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Deutschnachhilfe

Gymnasiasten helfen Grundschülern in Tettnang

Tettnang / Lesedauer: 2 min

Besonderes Nachhilfeprojekt in Tettnang fördert Kinder mit Migrationshintergrund
Veröffentlicht:06.02.2019, 18:00

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Schüler helfen Schülern. Nach diesem einfachen Prinzip erhalten Grundschulkinder am Montfort-Gymnasium in Tettnang Deutschnachhilfe. Das Projekt ist jetzt im zweiten Jahr und wurde zuletzt vom Rotary-Club Friedrichshafen-Tettnang mit 2000 Euro ausgezeichnet.

Jeden Mittwoch bietet sich das gleiche Bild: Nach dem Unterricht an der Manzenbergschule machen sich neun Grundschülerinnen und Grundschüler auf den Weg an das Gymnasium und strömen dann in einen der Freiarbeitsräume im Schulgebäude. Sie packen ihre Übungshefte für das Fach Deutsch aus und neben ihnen nehmen 16- und 17-jährige Schülerinnen und Schüler der Oberstufe Platz. Diese begleiten die jungen Schüler im Anschluss 40 Minuten lang bei ihren Aufgaben, helfen beim Lesen, Schreiben oder sind einfach nur da. Das machen sie ehrenamtlich. Auch gibt es dafür keine Punkte, die die Noten verbessern könnten. „Die Mittagspause ist so einfach auch sinnvoll genutzt“, sagt Annika Ebert. „Es ist für uns auch kein Aufwand“, ergänzt Natascha Roll. „Es ist auch schön, von den Kindern zu lernen. An Weihnachten haben sie erzählt, was sie so feiern“, sagt Sophia Schäfer.

Deutsch, Spiele und Freizeit

Die Grundschüler besuchen die Manzenbergschule in Tettnang, ihre Schule schlägt sie für die Teilnahme an dem besonderen Projekt vor. Normalerweise ist bei acht Teilnehmern Schluss, sagt Lehrerin Annette Heider , die das Projekt begleitet. Aber in diesem Jahr konnte sogar einem neunten Teilnehmer die Nachhilfe ermöglicht werden. In der Eins-zu-eins-Betreuung geht es dann um das Fach Deutsch, aber auch um Spiele und ein bisschen Freizeit – so gut das eben in der Mittagspause geht. Die Kinder lernen schnell und sind mit meistens mit viel Freude dabei, sagen die Oberstufenschülerinnen. Einen männlichen Begleiter gibt es in diesem Schuljahr, aber sonst ist das Projekt in Frauenhand. „Jungs sind vorsichtiger, wenn es darum geht, sich zu engagieren“, sagt Lehrerin Heider. Dabei wären männliche Mentoren auch für die Grundschüler wichtig, betont sie. Von den 2000 Euro des Rotary-Clubs haben die Verantwortlichen Arbeitsbücher und Spiele gekauft. „Das wird jetzt ein paar Jahre halten, so groß sind die Ausgaben ja nicht“, sagt Heider. Auch ein Ausflug in die Stadt gehört manchmal dazu. Nach einem Jahr wechseln die Grundschulkinder, die das Angebot wahrnehmen und auch ihre Mentorinnen und Mentoren am Gymnasium. Dann ist eine neue Generation an der Reihe, ihre Mittagspause für die kleine und unbürokratische Nachhilfe zu nutzen.