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Funkengemeinschaft

Feurio - der Funken brennt am Sonntag lichterloh

Meckenbeuren / Lesedauer: 4 min

Nur unbehandeltes Holz ist erlaubt - Funkengemeinschaften haben mit den gesetzlichen Auflage keine Probleme.
Veröffentlicht:19.02.2015, 18:56

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Am Sonntag ist Funkensonntag. Landauf, landab werden dann bei einbrechender Dunkelheit die bis zu 20 Meter hohen „Scheiterhaufen“, auf denen ganz oben eine „Hexe“ thront, abgebrannt. Verbrennt sie, soll der Winter weichen. In seltenen Fällen wir der Funke jedoch bereits am Samstag angezündet, wie in Liebenau. Aufgerichtet werden die mächtigen Funken überwiegend von Funkengemeinschaften oder Narrenvereinen. Sie müssen jedoch mitunter strenge Auflagen beachten.

„Früher haben wir den Leuten ganze Keller ausgeräumt und auch Sofas mitgenommen, um damit den Funken zu füllen“, sagt „Das ist aber schon lange vorbei.“ Längst greifen aus Umweltschutzgründen behördliche Richtlinien, die vorschreiben, dass für einen Funken nur unbehandeltes Holz verbrannt werden darf. „Diese Auflagen können wir gut einhalten“, gibt Rixner zu. „Das macht uns keine Mühe.“ Deshalb verwendet die Funkengemeinschaft auch unbehandelte Paletten. Baumstämme und Reisig, die sie ebenfalls für ihren Funken benötigen, holen sich die 17 Mann aus einem Reisschlag, den die Gemeinschaft gepachtet hat.

„Im Gegensatz zu ganz früher sind nun auch imprägnierte Hopfenstangen verboten“, klärt der Vorsitzende der Funkengemeinschaft Gerbertshaus-Lochbrücke, Robert Heitele, weiter auf. Mit seinen vielen Helfern, „die nach wie vor große Freude an dieser Brauchtumsarbeit haben“ muss Heitele 1000 Paletten aufschichten. Diese zu sammeln sei nicht so leicht. „Wir müssen das ganze Jahr über dran bleiben und bei verschiedenen Firmen anklopfen“, umschreibt der Vorsitzende die ganzjährige Arbeit.

Einen Funken zu errichten bereitet auch der Narrenzunft Kehlen. „Sämtliche Arbeiten rund um das Bauwerk am Sportplatz nimmt unsere Jugendgruppe in die Hand. Die machen das mit sehr viel Euphorie und sehr gut“, lobt Zunftmeister Berthold Sommerfeld den Nachwuchs. Probleme, das geeignete Material zu organisieren gibt es auch für diese Narren nicht, wie Sommerfeld bestätigt.

Etwas anders sieht es hingegen bei der Funkengemeinschaft Brochenzell aus, der schlichtweg der Platz fehlt, das erforderliche Material das Jahr über zu deponieren. Deshalb fange man erst kurz vor dem Funken an zu sammeln, sagt von der Funkengemeinschaft Brochenzell. „Für uns ist die Auflage zudem ein gewaltiges Handicap.“ Man dürfe nicht mal einen Karton verbrennen, auf dem ein kleiner Aufkleber drauf sei, beklagt Rist. Auch hätte die Gemeinschaft früher Sammelstellen für Christbäume zur Verfügung gestellt. „In diesen haben die Leute dann ihren Müll rein geschmissen“, ärgert sich Barbara Rist noch heute über die Dreistigkeit der Leute. Sie ist deshalb der Meinung, dass das Brauchtum Funken irgendwann einschlafen werde. „Die Leute haben hierfür doch heute keine Zeit mehr. Deshalb wird es immer schwerer für diese Arbeit Helfer zu finden.“

Werden die meisten Funken am Sonntag gezündet, so gibt es auch Ausnahmen. So brennt bereits am Samstag der Funken in Liebenau, wie Tina Rottmann von der Funkengemeinschaft Liebenau mitteilt. Um genügend Material für den mächtigen Bau zu bekommen, sammeln sie Christbäume und verwenden Großkisten und Paletten, die Mitglieder und Förderer zur Verfügung stellen. Beim Sammeln des Materials kommen sie mit den vorgeschriebenen Bestimmungen gut klar. Auch mangelt es ihnen an Nachwuchs nicht. „Wir haben auch in diesem Jahr wieder drei neue Mitglieder“, freut sich Tina Rottmann für die Funkengemeinschaft.

Funken in der Region

In der Region werden folgende Funken abgebrannt: In sind dies: Funkengemeinschaft Liebenau: Samstag, 21. Februar, 19 Uhr, auf dem Funkenplatz der Stiftung Liebenau, unterhalb des Friedhofs. Kinder-Lampionumzug um 18.45 Uhr ab Feuerwehrhaus. Funkengemeinschaft Meckenbeuren: Sonntag um 19.15 Uhr am erhöhten Staudamm in der Ziegelei (Schulstraße, Richtung Obermeckenbeuren am Floriansweiher). Funkengemeinschaft Gerbertshaus-Lochbrücke: Am Sonntag, 22. Februar, um 18.30 Uhr Kinderlampionumzug vom evangelischen Gemeindehaus in Gerbertshaus zum Funkenplatz am Spielplatz/Bahngleis. Im Anschluss wird der Funken angezündet. Funkengemeinschaft Brochenzell. Um 19 Uhr wird der der Funken am Sonntg hinter dem Sportplatz angezündet. Der Funken in Reute wird am Sonntag um 18.30 Uhr entzündet. Marsch von der Besenwirtschaft Lehle zum Funken.

Funken in Tettnang: Funkenabbrennen am Sonntag, 22. Februar, um 18 Uhr am Sportplatz Bürgermoos . Um 19 Uhr wird am Sonntag auf dem Sportplatz in Krumbach ein Funken abgebrannt.

Funken in Kressbronn: Am Sonntag ist um 19 Uhr Funkenabbrennen auf dem Strandbadparkplatz in Kressbronn.

Funken in Oberdorf: Um 19 Uhr wird am Sonntag der Funken hinter dem Friedhof in Oberdorf abgebrannt.