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Eulenspiel

Eulenspiele begeistern das Publikum in Hagnau

Hagnau / Lesedauer: 3 min

Zuschauerzahl geht leicht zurück – Elf Programmpunkte bieten beste Unterhaltung
Veröffentlicht:01.03.2014, 18:40

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Der Narrenverein „Eule" hat auch im 65. Jahr der „Eulenspiele" über drei Stunden beste Unterhaltung im nicht ganz voll besetzten Gwandhaus geboten. Die Musikkapelle Hagnau übernahm die musikalische Begrüßung. Narrenvater Frank Hiestand und Elferrat Klaus-Peter Losch moderierten mit launigen Worten das Programm.

Die Gardemädchen Hagnau eröffnete mit einem Marsch den Abend. Feuerwehrmann Willy Melzig nahm das Dorfgeschehen in Reimform unter die Lupe. Die Eulengruppe begeisterte als „Schräge Vögel" mit einem Schwarzlichttanz und fetziger Musikauswahl.

Die Lausbuben am See, bestehend aus dem Narrensamen Sebastian und Magnus Leiss sowie Julian und Lukas Hiller, gaben Anekdoten zum Besten. „Wir erzählen ein paar Witze, gegen Applaus hätten wir nichts, das wäre spitze“, reimte der närrische Schneller-Nachwuchs. Die Musiker-Mädels brachten einen Schwarzlichttanz auf die Bühne. Der Fanfarenzug Hagnau unter der Leitung von Thilo Brändle begeisterte mit flotten Tönen und kam nicht ohne Zugabe davon. „Über das Stück müssen die Musiker erst noch abstimmen, das ist ein demokratischer Verein", witzelte Losch.

„Die fantastischen Dorfkinder" zeigten ein musikalisches Theaterspiel, das urkomische Bilder bot. Während Heike Winder und Christiane Schaal die Arme bewegten, „spielten" Rosi Bader und Bettina Arnold die Füße, was ihnen kräftigen Applaus bescherte. Uli Gotterbarm als diensthabender, dafür arbeitsscheuer Feuerwehrmann brachte Alex Hiestand am Telefon fast zur Verzweiflung. Hiestand wollte lediglich einen Brand melden, doch Gotterbarm gab sich am Telefon als Service-Hotline aus, die den Anrufer schier endlos warten ließ.

Ein Höhepunkt des Abends war der Auftritt der Elferräte Frank Bachleitner und Klaus-Peter Losch. Losch hatte mit einem heiklem Problem zu kämpfen. „Ich habe zwei Hämorrhoiden, die ich Immenstaad und Meersburg getauft habe", frozzelte Losch. Bachleitner empfahl dem Geplagten daraufhin eine Creme, die man überall anwenden könne: „Die Creme wirkt auch in den Augen, wenn man sie benutzt, sieht man keine Immenstaader und Meersburger mehr.“. Weiterhin zerbrach sich das Duo gesanglich den Kopf, ob „Mann" sich überall rasieren müsse. Mit delikatem „Zubehör" ausgestattet zeigte das Duo die Problematik der Männerwelt, was ihnen zahlreiche Lacher und kräftigen Beifall einbrachte.

Wie in jedem Jahr mit Spannung erwartet wurde Paul Siebenhaller, der als Fischer auftrat. Begleitet von Conny Heyer nahm er die Themen aufs Korn, die Hagnau im vergangenen Jahr bewegten. Streitereien im Gemeinderat, der Naturbadeplatz, die Uferpark-Neugestaltung, die Lenk-Statue auf dem Burgunderhof sowie die Feierlichkeiten zum Seegfrörne-Jubiläum kamen zur Sprache. „Das halbe Dorf hat geweint, als die Johannes-Büste zurück nach Münsterlingen gebracht wurde. Dabei hat Johannes aus Frenkenbach den schöneren Kopf", befand Siebenhaller. Die Nachbargemeinde Meersburg blieb ebenfalls nicht verschont: „Die Armen sind genug gestraft mit ihrem Schultes, aber die wählen auch immer merkwürdige Bürgermeister."

Als letzter Programmpunkt kam die Wimmlergruppe als „Hennefidle im Hennenstall" daher. Die Hühnerschar überzeugte mit ihrer Vorstellung und brachte die Lachmuskeln ein letztes Mal an die Grenzen.

Herms Eisele, der vor 30 Jahren das Schnellen in Hagnau wieder zum Leben erweckte und seither als Elferrat fungiert, wurde für seinen Einsatz von Narrenvater Frank Hiestand zum Ehren-Elfer ernannt.