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Flut an Altglas: Container werden geleert, hunderte Flaschen bleiben auf dem Boden stehen

Tettnang / Lesedauer: 3 min

Standorte sind nach Verzögerungen inzwischen aufgeräumt – Entsorgungsfirma verweist auf personelle Engpässe
Veröffentlicht:06.05.2022, 12:00

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Überquellende Altglascontainer und davor hunderte Glasflaschen auf dem Boden: Dieses Bild bot sich nach Ostern an unzähligen Container-Standorten im ganzen Bodenseekreis . Wegen Personalmangel konnte das zuständige Abfallunternehmen die Container nicht rechtzeitig leeren, sodass es kreisweit zu Verzögerungen kam. Auch die Container an der Tettnanger BayWa waren von einem Flaschenmeer umgeben.

Anfang dieser Woche waren die Container dann zwar zwischenzeitlich geleert – doch die unzähligen Flaschen davor waren nicht weggeräumt worden und standen weiterhin auf dem Boden. Das sorgte bei vielen Bürgerinnen und Bürgern für Unmut.

Dabei ist die Zuständigkeit eindeutig und liegt beim Entsorgungsunternehmen und nicht etwa beim städtischen Bauhof. Dieser ist zwar vom Landratsamt grundsätzlich mit der Reinigung der Standorte beauftragt. Doch Flaschen, Flaschen, die vor den Container auf den Boden gestellt werden, sind sogenanntes Beigut, das in der Regel mit dem restlichen Altglas entsorgt wird.

Warum es Verzögerungen bei der Leerung gab

Normalerweise werde auch sogenanntes Beigut bei den regulären Leerungen mitgenommen, teilt Christoph Hoffmann von der Stark GmbH aus Lindau mit, die für die Container-Leerung im Bodenseekreis zuständig ist. In diesem Fall sei das jedoch aufgrund der großen Menge an Flaschen nicht möglich gewesen.

 Weil die Altglas-Container nach Ostern überfüllt waren, stellten viele ihre Flaschen auf dem Boden ab.

Dass die Container überhaupt so spät erst geleert wurden, hänge mit personellen Engpässen aufgrund von Krankheit zusammen, erklärt er. „Aufgrund der kurzen Woche durch die Feiertage sind wir dann nicht hinterhergekommen, das hat sich aufgeschaukelt“, sagt Hoffmann.

Für die Entsorgung der Flaschen außerhalb der Container habe man zusätzliche Fahrzeuge losgeschickt. Diese hätten dann nach und nach die Container-Standorte im Kreis abgefahren und das Beigut mitgenommen. In Friedrichshafen beispielsweise war das schon Anfang der Woche der Fall, am Dienstag und Mittwoch seien dann auch die Standorte in Tettnang und Meckenbeuren aufgeräumt worden.

Mehr Altglas seit Corona

Normalerweise werden die Container im Bodenseekreis wöchentlich geleert, sodass es im Regelfall gar nicht erst zu überfüllten Containern komme. „Wenn wir von Bürgern einen überfüllten Standort gemeldet bekommen, fahren wir auch mal zwischendurch raus“, erklärt Christoph Hoffmann. Grundsätzlich sei es besser, sein Altglas nicht neben oder vor den Container zu stellen, sondern lieber einen anderen Standort aufzusuchen, wenn der erste überfüllt sei, rät Hoffmann. Auch gebe es die Möglichkeit, bei Wertstoffhöfen sein Altglas kostenlos zu entfernen.

Auffällig sei, dass bei den vielen Flaschen, die in den vergangenen Wochen vor den Containern abgestellt wurden, wohl auch viel Altglas aus der Gastronomie dabeigewesen sei, meint Hoffmann. „Wenn die Flaschen im Container sind, fällt das nicht so auf, wenn es sehr viele gleiche Flaschen auf einem Fleck dabei sind.“

Spürbar sei außerdem, dass das Altglasaufkommen seit Beginn der Corona-Pandemie zugenommen habe. Das könnte mit der Tatsache zusammehängen, dass mehr Menschen im Homeoffice sind und zuhause einen höheren Getränkeverbrauch haben.

 Auch in Straß bei Liebenau stehen auch nach der Leerung der Container noch etliche Flaschen auf dem Boden. Das Entsorgungsunternehmen war inzwischen vor Ort.