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Gefeiert wird im kleinen Kreis

Meckenbeuren / Lesedauer: 3 min

Die Eugen-Bolz-Schule Brochenzell feiert ihren 60. Geburtstag – Leitbild bleibt „Miteinander macht Schule“
Veröffentlicht:27.05.2018, 17:02

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Die Eugen-Bolz-Schule Brochenzell ist 60 Jahre alt geworden, aber dank ihrer jugendlichen Schülerschaft dennoch jung geblieben. Dabei ist in dem Meckenbeurer Teilort das Schulwesen insgesamt deutlich älter, verweist doch die Chronik auf einen ersten „systematischen Schulbetrieb“ im Jahr 1721.

Auch die 1847 erbaute „Alte Schule“ heute in das Gesamtareal integriert, bringt es auf stolze 171 Jahre. 1976 wird die 1958 als „Eugen-Bolz-Volksschule“ gebaute Bildungseinrichtung im Zuge der Eröffnung der Theodor-Heuss-Hauptschule zur Grundschule. Während einer umfassenden Sanierungs- und Erweiterungsphase in den Jahren 1990/1991 wird der Schulbetrieb vorübergehend eingestellt. Die Brochenzeller Grundschüler werden in die neue Theodor-Heuss-Schule, das heutige Bildungszentrum Meckenbeuren , ausquartiert.

2008 schließlich feiert die Brochenzeller Schulgemeinschaft das 50-jährige Bestehen ihrer Schule, tatkräftig unterstützt vom 2003 gegründeten Schulförderverein. Interessant ist es, tiefer in die von Josef H. Friedel und Gisbert Hoffmann aufgearbeitete Geschichte der Jubiläumsschule zu blicken. Es war der Dorfpfarrer Andreas Fütterer, der sich engagiert um die Bildung seiner Pfarrkinder kümmerte und 1717 bis 1751 neben seinen seelsorgerischen Aufgaben als erster angestellter Lehrer in Brochenzell tätig war. Aus seinem Nachlass wurde ein Schulfonds gestiftet. Der damalige Mesner Fromlet hatte die Schulmeisterstelle übernommen, die sodann über drei Generationen in der Familie blieb.

1847 wurde die heutige „Alte Schule“ mit je einem Klassenraum im Erd- und Obergeschoss erbaut. Auch Meckenbeuren gehörte damals als Pfarrfiliale zu Brochenzell und somit zur dortigen Schulgemeinde, bis 1910 östlich der Schussen ein eigenes Schulgebäude, die heutige Musikschule, entstanden war. 1958 dann der große Durchbruch für Brochenzell: Das vom Tuttlinger Architekten Karl-Friedrich Botzenhardt geplante Schulgebäude wurde eingeweiht und auf den Namen des früheren württembergischen Staatspräsidenten und Widerstandskämpfers Eugen Bolz getauft.

Neun Leiter in 60 Jahren

Neun Schulleiter bestimmten in den vergangenen 60 Jahren die Geschicke der Eugen-Bolz-Schule: Andreas Geis, Georg Sendele, August Hecht, Max Mack, Wolfgang Faber, Helga Becker (kommissarisch), Frieder Vögele, Harald Cordes und seit 2017 Lothar Derkorn . Wurde das Fünfzigjährige 2008 groß gefeiert, so geht der 60. Geburtstag im engsten Familienkreis über die Bühne. Entscheidende Entwicklungen wie Veränderungen standen aber auch in den vergangenen zehn Jahren ins Haus. Mit vorübergehenden Platzproblemen verbunden war dabei das Anwachsen zur Zweizügigkeit. Aula, Musikraum und selbst das Lehrerzimmer mussten zeitweise als Klassenzimmer herhalten. Stetig erweitert wurden die Betreuungsangebote und vor allem das Leseland erfreut sich bei den Brochenzeller Grundschülern großer Beliebtheit. „Miteinander macht Schule“ lautet das Leitbild der Eugen-Bolz-Grundschule und dabei werden besondere Schwerpunkte auf Nachhaltigkeit, Bewegung, Natur und Musik gesetzt. Entsprechend wurde und wird das Schulgelände nach und nach als Spielgelände entwickelt und attraktiv ausgebaut. Ein vom Förderverein und der Gemeinde Meckenbeuren gesponserter Kletterturm soll noch in diesem Jahr hinzukommen.

Schulleiter Lothar Derkorn ist nach acht Monaten Amtszeit rechtzeitig zum 60-jährigen Jubiläum in Brochenzell angekommen und freut sich über ein engagiertes Kollegium, motivierte Mitarbeiter und eine schön gestaltete Schulanlage. Schwerpunkte schulischer Arbeit und Profile seien in den vergangenen Jahren gesetzt worden, die es zu halten und weiterzuentwickeln gelte: „Bei aller Vielfalt und allen zukünftigen Herausforderungen ist für mich der Erfolgs-Maßstab: Die Eugen-Bolz-Grundschule soll auch in Zukunft ein Ort sein, auf den sich die Kinder morgens freuen, wenn sie kommen. Ganz einfach. Denn mit Freude lernt es sich leichter“, sagtDerkorn.