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Wenn der SV Kehlen auf den VfB Friedrichshafen trifft, kommt es zu einigen Wiedersehen

Kehlen / Lesedauer: 4 min

Wenn der SV Kehlen auf den VfB Friedrichshafen trifft, kommt es zu einigen Wiedersehen
Veröffentlicht:20.08.2019, 11:37

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Es wird ein Treffen der alten Bekannten und zugleich ein Duell mit vielen Unbekannten, wenn am Dienstagabend (18.30) der SV Kehlen und der VfB Friedrichshafen auf dem Sportplatz in Kehlen im Landesliga-Derby aufeinandertreffen. „Ich habe sowohl mit Damir als auch mit Bernd zusammengespielt“, sagt VfB-Trainer Daniel Di Leo über das neue Kehlener Trainerduo Damir Alihodzic und Bernd Reich und schwärmt über letzteren: „Bernd war eine richtige Rakete.“

Als neuer Cheftrainer beim Landesligisten hat Reich jedoch eine Fehlzündung hingelegt, der Start in die Saison ist ordentlich misslungen. Im Verbandspokal schied Kehlen bereits in Runde zwei aus, zum Auftakt in die Landesliga gab es ein Unentschieden gegen den FV Ravensburg II und eine Niederlage in Mengen. „Unser Minimalziel waren drei Punkte aus den ersten beiden Spielen. Das haben wir nicht geschafft“, sagt der SVK-Trainer. „Jetzt müssen wir schauen, dass wir schnell Punkte holen, um nicht gleich von Anfang an hinterherzurennen.“

Die Wende soll nun ausgerechnet im Derby gegen Friedrichshafen gelingen. Obwohl Reich den VfB als Favorit sieht, soll mindestens ein Zähler herausspringen, „wenn es am Ende drei sind, umso besser“, sagt der Trainer, der nicht gerade glücklich mit dem eng getakteten Spielplan seiner Mannschaft ist. „Wenn man alle drei Tage ein Spiel hat, bleibt keine Zeit, grundlegende Dinge einzustudieren.“ Immerhin: In der vergangenen Saison, die Kehlen auf Platz fünf und der VfB auf Rang zwei beendete, konnte der SVK den Favorit aus Friedrichshafen einmal besiegen (4:2) und ein Unentschieden ergattern (2:2).

Ungewohnte Anstoßzeit

Doch auch der VfB Friedrichshafen will im Derby als Sieger vom Platz gehen – auch wenn die Mannschaft noch nicht da ist, wo sie Spielertrainer Di Leo gerne hätte. Zwar haben die Häfler ihr Auftaktspiel am vergangenen Freitag mit 1:0 gegen den SV Weingarten gewonnen, „aber alles andere muss besser werden“, so Di Leo. Vor allem gelte es im Spiel gegen Kehlen im Zentrum kompakter zu stehen. Aufgrund des Umbruchs in der Mannschaft sowie einiger Verletzter und Verreister müsse sich der VfB erst noch finden.

Auch der Spieltermin am Dienstag ist ungewohnt. Weil der SV Kehlen bereits am Freitag sein viertes Ligaspiel gegen den SV Weingarten bestreitet, wurde das Derby gegen den VfB um einen Tag nach vorne verlegt. Daniel Di Leo nimmt es gelassen. „Eigentlich hätten wir zu der Zeit Training. Für die Jungs sollte das also kein Problem sein.“ Auch der Anfahrtsweg hält sich bei acht Kilometern Entfernung in Grenzen, weshalb der Häfler Spielertrainer auch kein Problem damit hat, dass seine Mannschaft unter der Woche auswärts antreten muss.

Klar ist auf jeden Fall, dass das Duell für beide Seiten ein ganz besonderes wird – allein schon, weil es nach den Abstiegen von Oberzell in der letzten und Eschach in der vorletzten Saison nur noch wenige Derbys gibt. „Da ist immer Brisanz drin“, sagt Di Leo , dem die Rivalität der beiden Vereine teilweise schon zu weit geht. „Mir wäre es lieber, man würde mehr zusammenarbeiten.“ Auch Bernd Reich spürt die Vorfreude in seinem Verein: „Die Jungs sind heiß.“ Viele seiner Spieler wurden in der Jugend des VfB ausgebildet, er selbst und sein Co-Trainer Damir Alihodzic spielten ebenfalls früher für den heutigen Konkurrenten. An die gemeinsame Zeit mit Daniel Di Leo als Teamkameraden erinnert er sich nur noch schwammig. „Wir haben leider nur kurz zusammengespielt, weil ich mich dann verletzt habe“, so Reich. „Heute habe ich aber keinen Kontakt mehr nach Friedrichshafen.“

Anders sieht es bei seinem Gegenüber aus. Daniel Di Leo kickte einst in der C-Jugend in Kehlen. Und beinahe wäre er zurückgekehrt. Als der SVK im November 2015 Trainer Peter Scheifler entließ, „war ich da schon mal als Spielertrainer hoch gehandelt“, so Di Leo. Auch wenn letztlich nichts daraus wurde, verfolgt der Häfler noch immer genau, was in Kehlen geschieht: „Es gibt ein paar Vereine in der Region, die liegen mir sehr am Herzen. Da zählt Kehlen auch dazu.“

Trotz der vielen Verbindungen gibt es in der Partie der beiden Nachbarvereine dennoch einige Unbekannte. „Ich habe beide Spiele auf Video gesehen und finde es noch ganz schwierig, Kehlen einzuschätzen.“ Auch Reich hat den VfB in den letzten Spielen beobachten lassen. „Ob die Erkenntnisse aber wirklich stimmen, wird sich erst im Spiel zeigen.“