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Unfälle nehmen leicht zu, Zahl der Straftaten geht zurück

Meckenbeuren / Lesedauer: 4 min

Meckenbeurer Dienststellenleiter stellt Gemeinderat die Polizeistatistik vor – Fünf Fälle von Gewalt gegen Beamte
Veröffentlicht:06.07.2018, 18:32

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Seit dem Frühjahr 2017 leitet Oberkommissar Stefan Schuler den Polizeiposten Meckenbeuren . Erstmals stellte er im Gemeinderat Zahlen aus der Polizei-statistik vor. Mitnehmen durfte er für sich und seine Kollegen Lob für die hohe Präsenz auf den Straßen und im Ortsbild. So sehr sich die Räte dankbar zeigten, dass es den Polizeiposten gibt, blieb ihnen eine Problematik doch nicht verborgen, die Martin Schaeffer (SPD) auf den Punkt brachte: „Die Personalausstattung ist nicht üppig bei euch.“ Schuler selbst zollte seinen Kollegen „Respekt“ für ihre Arbeit – wie ihn ihrerseits Bürgermeisterin Elisabeth Kugel dem „Nachbarn“ im Rathaus aussprach.

Seit dem Jahr 1983 ist Stefan Schuler im Polizeidienst. An die Stationen Stuttgart und Ravensburg schloss er ein Studium an der Hochschule der Polizei in Villingen-Schwenningen an, das er 2004 erfolgreich abschloss. Abermals über die Station Ravensburg kam er 2017 als Dienststellenleiter nach Meckenbeuren.

Für die Schussengemeinde hielt er nun Zahlen aus den Jahren 2015 bis 2017 in drei Kategorien parat - betreffend die Unfallstatistik, Kriminalität und Tatverdächtige. Für manchen neu mag dabei die Information gewesen sein, dass der Posten Meckenbeuren bis zur Schussen zuständig ist. Was sich in Gerbertshaus und Lochbrücke ereignet, laufe bei der Polizei in Friedrichshafen auf.

Beim Unfallgeschehen schien alles auf, was mit „Punkten“ geahndet wird: 2015 waren dies 140 Vorgänge gewesen, sie sanken 2016 auf 129 und stiegen im Vorjahr auf 147. Hinzu kamen 197 Kleinstunfälle wie „Parkrempler“ und Blechschäden.

Ausgewertet wurden dabei auch bestimmte Schwerpunkte, wie die Kreuzung B 30/Bahnhofstraße. Hier standen 2015 sechs Unfälle zu Buche, 2016 waren es nurmehr drei, 2017 dann wieder deren neun.

In puncto „Kriminalität“ stellte Schuler die Gesamtzahl der Straftaten an den Anfang, samt der Anmerkung, dass dazu natürlich eine gewisse „Dunkelziffer“ komme. 431 waren es anno 2015, 422 anno 2016 und 394 im Vorjahr. Was Gunter Burger (Freie Wähler) zu der Einschätzung bewegte, dass „wir in Meckenbeuren nicht auf der Insel der Glückseligen leben“, dass es aber gut sei, Zahlen zur Hand zu haben. Diese würden eine andere Sprache sprechen, als es Gefühle nahelegen.

Die Kennziffern bei Körperverletzungen bewegen sich in einem engen Spielraum. Von 55 (2015) wuchsen sie auf 59 (2016), ehe sie im Vorjahr auf 53 abnahmen.

Weniger Diebstähle

Ebenfalls rückläufig ist die Zahl der Diebstahlsdelikte – von 140 über 148 auf 107 im vergangenen Jahr. Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz wurden 27 anno 2017 gezählt (nach je 29 in den Jahren zuvor).

Zugenommen hat hingegen die Gewalt gegen Polizeibeamte. Gab es 2015 noch keinen Vorfall, so weist die Statistik anno 2016 deren vier und 2017 gar fünf aus. Es werde „respektloser“, fasste Schuler die Entwicklung zusammen, angesichts der sich Jonathan Wolf ( SPD ) „schockiert“ zeigte, „dass es auch bei uns so etwas gibt“.

Bei der Zahl der Tatverdächtigen gab es folgende Angaben: 229 anno 2015, 256 anno 2016, 247 anno 2017, dies stets im Verhältnis 4:1 zwischen Männern und Frauen. Auffällig ist auch, dass sich die Zahl der Tatverdächtigen, die noch unter 14 Jahren sind, von drei über fünf auf zehn im Vorjahr signifikant steigerte.

Aufgeführt ist auch die Zahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen. Sie lag 2015 bei 62 und stieg 2016 auf 86, gleichsam der Wert für 2017. Herausgefiltert wurde zudem, wie groß der Anteil der Asylbewerber daran ist. Er war von 2015 auf 2016 von 27 auf 38 gewachsen, um im Vorjahr wieder zu sinken auf 33.

„Wir müssen froh sein, in Meckenbeuren einen Polizeiposten zu haben“, sprach Josef Sauter (CDU) ein weitverbreitetes Gefühl aus: „Sie sorgen für Sicherheit in der Bevölkerung.“