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Regionalwerk

Regionalwerk stellt Bilanz im Rat vor

Neukirch / Lesedauer: 3 min

Servicevertrag für Straßenlaternen findet keine Zustimmung
Veröffentlicht:16.10.2017, 14:52

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Erstmals hat das Regionalwerk in der Gemeinderatssitzung vergangene Woche in Neukirch den Gemeinderäten der Gesellschaftergemeinden die Bilanz vorgestellt. Claus Bulling , kaufmännischer Leiter, und Geschäftsführer Michael Hofmann sprachen über „eine positive und stabile Investitions- und Ertragslage“.

„Das Regionalwerk konnte das gute Vorjahresergebnis nochmals steigern und erwirtschaftete 2016 einen Gewinn nach Steuern in Höhe von 1,6 Millionen Euro (im Vorjahr 1,5)“, berichtete Claus Bulling, während Hofmann ergänzte: „Bemerkenswert sind dabei die Investitionen in die Netze in Höhe von fünf Millionen Euro.“

Das Regionalwerk hat mit rund 50 Mitarbeitern eine Bilanzsumme von 45 Millionen bei einem Umsatz von rund 30 Millionen Euro erwirtschaftet. Wie Geschäftsführer Michael Hofmann betonte, habe man dank wachsender Kundenzahlen den Umsatz um 1,7 Millionen gegenüber dem vorherigen Jahr steigern können.

Die Gemeinde Neukirch hat als Gesellschafter einen zweiprozentigen Anteil. Die Gemeinde erhält damit rund 32 000 Euro, von denen 20 000 in die Gemeindekasse gehen, während rund 12 000 als Investitionsrücklage beim Regionalwerk verbleiben. Zum Jahresergebnis und dessen Verwendung gab es eine geschlossene Zustimmung der Gemeinderäte.

Keine Zustimmung gab es dagegen für das Angebot eines Betriebsvertrages für die Straßenbeleuchtung, die in Zukunft – wenn es nach dem Geschäftsführer geht – ebenfalls das Regionalwerk übernehmen soll. Michael Hofmann betonte, dass man für seine Gesellschafter ein gutes Angebot vorbereitet habe. Man wolle Meister, Monteure, Steigerfahrzeug, Werkzeuge und entsprechende Messgeräte anschaffen, um mit eigenem Personal beste Qualität zu bieten. Außerdem habe man entsprechend kalkuliert: „Ein Superpreis – allerdings ohne Tiefbaumaßnahmen oder Steuerungsmodernisierung.“ Doch das mit dem „Superpreis“ sahen die Räte überwiegend anders. Roland Schmid ( CDU ) wunderte sich, dass man inzwischen trotz beachtlicher Neuinvestitionen in die LED-Technik mehr bezahle als früher. In der Gemeindevorlage war aufgelistet, dass vor der Umstellung auf LED die Kosten (mit Fremdfirmen) bei rund 6000 Euro gelegen hätten. Nun liege man bei 3500 Euro, aber nochmals bei Kosten für Beseitigung von Störungen zusätzlich bei 3500 Euro – also bei insgesamt 7000 Euro. Das Regionalwerksangebot liegt nun bei rund 7400 Euro. „Das erklärt sich durch Standsicherheitsgutachten für die Masten und eine verbesserte Dokumentation“, argumentierte Hofmann.

Martin Fluck (CDU) zeigte sich auch mit den Funktionen und der Abschaltbarkeit der Leuchtkörper unzufrieden. „Ich glaube da nicht so recht daran, dass es richtig funktioniert“, so Fluck. Und auch sein Fraktionskollege Adrian Strauß zeigte sich enttäuscht: „Unter Betriebsführung habe ich mir mehr erwartet – so etwas wie Modernisierungsvorschläge.“ Hofmann wies darauf hin, dass man sich zwischen komplexen Ingenieursdienstleistungen und günstiger Instandhaltung entscheiden müsse. Außerdem funktioniere das Angebot nur, wenn alle Regionalwerks-Kommunen mitmachten.

Vera Fischer und Walter Gauss (CDU) monierten, dass über Störungen und Funktionsweise nichts im Vertrag stehe, während Lucia Mühlebach (FW) sich eine Pauschale für Verbesserungen vorstellte.

Seit der LED-Umstellung ist die Unzufriedenheit mit An- und Abschaltungen sowie Ausfällen der Beleuchtung Dauerthema im Neukircher Rat. Wohl auch deswegen herrschte unter den Gemeinderäten schließlich Konsens, dass das Thema vertagt werden solle.