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Verwaltungsausschuss

Ausschuss stimmt für Wohnraum-Initiative

Tettnang / Lesedauer: 2 min

Stadt Tettnang übernimmt Risikorücklage und Verwaltungskosten für das „herein“-Projekt der Caritas
Veröffentlicht:11.06.2018, 18:49

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Die kirchliche Wohnrauminitiaitve „herein“ startet bald in Tettnang – zumindest wenn der Gemeinderat sein O.K. dafür gibt. Der Verwaltungsausschuss der Stadt hat vergangene Woche bereits einer entsprechenden Kooperation zwischen der Gemeinde und der Caritas Bodensee-Oberschwaben zugestimmt.

Die Ausschussmitglieder zeigten sich dankbar über das Engagement des Wohlfahrtsverbandes, der mit dem Projekt verfügbaren Wohnraum an Menschen vermitteln möchte, die auf dem regulären Wohnungsmarkt nur geringe Chancen auf ein Mietverhältnis haben. Das Projekt läuft bereits in anderen Gemeinden in der Region und soll am 1. Juli vor Ort starten. „Wir haben auch in Tettnang schon das ein oder andere Angebot bekommen“, sagte Sozialpädagogin Lea Kopittke von der Initiative. In kleineren Städten sei die Netzwerkarbeit außerdem leichter, als in größeren, sagte sie.

Nur Tettnanger profitieren

Das Besondere an dem Konzept ist, dass die Caritas nicht nur Wohnraum vermittelt und Mieter begleitet, sondern bei Bedarf auch als Zwischenmieter fungiert, um das Risiko für den Vermieter so gering wie möglich zu halten. Die Zielgruppe auf Mieterseite sind Bezieher von Leistungen oder Wohngeld oder haben einen Aufenthaltstitel. Außerdem müssen diese in Tettnang gemeldet sein. Mit der Zustimmung aus Tettnang übernimmt die Stadt sogenannte Wohnungsverwaltungskosten in Höhe von 450 Euro pro Jahr und Wohnung. Außerdem wird eine Risiko für die Vermieter im Falle einer Renovierung oder bei Mietausfällen durch eine Rücklage gedeckt, welche die Stadt bezahlt. Diese beläuft sich auf 1200 Euro pro Wohnung pro Jahr. Der Anteil der Rücklagen, der gar nicht erst gebraucht wird, bekommt die Stadt Tettnang spätestens sechs Monate nach Vertragsende wieder zurück. Auch in Meckenbeuren und Isny plant die Caritas Bodensee-Oberschwaben die Ausweitung des Angebots.

Die Stadt Tettnang hat die maximale Anzahl der Wohnungen, die durch die Caritas selbst angemietet und dann weitervermietet werden, auf insgesamt 20 beschränkt. 2018 rechnet die Stadtverwaltung zunächst mit fünf Wohnungen.

„Das ist eine super Idee und ich würde mich freuen wenn das Erfolg hat“, sagte Peter Gaissmaier (Freie Wähler. Susanne Lund (Grüne) freute sich über das Angebot. Es sei keine Randgruppe, die von Wohnungsnot betroffen sei, sagte sie. „Es werden mehr mehr Menschen. Ich finde das ist eine Riesenchance, die wir damit wahrnehmen.“