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Verein will Eltern bei Schulgeld unterstützen

Oberteuringen / Lesedauer: 3 min

Erlöse aus „Helfen bringt Freude“ sollen Folgen der Pandemie abfedern
Veröffentlicht:13.12.2021, 12:43

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Mitte November ist wieder die Aktion „Helfen bringt Freude“ der Schwäbischen Zeitung gestartet mit der Bitte an die Leserinnen und Leser, Hilfsprojekte zu unterstützen in Uganda, Kamerun und Pakistan.

Für das Schulprojekt im dem auf 3200 Metern Höhe gelegenen Dorf Shimshal im Zentrum der vier höchsten Bergmassive Himalaya, Karakorum, Hindukusch und Pamir im Norden Pakistans, unweit der Grenzen zu China und Afghanistan, sowie für das Wohnheim in der rund 120 Kilometern entfernten Stadt Karimabad setzt sich die Vorsitzende der Vereins „Shimshal“ Wilma Rehkugler ein und das seit fast 20 Jahren. Bei ihrem diesjährigen Besuch konnte sie Weise feststellen, dass mit dem letztjährigen Erlös der Aktion „Helfen bringt Freude“ im Mädchenwohnheim in Karimabad eine Solartherme zur Aufbereitung von warmen Wasser sowie ein Anschluss einer Wasserleitung an das Haus finanziert werden konnten.

„Den Fokus in diesem Jahr richtet der Verein auf die Finanzierung des Schulgeldes für Kinder, deren Eltern mit dem Wegfall von Verdienst durch die Pandemie in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind“, sagt die Vorsitzende.

„Im Juli erhielt ich die Nachricht, dass der TV-Sender Phoenix in der dortigen Region eine Folge ihrer Serie der gefährlichsten Schulwege der Welt drehen möchte“, erzählt sie. Dies wäre dann auch die Gelegenheit gewesen, das Schulprojekt des Vereins in Shimshal vorzustellen, weshalb sie sich entschlossen hätte, sich trotz Pandemie in diesem Jahr auf den langen, teilweise beschwerlichen Weg zu machen. Kurz vor Reiseantritt habe sie erfahren, dass aus bürokratischen Gründen das Film-Team ihren Dreh in Pakistan verschieben musste. „Ich bin dann aber trotzdem geflogen und wurde mit einem herzlichen Empfang belohnt“, so Regkugler.

Ihren ersten Stopp machte sie am Mädchenwohnheim in Karimabad, dass mit Unterstützung des Vereins 2017 in Betrieb genommen werden konnte. „Ich war sehr überrascht und voller Freude, wie gut alles im Wohnheim abläuft“, berichtet sie. „Mit der großzügigen Spende der SZ-Aktion Helfen bringt Freude, konnten wir unsere neuesten Errungenschaften nämlich eine Solartherme sowie eine Wasserleitung finanzieren“, berichtet die Vorsitzende stolz. So stehe jetzt ausreichend warmes Wasser zur Verfügung. Und das bisherige Wasserleitungssystem, bei dem das Wohnheim mit Quellwasser ohne Trinkqualität versorgt worden war, wurde durch den Anschluss an das öffentliche Wasserleitungsnetz der Stadt Karimabad ersetzt.

Dann ging es für Wilma Rehkugler weiter in das rund 120 Kilometer entfernte Shimshal. Nach einem ebenso herzlichen Empfang wurde sie vom Bürgermeister und gleichzeitigem Schulleiter Hassan durch die Schulräume geführt. Auf staatliche Anordnung sei der Schulbetrieb wegen der Pandemie bis September eingestellt worden, hatte sie von Hassan in Erfahrung gebracht. Der „große Erfolg“, dass die rund 220 Schülerinnen und Schüler dennoch ihre Lernziele erreicht hätten, sei dem Engagement der Lehrerinnen und Lehrer zu verdanken, die in der Zeit der Schulschließung die Schüler zu Hause unterrichtet hätten, so der Schulleiter.

Sorgen bereiten jedoch die wirtschaftlichen Einbrüche gerade in Shimshal. Der in den letzten Jahren anwachsende Tourismus sei durch die Pandemie zum Erliegen gekommen und somit sei die Möglichkeit entfallen, in diesem Bereich etwas zu verdienen. Die meisten Männer des Dorfes seien Bergsteiger und begleiten die Touristen als Berg- oder Trekking-Führer auf den Touren durch die Bergmassive Himalaya, Karakorum, Hindukusch und Pamir und verdienen damit ihr Geld.

Damit seien die Einkommensquellen der meisten Familien „ernsthaft zerstört“ worden, was zur Folge hat, dass die Eltern für das Schulgeld nicht mehr aufkommen könnten. Das gelte auch für die Mädchen und jungen Frauen im Wohnheim in Karimabad.

Umso mehr bekräftigt die Vorsitzende der Vereins, Wilma Rehkugler, mit ihren Mitgliedern ihre Projekte finanziell zu unterstützen. Ganz besonders dankbar ist sie darüber, dass ihr Verein auch wieder in die Aktion „Helfen macht Freude“ der Schwäbischen Zeitung aufgenommen wurde.