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Flächengemeinde

25,6 Millionen Euro für ein neues Zentrum

Salem / Lesedauer: 3 min

In Salem laufen die Arbeiten für die Neue Mitte – Fertigstellung ist 2020 geplant
Veröffentlicht:04.06.2018, 20:02

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Als Flächengemeinde mit elf Teilorten hat Salem eigentlich kein Zentrum. Doch das soll sich ändern. Der Bau der Neuen Mitte am Schlosssee soll für die 11500 Einwohner ein zentraler Treffpunkt entstehen, an dem nicht nur Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleistungen und ärztliche Versorgung zu finden sind, sondern es auch Freizeitangebote gibt, etwa Gastronomie oder ein Fitnessstudio. Außerdem werden dort Wohnungen gebaut. „Für Salem ist die Neue Mitte ein Jahrhundertprojekt“, sagt Bürgermeister Manfred Härle.

Seit Salem bei der Gemeindereform in den 1970er-Jahren entstanden ist, fehlt ein zentraler Versorgungsbereich. Als historisch gewachsene Flächengemeinde sind die Infrastruktureinrichtungen einmal dezentral angelegt worden. „Mimmenhausen ist mit 3500 Einwohnern der größte Ortsteil“, sagt Härle. Früher habe es dort entlang der Straße viele Geschäfte gegeben. Doch durch Geschäftsaufgaben sei es immer mehr zu einer Art Zersplitterung gekommen, die dazu geführt habe, dass die Nahversorgung im Ort eingeschränkt werde. Ähnliche Entwicklungen habe es in den anderen Teilorten auch gegeben. „Dem wollen wir jetzt mit der Neuen Mitte begegnen“, sagt Härle.

Geographischer Mittelpunkt

Die Idee, ein neues Zentrum zu schaffen, entstand bereits zur Zeit der Gemeindereform. Doch erst 2012 wurden die Planungen für das Millionenprojekt konkret, gebaut wird seit Ende vergangenen Jahres. Bis 2020 soll die Neue Mitte fertig sein. Die sechs Hektar große Fläche am Schlosssee, wo die Neue Mitte mit Wohn- und Geschäftshäusern gebaut wird, liegt nicht nur reizvoll in der Nähe des Wassers, sondern ist gleichzeitig ziemlich genau der geographische Mittelpunkt aller elf Teilorte Salems. „Dieser Platz eignet sich gut, weil dort Einkaufen und Wohnen, aber auch Freizeit und Erholung gut kombiniert werden können“, sagt Härle.

Park mit Bachlauf

Im Vorgriff auf die Neue Mitte wurde bereits 2009 die Freizeit- und Erholungsanlage rund um den Schlosssee fertiggestellt, wo etwa ein Rundweg angelegt wurde. Der Freizeit- und Erholungscharakter soll auch die neuen Anlagen prägen. Zwar sollen dort Gewerbeeinheiten und Dienstleister ihren Platz finden, doch es soll auch ein Park mit einem kleinen Bachlauf entstehen, der eine hohe Aufenthaltsqualität verspricht – anstatt einer Fußgängerzone. „Damit wollen wir auch gegenüber anderen Gemeinden ein Alleinstellungsmerkmal schaffen“, sagt der Bürgermeister. Dennoch soll im neuen Zentrum alles praktisch, nah beieinander und gut erreichbar sein: ein Lebensmittelmarkt, eine Drogerie, Allgemein- und Fachärzte, eine Apotheke, die Polizei, das Rathaus und andere Dienstleister.

Darüber hinaus entsteht dort ein neues Wohnquartier im Geschosswohnungsbau. „Damit wollen wir einen Beitrag leisten gegen den Wohnraummangel und die explodierenden Mietpreise“, sagt Härle. Die Neue Mitte soll dank Tiefgaragen außerdem so gut wie autofrei sein: Es werden circa 1000 Stellplätze gebaut werden. Für den öffentlichen Bereich sind Kosten in Höhe von 25,6 Millionen Euro veranschlagt. Salem rechnet mit Einnahmen durch Zuschüsse und Grundstücksverkäufe in Höhe von 13,4 Millionen Euro, sodass die Gemeinde schließlich noch rund 12,2 Millionen Euro zahlen muss. Einen Kredit muss Salem trotzdem nicht aufnehmen. „In den zurückliegenden Jahren haben wird Geld dafür auf die Seite gelegt“, sagt Härle. Etwa die Hälfte der Arbeiten ist bereits vergeben, die Bauarbeiten liegen im Zeitplan.