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Tagesbaustelle

Besondere Tagesbaustelle: Tonnenschwere Stromkabel abgebaut

Meckenbeuren / Lesedauer: 2 min

Um die Arbeiten abzusichern, musste die B30 kurze Zeit in beide Richtungen gesperrt werden.
Veröffentlicht:02.07.2020, 05:56

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In beide Richtungen stauen sich auf der B 30 Fahrzeuge, so weit das Auge reicht. Viele Fahrer drehen fast sofort um und suchen woanders ein Durchkommen. Am Ortseingang von Meckenbeuren auf der Höhe des Netto-Marktes musste am Mittwoch von 8.30 Uhr bis kurz vor 9 Uhr viermal für jeweils drei bis vier Minuten die Bundesstraße 30 in beiden Richtungen voll gesperrt werden. Zwischendurch konnten die Fahrzeuge die Baustelle passieren. Der Grund: Die quer über der Straße in luftiger Höhe von Mast zu Mast verspannten Elektrokabel wurden abgebaut.

„So ein Kabel wiegt neun Kilo pro Meter. Da kommt bis zum nächsten Mast eine tonnenschwere Last zusammen“, erklärt Michael Schöberl , Leiter Technik beim Regionalwerk Bodensee Netze GmbH. „Der Abstand zwischen zwei Masten beträgt 150 Meter. Das macht pro Kabel 1350 Kilo“, rechnet er vor.

Insgesamt wurden rund vier Tonnen Kabel geborgen. Mit einem Krahn und Flaschenzügen sichern die Mitarbeiter des Regionalwerks jedes einzelne schwere Elektrokabel und lassen es langsam auf den Boden sinken. Damit der plötzlich von der Last befreite Betonmast nicht einstürzt, hatten ihn die Mitarbeiter des Regionalwerkes schon vorher mit Stahlseilen gesichert.

„Das war heute eine ganz schön aufregende Aktion. So etwas machen wir nicht alle Tage“, sagt Schöberl, als endlich alle Leitungen erfolgreich geborgen sind. Für die Stromversorgung waren die Kabelstränge nicht mehr im Einsatz. Der Strom fließt schon länger durch Erdleitungen. Notwendig wurde die Demontage der Oberleitungen, weil die alten Stromleitungen die neuen Trassen für die Elektrifizierung der Südbahn kreuzen würden.

„Wenn da ein Kabel beschädigt wird, hätte das den ganzen Schienenverkehr der elektrifizierten Strecke lahmgelegt“, erklärt Schöberl. Vorbeugend werden deshalb die alten Stromkabel abgebaut.

Neben den hohen Betonmasten, an denen jetzt gearbeitet wurde, verläuft noch eine zweite niedrigere Oberleitungstrasse. Auch sie soll abgebaut werden. Auch die Masten werden entfernt. „Das machen wir aber erst, wenn die Bahnlinie still liegt und wenn die Felder abgeerntet sind – voraussichtlich im September“, kündigt Schöberl an.