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Teilhabeberatungsstelle

„Jetzt fehlen nur noch Möbel“

Oberteuringen / Lesedauer: 3 min

Thomas Schalski und seine Frau Anita haben Arbeit „Ergänzende unabhängige Teilhabeberatungsstelle“ aufgenommen
Veröffentlicht:04.04.2018, 17:13

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Seit Mitte März haben Thomas und Anita Schalski aus Oberteuringen die Arbeit bei der „Ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatungsstelle“ (EUTB) aufgenommen. Inzwischen haben sie auch die erforderlichen Räume gefunden. Allerdings fehlen dort noch die notwendigen Möbel, so dass sie ihre Beratungen, meist telefonisch, noch von zuhause machen müssen.

Lampen und ein Ventilator an der Decke, sowie ein Bild einer Dame mit wallender Frisur an der Wand erinnern noch daran, dass in den Räumen in der Tavernengasse 4 ein Friseurgeschäft war. „Wir müssen zwar noch einige Veränderungen, so wie beispielsweise eine Rampe für Rollstuhlfahrer anbringen, aber sonst sind die Räumlichkeiten für uns ideal“, meint der diplomierte Sozialwirt und Sozialökonom sowie Inklusionsbeauftragte Thomas Schalski. Draußen hat er schon provisorisch ein Schild angebracht, das auf die Beratungsstelle hinweist. Was aber vor allem noch fehlt sind Möbel. „Da müssen wir uns jetzt intensiv darum kümmern“, meint er.

Zur Erinnerung: Anfang Februar ist dem Verein „Bürger für Bürger“ Markdorf/ Oberteuringen ein erfreuliches Schreiben vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales ins Haus geflattert: Der Verein darf nämlich nach dem Gewinn der Ausschreibung zum Projekt „Inklusionsbotschafter von der Interessengemeinschaft selbstbestimmtes Leben und der Aktion Mensch“ nun eine von insgesamt 400 bundesweiten „Ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatungsstellen“ (EUTB) im Auftrag des Ministeriums betreiben.

Die Beratungsstelle wird für den Bereich Bodensee und Oberschwaben mit einem Gesamtbudget von rund 340 000 Euro zuständig sein, wobei die Förderung zunächst einmal drei Jahre umfasst, jedoch auf fünf Jahre verlängert werden kann. Die Leitung dieser Stelle wird der Zweite Vorsitzende des Vereins Bürger für Bürger Thomas Schalski übernehmen.

Das gesamte Projekt steht dabei vor dem Hintergrund, dass zum 1. Januar 2018 das Bundesteilhabegesetz in Kraft getreten ist, das als Grundlage der ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung dient. Soll heißen: Die EUTB soll unabhängig und auf Augenhöhe beraten, damit Menschen mit Behinderungen selbstbestimmt Entscheidungen treffen können und zwar: Ganz nach ihren individuellen Bedürfnissen, unabhängig von Träger, die Leistungen bezahlen oder von Leistungserbringern und soll ergänzend zur Beratung anderer Stellen stehen.

Die Beratung erfolgt im Vorfeld der Beantragung von Leistungen, wie beispielsweise einer Leistung zur medizinischen Rehabilitation und der Zuständigkeit der Rehabilitationsträger. Zu allen Fragen rund um das Thema Teilhabe, wie beispielsweise der Teilhabe am Arbeitsleben soll auch beraten werden

Die Beratung soll darüber hinaus helfen, dass Menschen mit Behinderung selbstbestimmt leben können.

„Wir beraten sowohl in der Geschäftsstelle, als auch telefonisch, über Sky,Email und Facebook, eine Homepage ist in Arbeit“, erklärt Schalski. Darüber hinaus werden sie auch zu den Menschen nach Hause kommen, da gerade im ländlichen Raum der öffentliche Personen-Nahverkehr (ÖPNV) schlecht sei.

Bis die Geschäftstelle dann eingerichtet ist würden sie die Beratungen über diese Medien bezeihungsweise durch Besuche durchführen, sagt seine Frau Anita.