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Radkriterium

Sieger fährt ein höllisches Tempo

Meckenbeuren / Lesedauer: 3 min

Radsport: Allgäuer Rennstall dominiert „Rund um d’Kirch“
Veröffentlicht:09.10.2017, 18:33

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Jonas Schmeiser heißt der strahlende Gesamtsieger beim 19. Radkriterium „Rund um d’Kirch“ in Meckenbeuren . Der A-Fahrer des Radsportclubs Kempten dominierte am Sonntag von Beginn an auf dem 75,6 Kilometer langen „Stadt“-Kurs, in dessen Verlauf 90 Runden zu je 840 Meter Streckenlänge absolviert werden mussten. Am Ende benötigte der Gewinner 1:39:13 Stunden und verwies seine Teamkollegen Tim Schlichenmaier und Tobias Erler auf die Plätze.

Mit Sorgen blickten am Sonntagvormittag die Organisatoren um Lutz Geisler und Andreas Haller samt Team in den Himmel. „Der befürchtete Regen blieb aus, trotz der anfangs kühlen Temperaturen durften die rund 150 Radrennfahrer in allen Klassen nahezu fast perfekte Bedingungen vorfinden“, sagte Geisler nach dem Spektakel im Gespräch mit der Schwäbischen Zeitung.

Neben dem Höhepunkt, dem Elite-Rennen der A- und C-Klasse in Meckenbeuren, durften sich zuvor der Nachwuchs, die Senioren sowie die Hobbyfahrer in packendem Wettkampf messen.

Was im Hauptrennen nur wenige auf dem Zettel hatten, war die Taktik von Jonas Schmeiser: Tief auf seinem Lenker gebückt, in perfekt aerodynamischer Haltung, ließ er vom Start weg seinen Kontrahenten nicht den Hauch eine Chance. „Der fährt, als wäre der Teufel hinter ihm her“, staunte Lutz Geisler, wenngleich Schmeiser und sein Team von Beginn an zu den Favoriten zählten. „Das Tempo, das der Kemptener vorlegt, ist der Wahnsinn“, meinten dann auch viele der zahlreichen Zuschauer, die die an ihnen vorbeifliegenden Protagonisten mit viel Beifall und Zurufen anfeuerten.

Auffällig war im Verlauf des packenden Rennens die Tatsache, dass angesichts der hohen Geschwindigkeit von bis zu maximal 65 Kilometer, keiner der Verfolger die „Kohlen aus dem Feuer“ holen wollte und so nur noch das Hinterrad des Spitzenreiters sahen.

Durchschnittsgeschwindigkeit 46 Kilometer pro Stunde

„Der Ällgäuer Rennstall fährt extrem teamorientiert, motiviert und hat engagierte Trainer“, erklärte Lutz Geisler in seiner Analyse die Dominanz der Kemptener. So war es nicht verwunderlich, dass Schmeiser bereits nach 15 Runden das Hauptfeld wieder eingeholt hatte und es sich hätte gemütlich machen können.

Wäre da nicht sein Kontrahent und Stallgefährte Tim Schlichtenmaier, der zur Attacke blies und wenig später vom weiteren Teamkollegen Tobias Erler im Dreiergespann Druck, oder besser, rasante Hilfe, erfuhr. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von fast 46 Stundenkilometer erreichten die Erstplatzierten übrigens die dritthöchste in der Geschichte des Radkriteriums. Bemerkenswert war die Leistung von Hubert Hanser (Jahrgang 1952) im Seniorenrennen. Mit nur elf Sekunden Rückstand im Vergleich zum Sieger der Jüngeren, Oliver Keppeler (Jahrgang 1979), präsentierte und unterstrich der Senior seine Form. „Eine hochklassige Veranstaltung, das wohl beste Seniorenrennen in Deutschland“, meinten einige Fahrer dieser Wertung.

Nicht weniger eindrucksvoll zeigten sich Matthias Dangl, Anton Schuster und Frank Gelhard, die für das Special Olympics-Sportler Team Mindelheim starteten und mit drei, sechs beziehungsweise acht Runden Rückstand bei den Hobbyfahrern glänzten. „Wir durften einen phantastischen Tag für den Radsport erleben und freuen uns bereits heute auf 2018, wenn wir die 20. Auflage des Klassikers „Rund um d’Kirch“ durchführen werden“, sagte Lutz Geisler, dessen Dank der Gemeinde Meckenbeuren, den Sponsoren und den vielen Helfern galt.