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Wertstoffhof

Der Spezialist an der Papierpresse im Wertstoffhof

Meckenbeuren / Lesedauer: 2 min

Mathias Müller sortiert, reißt und führt so Papier in den Wertstoffkreislauf zurück – Liebenauer Arbeitswelten vermitteln den Job
Veröffentlicht:26.08.2019, 12:34

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Wie schaffen wir es, Müll zu reduzieren und den übrigen so gut wie möglich zu verwerten – diese Frage stellt sich auch die Stiftung Liebenau . Einen tatkräftigen Beitrag zur Müllverwertung leistet Mathias Müller. Durch die Liebenauer Arbeitswelten hat er einen Job auf dem Wertstoffhof in Liebenau bekommen, berichtet die Stiftung Liebenau in einem Schreiben.

Plastikverpackungen, Holzabfälle, Elektroschrott, Papier: Im Wertstoffhof in Liebenau nimmt Mathias Müller das Material entgegen, mit dem die Liebenauer Betriebe, Wohngruppen und Verwaltung nichts mehr anfangen können. „Ziel ist, alle Materialien so ordentlich wie möglich zu sortieren, damit sie wieder dem Wertstoffkreislauf zugeführt werden können und, so wenig Restmüll wie möglich, entsteht“, erläutert Arbeitserzieher Markus Miller. Auf Mathias Müller (seit 2012 in der LiGAS beschäftigt) kann er sich verlassen. „Am liebsten arbeite ich an der Papierpresse“, erzählt Müller. Er wohnt bei seinen Eltern in Meckenbeuren und fährt jeden Tag mit dem Bus oder Rad zur Arbeit. Zuerst reißt er die Kartons in eine passende Größe und füttert die Presse mit einem Stück nach dem anderen. Immer wieder drückt er auf den Knopf, damit das Material verdichtet wird.

Wenn die Größe eines Ballens mit dem Gewicht von etwa einer halben Tonne erreicht ist, zieht er vier Abbinde-Drähte stramm und verwickelt sie so, dass der große Ballen zusammenhält. Mithilfe eines Hubwagens fährt der 25-Jährige den Ballen in die Halle und setzt ihn mit dem Hubstapler auf die bereits vorhandenen. „Dann kommen sie in die Papierfabrik und werden recycelt“, sagt Müller. Innerhalb von drei bis vier Monaten kommen auf diese Weise 25 Tonnen Altpapier zusammen.

Wenn ein alter PC auf dem Wertstoffhof abgegeben wird, lässt Mathias Müller alles stehen und liegen. Interessiert er sich doch sehr für Computer und alles, was mit ihnen zusammenhängt. Jetzt heißt es Festplatten, Laufwerke und Platinen ausbauen und sortieren. „Die Arbeit auf dem Wertstoffhof liegt ihm einfach“, hat Arbeitserzieher Miller festgestellt. Hier kenne er sich sehr gut aus und übernehme eine gewisse Verantwortung. Verlange doch die neue Gewerbemüllverordnung sehr genaues Sortieren aller Reststoffe.

1968 eröffnete in Liebenau die erste Werkstatt für Menschen mit Behinderungen. Beschäftigten konnten erstmals an wirtschaftlicher Produktivität und am geregelten Arbeitsleben teilhaben. Heute arbeiten knapp 600 Beschäftigte an 13 Standorten auf vielfältigen Arbeitsplätzen, im Berufsbildungs- oder Förder- und Betreuungsbereich.