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Kulturprogramm

Dreifacher Tusch auf 15 Jahre Kultur

Oberteuringen / Lesedauer: 3 min

Vier Künstler begeistern bei Jubiläumsparty in der Mühle – Sitzplatz auf Lebenszeit für Karl-Heinz Beck
Veröffentlicht:05.11.2017, 17:41

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15 Jahre Kulturprogramm auf der Bühne, das haben sich rund 160 Besucher in der voll besetzen „Mühle“ in Oberteuringen nicht entgehen lassen. Kabarettist Uli Boettcher – ein Mann, der das Publikum im Kulturhaus Mühle seit seiner ersten Stunde begeistert hat – gestaltete nicht nur den Abend mit einem Querschnitt aus seinem Programm „Ü-50, Silberrücken im Nebel“, sondern hatte auch den Magier Andy Häussler und die Comedians Helge Thun und „Das Udo “ alias Udo Zepezauer im Schlepptau.

Das bedeutete: Eine abwechslungsreiche Darbietung an Comedy, Kabarett und Magie – und damit ein beinahe ununterbrochener Angriff auf die Lachmuskeln, aber auch Staunen beim Publikum.

„Kunst wäscht den Staub unseres Alltags von der Seele“, mit diesem Zitat des spanischen Bildhauers, Grafikers und Malers Pablo Picasso begrüßte der Moderator des Abends, Uli Boettcher, das Publikum auf „der kleinen Bühne mit großen Auftritten“. Darunter auch Karl-Heinz Beck, der als Bürgermeister den Kulturverein in den 15 Jahren als Vorsitzender begleitet hatte, und seinen Nachfolger Ralf Meßmer.

Boettcher startete mit seinem „Vater-Sohn-Dialog“, bei dem es darum ging, seinen 15-jährigen Sohn darüber aufzuklären, wie er „entstanden“ sei und er nach krampfhaften Versuchen von seinem Sohn gefragt wird, ob er wisse, wo der „G-Punkt“ bei der Frau sei.

Ungläubiges Kopfschütteln, Rätselraten und einfach nur Staunen löste der Auftritt des Entertainers Andy Häussler aus. Mit seinen Ausschnitten aus seinem Programm „Der sechste Sinn“ entführte er die Mühlen-Besucher in die Welt der Magie. „Wie macht der das bloß?“ raunte die Frage quer durch die Reihen, als er beispielsweise Personen aus dem Publikum herausfand, die ihre Wünsche auf einem Zettel zuvor in einen Kasten eingeworfen hatten oder als Andy Häussler mit verbundenen Augen den „Zauberwürfel“ nur mit einer Hand „entzaubert“ hatte.

Zwei sprachlich so unterschiedliche Typen brachten als sprachgewaltiges Paar mit Ausschnitten aus ihrem Programm „Läuft“ das Publikum vollends zum Wallen. Der Kieler Helge Thun und der Schwabe „Der Kurze, das Udo“, alias Udo Zepezauer, überzeugten nicht nur bei einer Parodie auf Heinz Erhardts Wortspiel, bei dem jedes Wort im Satz mit „Z“ beginnen musste, sondern gerade durch den absoluten Höhepunkt, bei dem Schwabe Udo seinem Kumpel Helge das „Schwäbisch“ anhand eines Koi-Karpfens beibringen will. „I hab koin Koi kauft, weil der Koi-Verkäufer koin Koi ket hot“ – dieses Wortspiel löste bei den Zuhörern Lachsalven am laufenden Band aus.

500 Kulturveranstaltungen und nahezu 23 000 Besucher

Für den scheidenden Bürgermeister hieß es nach 15 Jahren als Vorsitzender des Kulturvereins mit rund 500 Kulturveranstaltungen und nahezu 23 000 Besuchern Abschied zu nehmen. Für sein Engagement wurde er, stellvertretend des insgesamt 30-köpfigen Mühle-Teams, von Irmgard Dollansky und Barbara Kensy-Schneider zum Ehrenvorsitzenden ernannt und ihm symbolisch ein Stuhl überreicht, der ihm und seiner Frau freien Eintritt auf Lebenszeit zu jeder Veranstaltung in der Mühle gewährt.

Nachfolger Ralf Meßmer wurde schon mal mit zwei Sitzkissen „angefüttert“, um auch in Zukunft die Mühle seitens der Gemeindeverwaltung zu unterstützen.