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Übungsszenario

Einsatzkräfte proben Ernstfall

Neukirch / Lesedauer: 2 min

Neukirchs Wehr probt Großbrandbekämpfung mit Unterstützung aus Tettnang
Veröffentlicht:11.11.2018, 19:32

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Das Übungsszenario für die Jugendwehr am Samstag Nachmittag ist noch überschaubar gewesen. 14 Jugendliche erzielten rasche Erfolge bei Löschwasserinstallation und beim Löschen des lodernden Reisighaufens vor dem Spritzenhaus. Eine ganz andere Dimension zeigte die Übung auf dem landwirtschaftlichen Anwesen von Markus Schmid in Uhetsweiler.

Nicht nur die Größe der Stallungen mit 300 Tieren samt ineinander geschachtelter weitläufiger Gebäude stellte eine Besonderheit dar. Auch die Brennerei, in der, so die Annahme, der Brand ausgebrochen war, auch eine Werkstatt mit Gasflaschen sowie zwei große Dieseltanks verlangten vollen Einsatz. „Die Wehr aus Wangen ist zum ersten Mal bei uns mit angerückt, was bei diesen Dimensionen auch einem realistischen Szenario entspricht“, schilderte Kommandant Josef Nuber .

In der ersten Einsatzbesprechung wurde rasch klar, dass die Wasserversorgung schnell und umfassend gelöst werden konnte. Immerhin seien von 60 bis 600 Metern verschiedene Distanzen zu überwinden gewesen. Christine Sauter, Schriftführerin und Pressesprecherin der Neukircher Wehr, berichtete von 1000 Metern verlegten Feuerwehrschläuchen und ein beachtlichen Löschleistung von 4000 Litern in der Minute. Zuvor habe man gefährdete Personen ausschließen können, habe Abschirmungen der anderen Gebäude realisiert – und auch elf Atemschutzträger sind verschiedentlich zum Einsatz gekommen.

Gut geklappt habe auch das rasche Bergungsszenario für Kühe und Kälber. Kritisch sei das Szenario auch wegen der hohen Brandgefahr durch Einstreu, die Stallkonstruktion, die Futter-, Heu- und Strohlager. Hier zeigte sich auch Hofbetreiber Schmid vom Helfereinsatz beeindruckt: „Dass so etwas schnell vorkommen kann, haben wir vorletztes Jahr bei einem Fahrzeugbrand erlebt.“ Sprecherin Sauter fasste zusammen: „Für Neukirch sind 70 Feuerwehrkräfte im Einsatz gewesen. Dazu kommt noch je ein Löschzug mit Drehleiterwagen und Löschfahrzeugen aus Tettnang und Wangen sowie die DRK-Schnelleinsatztruppe. Damit sind rund 110 Einsatzkräfte vor Ort gewesen.“

Einsatzleiter Tobias Hutzel zeigte sich zufrieden mit den Anrückzeiten und der Verteilung der Kräfte. Nach weniger als einer Stunde konnte er die Übung beenden. Übungsbeobachter und Kommandant Josef Nuber war mit seiner Wehr sehr zufrieden: „Das hat wirklich super geklappt“. Er wies darauf hin, dass die stark befahrene Straße direkt am Haus wohl hätte gesperrt werden müssen.

Nuber freute sich über das große Interesse der anwesenden Bürger, die Informationen von Kommentator Helmut Broger erhielten: „Das zeigt eine besondere Wertschätzung für unsere Wehr. Auch Bürgermeister Reinhold Schnell und die Mehrzahl der Gemeinderäte hatten sich neben zahlreichen Schaulustigen eingefunden. Mit dabei als Beobachter war auch der Kreisbrandmeister Henning Nöh. Er hob hervor, dass ihm beim beträchtlichen Umfang der Übung besonders die gute Kooperation und Koordination der unterschiedlichen Wehren positiv aufgefallen sei. Nach der Übung traf man sich noch zu Nachbesprechung im Neukircher Feuerwehrhaus.