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Interview: „Karl ist alt und schwach geworden“

München / Lesedauer: 2 min

Almaz Böhm über die Kritik an ihr und der Stiftung „Menschen für Menschen“
Veröffentlicht:08.02.2013, 08:20

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Als „verletzend“ empfindet Almaz Böhm, die Stiftungsvorsitzende von „Menschen für Menschen“ und Ehefrau von Karlheinz Böhm, die persönliche Kritik, die zwei frühere Großspender gegen „Menschen für Menschen“ erheben. Mit ihr sprach unser Redakteur Herbert Beck .

SZ : Wann haben Sie zum ersten Mal von den Vorwürfen erfahren?

Almaz Böhm: Seit Ende Mai kritisierte Herr Wagentrotz unsere Entscheidungen hinsichtlich des Bürobaus. Im Juli hat er sich in einem offenen Brief an mich mit verschiedenen Vorwürfen sowohl an den Stiftungsrat als auch an die Mitglieder unseres Kuratoriums gewandt.

SZ: Wie hat die Stiftung reagiert?

Böhm: Wir haben die Mitglieder beider Aufsichtsgremien umfassend informiert, insbesondere über Planung, Bau und Finanzierung von Schulen. Ende September wurde intensiv darüber diskutiert, nachdem weitere Unterlagen aus Addis Abeba eingetroffen waren. Danach kamen aus diesem Kreis keine weiteren Nachfragen mehr.

SZ: Was sagen Sie zum Vorwurf, Ihren Mann nicht ausreichend zu versorgen?

Böhm: Ich bin unglaublich betroffen, dass die Kritik auch vor der Privatsphäre und meiner Person nicht halt macht. Das ist sehr verletzend.

SZ: Wie geht es Ihrem Mann ?

Böhm: Karl ist schwach und alt geworden. Es gibt mal gute und mal weniger gute Tage. Er hat bis heute die Folgen eines Autounfalls im Jahr 2010 nicht verkraftet. Aber er ist gut versorgt, ich kümmere mich persönlich sehr um ihn. Ich stehe aber auch bei ihm im Wort, dass ich ihn vor der Öffentlichkeit schütze, wenn er zu gebrechlich wirkt. Ich setze das fort, was mein Mann begonnen hat. Das bin ich ihm und den Mitarbeitern schuldig.