StartseiteRegionalBodenseeNeukirchÜberraschung in der Retentionsmulde

Retentionsmulde

Überraschung in der Retentionsmulde

Neukirch / Lesedauer: 2 min

Torfablagerungen bringen womöglich Setzungsproblem mit sich
Veröffentlicht:10.04.2019, 18:14

Artikel teilen:

Thema im Gemeinderat sind am Montag Bodenuntersuchungen zum neuen Retentionsbecken (angelegte Mulde zum Zurückhalten von Regenwasser) und der alten Mulde als künftigem Bauuntergrund an der geplanten Baustelle des Rewe-Einzelhandelsmarktes im Norden des Ortes gewesen.

Bernd Zimmermann vom Planungsbüro Zimmermann & Meixner hat das nach der Verlegung des Rückhaltebeckens auf die nördliche Seite der L333 notwendige Aufschütten des alten Beckens thematisiert. Schließlich soll auf der Schüttung ein Verbrauchermarkt entstehen sowie Lager und Parkplätze. Bei den Untersuchungen, die eigentlich für das wasserrechtliche Genehmigungsverfahren erfolgten, sind bei Bodenuntersuchungen keine einheitlichen, sondern sehr unterschiedliche Schichten im Untergrund festgestellt worden.

Tilmann Kugel , vom Geologen-Büro Kugel/Kegel/Wunderer hat den Boden untersucht und die Ergebnisse im nichtöffentlichen Teil der Sitzung vorgestellt. Teile des Ergebnisses gab es dann auch in der öffentlichen Sitzung zu hören: „Es gibt ein Torffeld im Boden, mit den entsprechenden Konsequenzen“, erklärte Planer Zimmermann. Die vorhandenen Torfschichten auf dem künftigen Baugrund seien setzungsanfällig, speziell bei stärkeren Schwankungen des Wassergehalts.

Bautechnisch gesehen sollte also zunächst massiv aufgeschüttet werden. Das sei gleichzeitig auch eine Simulation mit Setzungsversuch, da könne man sehen, wie sehr sich das Material insgesamt senke. Ein aussagekräftig messbares Ergebnis, so der Planungsingenieur, könne nach sechs bis acht Monaten gegeben sein, könnte sich aber auch bis zu einem Jahr hinziehen. Bei nicht nachlassender Senkung müsse an weitere Lösungsmöglichkeiten gedacht werden, von Bodenverstärkungen verschiedener Art bis zu einer homogenen Bodenplatte für das Gebäude. Zimmermann betonte: „Wegen des Zeitfaktors ist ein rascher Beginn notwendig, was wiederum bedeutet, dass man das Ersatz-Retentionsbecken auch so rasch wie möglich angehen muss.“ Verhandelt werde nun mit allen Beteiligten, damit man das Antrags- und Planverfahren angehen könne.

Im April sollen die Maßnahmen auf den Stand gebracht werden. Im Mai erfolgt die Ausschreibung und Mitte Juni soll es dann losgehen. Das Verlegungsprojekt und das Aufschütten sollen im August abgeschlossen sein. Das Material soll dann den Winter über ruhen, damit man den Setzungsverlauf dokumentieren kann. Laut Aussage von Planer Zimmermann gebe es beim neuen Retentionsbecken auf der anderen Seite der L 333 keine Probleme. Die so durchgeführten Maßnahmen seien die preislich günstigste Methode. Bisher liegen die veranschlagten Kosten für die Verlegung des Retentionsbeckens und die Auffüllung des bestehenden Beckens für den Verbrauchermarkt bei 335 000 Euro.