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Polizei kommt gewalttätiger Jugendbande auf die Schliche

Stockach / Lesedauer: 2 min

Erpressung, Sexualdelikte, Körperverletzung: Bei 89 Straftaten und 14 Ordnungswidrigkeiten soll eine Jugendgruppe die Menschen in Stockach in Angst und Schrecken versetzt haben.
Veröffentlicht:23.03.2018, 11:01

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Erpressung, Sexualdelikte und Körperverletzung: Bei insgesamt 89 Straftaten und 14 Ordnungswidrigkeiten soll eine Jugendgruppe die Menschen in und um Stockach im vergangenen Jahr in Aufregung versetzt haben. Jetzt hat die Polizei einen Ermittlungserfolg präsentiert. Bei den Tätern soll es sich überwiegend um deutsche Staatsangehörige handeln.

Die Ermittlungsgruppe "Nellenburg" hat in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Konstanz durch Ermittlungsarbeit, Wohnungsdurchsuchungen und Vernehmungen etliche Straftaten aufgeklärt. Dazu zählen nach Auskunft der Behörden unter anderem Sexualdelikte, räuberische Erpressung, Brandstiftung, Landfriedensbruch, zahlreiche Körperverletzungsdelikte, Beleidigungen und Sachbeschädigungen.

Dem engeren Kreis der Gruppierung "Die Stockacher" werden laut einer gemeinsamen Mitteilung von Staatsanwaltschaft und Polizeipräsidium Konstanz 13 Tatverdächtige, dem erweiterten Umfeld acht weitere Personen zugerechnet. Der überwiegende Teil der Gruppe habe die deutsche Staatsangehörigkeit, so Staatsanwalt Andreas Mathy.  Aber auch Jugendliche mit Migrationshintergrund seien unter den Tätern. Ein 15-Jähriger und ein 17-Jähriger werden als Rädelsführer angesehen. Der 15-Jährige befindet sich zwischenzeitlich in Untersuchungshaft, weil er Zeugen eingeschüchtert haben soll.

Jugendliche haben Partys gestört und Gäste bestohlen

Ziel der in unterschiedlicher Besetzung agierenden Gruppe war es, unter anderem Partys und private Feiern zu "crashen", die Gäste zu schlagen, einzuschüchtern und zu bestehlen. Dabei scheuten sie auch nicht den Einsatz von Schreckschusswaffen, Pfefferspray und Schlagwerkzeugen und waren bei ihren Aktionen teilweise maskiert.

Ihr massives Auftreten, zu der auch ihre einheitliche dunkle Kleidung gehörte, führte bei den Opfern zu Einschüchterungen und einem zögerlichen Anzeigenverhalten. Einige Straftaten wurden erst im Rahmen der durchgeführten Ermittlungen bekannt und angezeigt. Die Gruppe hat sich zwischenzeitlich aufgelöst, die Tatverdächtigen stehen dennoch unter polizeilicher Beobachtung.

Die Staatsanwaltschaft Konstanz sichtet und bewertet im nächsten Schritt die von der Polizei vorgelegten Ermittlungsergebnisse. Welche Strafen die jungen Täter zu erwarten haben, konnte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft nicht sagen. Grund dafür sei die Anwendung des Jugendstrafrechts.