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Württembergliga

Die SG Argental stellt sich auf die Landesliga ein

Tettnang / Lesedauer: 4 min

Trotzdem war 2011 ein gutes Jahr, sagt Sylvia Teichmann
Veröffentlicht:09.01.2012, 12:45

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Der Jahreswechsel ist für die Argentäler Handballerinnen denkbar bedrückend ausgefallen. Zwar gönnten sich die SGAlerinnen ein paar handballfreie Tage. Die Tabelle der Württembergliga ist aber auch über die Feiertage einsehbar gewesen, und sie spricht eine deutliche Sprache. Die SGA steht mit 0:24 Punkten auf dem letzten Tabellenplatz; sie musste in der Hinrunde teils krasse Niederlagen hinnehmen (wie etwa das 6:34 in Heiningen) und präsentierte sich sportlich höchstens ansatzweise so, dass man noch Hoffnung auf die Wende im Jahr 2012 haben könnte.

Zwischen Weihnachten und Dreikönig habe man Zeit, nachzudenken, berichtet Sylvia Teichmann . Die ehemalige SGA-Spielerin, die mit Argental schon einmal in der Württembergliga (die damals noch Verbandsliga hieß) spielte, übernahm das Traineramt Anfang November von Steffen Flechsenhar. Der Coach, der die Mannschaft (mit etwas Glück) in die Württembergliga geführt hatte, warf angesichts der schwierigen sportlichen Situation und der besagten hohen Niederlagen hin. Sylvia Teichmann sprang ein mit der Ansage, das Team bis zum Saisonende trainieren zu wollen.

An diesem Plan, berichtet die Trainerin, hat sich auch über die Feiertage nichts geändert. Doch nachdem sie in Ruhe die Lage bewerten konnte, spricht Teichmann Klartext: „Wir planen derzeit für die Rückrunde und, wichtiger noch, für die nächste Runde. Wir suchen einen Trainer, der an einer jungen Mannschaft interessiert ist, die wahrscheinlich in der Landesliga spielt.“

Damit spricht erstmals eine SGA-Offizielle aus, wie unwahrscheinlich der Klassenerhalt nach lediglich zwölf von 22 zu absolvierenden Partien ist. Aber vielleicht ist es auch die Gewissheit, die man braucht, um im Sommer mit neuer Kraft neu anfangen zu können.

Rückblick ist nicht nur negativ

Im Rückblick ist 2011 nicht alles schlecht gewesen für die Argentäler Handballerinnen. Die Mannschaft hat mitgespielt in der Württembergliga, hat im Frühjahr die Klasse als Aufstieger recht souverän gehalten. Das war ein Erfolg, ebenso wie die Berufung von Maike und Tanja Schilha in den Schiedsrichterkader für die zweite Bundesliga. Die SG Argental taucht damit erstmals auch im bundesdeutschen Maßstab auf der Handball-Landkarte auf.

Zugleich war dieser Erfolg jener schwere Schlag ins Kontor, an dem die SGA bis heute laboriert. Denn den Abgang der beiden Rückraumspielerinnen hat die Mannschaft nicht kompensieren können: Den jungen Spielerinnen, die teilweise noch in der A-Jugend in der Bezirksliga auf Punktejagd gehen, ist die Württembergliga schlicht eine Nummer zu groß. „Das hat man vielleicht ein bisschen zu sehr auf die leichte Schulter genommen“, sagt Sylvia Teichmann im Rückblick, „die jungen Spielerinnen brauchen einfach ein, zwei Jahre, um in der Württembergliga Fuß zu fassen. Das weiß eigentlich jeder, aber man wollte es nicht wahrhaben Die Quittung kriegen wir jetzt.“

Das Jahr 2011 war in sportlicher Hinsicht also zweigeteilt für die Argentäler Handballerinnen: die erste Hälfte mit dem Klassenerhalt und den beiden Zweitliga-Schiedsrichterinnen erfolgreich, die zweite Hälfte – zumindest sportlich – eine Katastrophe. Bei der SGA sei man aber von Grund auf optimistisch veranlagt: „Wer weiß, wozu es gut war“, fragt Sylvia Teichmann. Die jungen Spielerinnen werden am Ende in jedem Fall dazugelernt haben. Den erfahrenen Kräften habe man derweil „vielleicht ein bisschen zu viel zugemutet“, formuliert Teichmann.

Vor allem aber hat 2011 eine Argentäler Mannschaft im Umbruch gesehen, und der Umbruch wird 2012 weitergehen. Argental wird mit hoher Wahrscheinlichkeit absteigen und soll sich dann mit einem neuen Trainer auf die neue Landesliga-Saison vorbereiten. Bis dahin macht Sylvia Teichmann weiter, und Gerda Brugger übernimmt die zweite Mannschaft.

Teichmann, die in der Rückrunde noch „in irgendeiner Art punkten“ will, wirbt auch für ihre Mannschaft: „Das Team ist und bleibt jung, es bleibt zusammen. Die Spielerinnen sind motiviert. Die neue Saison wird wirklich spannend.“