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Winterpause

Eine aufregende Saison geht zu Ende

Salem / Lesedauer: 3 min

In Schloss Salem beginnt am Sonntag die Winterpause – Schlossverwalterin Birgit Rückert zieht Bilanz
Veröffentlicht:30.10.2014, 17:56

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In Schloss Salem beginnt am kommenden Sonntag die Winterpause. Für Schlossverwalterin Birgit Rückert und ihr Team geht eine aufregende Saison zu Ende, in der vieles anders war als in den Jahren zuvor: Vor allem die Neu- und Wiedereröffnung von Feuerwehr- und Klostermuseum haben viel zusätzliche Arbeit bereitet. Birgit Rückert ist auf jeden Fall zufrieden mit dem Jahr 2014: „Wir haben bei den Besucherzahlen ein deutliches Plus im Vergleich zu 2013.“

Es war „keine gewöhnliche Saison“ für Birgit Rückert. Neben ihren normalen Verwaltungstätigkeiten kam die Planung und Vorbereitung der neuen Museen hinzu, eine „spannende Sache“, die aber auch „sehr aufwendig und sehr intensiv“ gewesen sei. Allein das Absprechen mit allen Beteiligten, den Restauratoren, Handwerkern und den Leuten vom badischen Landesmuseum, sei ein enormer Organisationsaufwand gewesen.

Seit 2003 arbeitet sie als Schlossverwalterin in Salem. Eine Arbeit, die sie ausfüllt, ihr Spaß macht, weil es so „vielfältige Aufgaben sind“. Neben der reinen Verwaltungsarbeit, also beispielsweise die Umsetzung von vorgegebenen Maßnahmen durch das Land, ist Schloss Salem immer noch ein Kultur- und Museumsbetrieb. Das bedeutet, Gästeführer müssen geschult sowie Führungen organisiert und inhaltlich vorbereitet werden. Ein weiterer großer Batzen auf der Aufgabenliste von Birgit Rückert ist die Organisation von kulturellen Veranstaltungen. Davon gibt es in Salem reichlich: Mozartsommer, alle zwei Jahre das Kreisfamilienfest, die Home and Garden und viele mehr. In diesem Jahr stand auch noch das Jubiläum zu 600 Jahre Konstanzer Konzil an.

Für alle diese Veranstaltungen gilt es, Räumlichkeiten zu suchen, zu schauen, ob die Regularien, wie Fluchtwege, alle eingehalten werden oder auch „mal selbst Stühle schleppen oder einen Beamer aufzustellen“. Natürlich gibt es bei vielen Veranstaltungen Partner. „Das sind wir nicht allein“, sagt Rückert. Aber dennoch lastet eine Menge Arbeit auf den Schultern des Schlossteams. Neben der Verwalterin sind drei Mitarbeiterinnen ganzjährig angestellt, dazu kommen etwa 35 Saisonarbeiter. Nachdem das Schloss 2009 vom Land gekauft wurde und seither von den Schlösser und Gärten Baden-Württemberg verwaltet wird, habe es eine kleine Aufstockung der Saisonkräfte gegeben, so Rückert. Und dennoch: „Urlaub konnte ich dieses Jahr noch keinen nehmen.“

Doch ab kommenden Sonntag wird es ruhiger im Schloss. Denn dann endet die Sommersaison 2014. Ganz geschlossen wird das Schloss aber auch im Winter nicht (siehe eigener Beitrag). Zeit für Birgit Rückert, sich intensiver mit dem ein oder anderen Thema zu beschäftigen. Beispielwiese mit der Planung 2015. Die meiste Zeit ihres Arbeitsalltages verbringt sie im Büro im unteren Tor, auch, wenn man sich das – angesichts ihrer vielfältigen Aufgaben – kaum vorstellen mag. Aber einen Rundgang über das Schloss, „mache ich eigentlich jeden Tag“. Und: „Wenn es irgendwo brennt, kann ich sofort loslaufen.“ Ihr stetiger Begleiter ist dann ihr großer Schlüsselbund.

13 Schlüssel hängen an dem Ring und sie öffnen die Türen im Schloss, die sonst verschlossen sind. Neben modernen Büroschlüsseln und Transpondern gibt es auch ein paar große, schwere Schlüssel. Sie öffnen beispielsweise die Tür zum Kaisersaal, Kreuzgang, Betsaal, Bibliothek oder Abtsquartier. „Das sind noch die historischen Schlüssel und Schlösser“, erzählt Rückert. Sie seien nicht nur unglaublich sicher, viel sicherer als Schlüssel von heute, sondern im Dunkeln auch extrem praktisch. Denn man könne erfühlen, welcher Schlüssel der richtige sei. Aber sie seien auch sehr sensibel, mit roher Gewalt komme man nicht weiter, dann sei schnell mal was kaputt. Und abends, da werden sie alle in den Tresor geschlossen.

Birgit Rückert ist seit 2003 Schlossverwalterin in Salem. Zuvor war sie am archäologischen Museum der Universität Tübingen und auch im PR-Bereich tätig.Im Rahmen ihrer Arbeit war sie auch bei Ausgrabungen in der Türkei dabei.