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Wohnungen: Lebensräume sind gefragter denn je

Meckenbeuren / Lesedauer: 3 min

Ingrid Daub stellt Jahresbericht 2017 der Wohnanlage vor – Sozialräumliches Denken ist wichtiges Zukunftsprojekt
Veröffentlicht:26.06.2018, 18:20

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Gewohnt lebendig hat Ingrid Daub von den Lebensräumen für „Jung und Alt“ im Verwaltungsausschuss vor Kurzem den Jahresbericht für 2017 vorgestellt. Im 23. Jahr des Bestehens der Wohnanlage am Bahnhof war einmal mehr festzustellen, dass die Wohnungen stark nachgefragt sind. „Die Zahl der Wohnungsbewerber ist groß“, so die Sozialpädagogin mit Hinweis darauf, dass frei werdender Wohnraum bisher immer unmittelbar weitervermietet werden konnte. Auch das Gefühl, dass es immer mehr Anfragen werden, wollte Ingrid Daub nicht verhehlen. Seit 2012 ist sie im Auftrag der Stiftung Liebenau als Gemeinwesenarbeiterin in der Anlage tätig.

Einige Kennziffern aus der Statistik (Stand Jahresende 2017): 118 Bewohner im Alter von vier bis 102 Jahren sind es in den sechs Häusern – bei einem Altersschnitt von 52,7 Jahren. Der Männeranteil ist leicht gestiegen und macht etwa 40 Prozent aus. Zehn Wohnungswechsel waren es im Vorjahr. Bei der Auswahl der neuen Mieter ist stets auch der sechsköpfige Bewohnerbeirat beteiligt. Er organisiert außerdem vielseitige Aktivitäten, heißt es im Bericht.

Wie überhaupt die Vielfalt ein Markenzeichen der Lebensräume darstellt. Was sich in den Aktivitäten anno 2017 widerspiegelt: Zu ihnen gehören als feste Bestandteile im Jahreslauf beispielsweise Neujahrsempfang, Fasnet, Sommerfest und Adventsfeier. Doch wirkt die Wohnanlage ebenso in die Gemeinde hinein – was damit beginnt, dass die Räume gerne von privater oder Vereinsseite angemietet werden dürfen.

Doch lädt das Servicezentrum auch gerne ein – etwa zum Tag der offenen Tür, Frühstückstreff oder Boysday. Besonders hervor hob Daub für 2017 die Projekttage: Gemeinsam mit der Werkrealschule wurden sie von den Lebensräumen für die Klasse acht abgehalten. „Superschöne Tage“ seien es gewesen, „die das Verständnis der Generationen untereinander sehr gefördert haben“, freute sich die Gemeinwesenarbeiterin.

Wertschätzung als „Grundpfeiler“

Dankeschöntag, Kinderaktionen und lebendiger Adventskalender waren weitere Stationen – eine lange Liste, zu der Daub meinte: „Wenn Sie das hören, mag zunächst der Eindruck entstehen, dass es darum geht, für einzelne Menschen aus Meckenbeuren die Lebensqualität zu erhöhen. Aber das ist nur ein Aspekt unter vielen.“ Als Schwerpunkte ihrer Arbeit skizzierte sie, „die Selbst- und Nachbarschaftshilfe zu fördern“. Zumal die gesellschaftlichen Herausforderungen nur zu bewältigen seien, „wenn die Menschen bereit sind, noch mehr Eigenverantwortung zu übernehmen“ – was es zu begleiten gelte. Für die Vernetzung der Ressourcen führte sie als gelungene Beispiele das Projekt Lesebrille, den Freundeskreis Asyl und den Fahrradreparaturtreff an. Die Wertschätzung des ehrenamtlichen Engagements versteht Ingrid Daub als „Grundpfeiler unserer Arbeit“. Im Fazit verband sie damit gegenüber den Räten die Hoffnung, „dass Sie diesen Ansatz des sozialräumlichen Denkens, genauso wie ich, als ein wichtiges Zukunftsprojekt ansehen“.

„Wie gewinnen Sie Ehrenamtliche?“, fragte Anette Kramer (Freie Wähler). „Ich bin sehr angewiesen auf Ehrenamtliche“, führte Daub mit Blick auf ihren Stellenumfang (60 Prozent) ins Feld. Sie selbst gibt inzwischen Seminare dazu und nannte in der Sitzung drei Aspekte – die Menschen bei ihren Interessen abzuholen, ganz viel Zeit zu investieren und den persönlichen Kontakt zu erstellen – „das ist das A und O“.

Den Reigen der Dankes- und Lobesworte beschloss Bürgermeisterin Elisabeth Kugel. Sie bescheinigte Ingrid Daub und den Lebensräumen, dass sie „durch eine sehr engagierte Arbeit“ ins Gemeinwesen wirken.