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Grenzfall

Ausschuss findet am „Grenzfall“ keinen Gefallen

Meckenbeuren / Lesedauer: 2 min

Ausschuss lehnt Anbau von drei Wohneinheiten in der Humboldtstraße mit acht zu drei Stimmen ab
Veröffentlicht:22.05.2018, 18:55

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Ein Antrag für die Humboldtstraße ist auch im dritten Anlauf vom Technischen Ausschuss (TA) abgelehnt worden. Auf „Anbau von drei Wohneinheiten an ein Gebäude“ hatte er gelautet und mit einer abgeänderten Planung aufgewartet. Doch während die Verwaltung Zustimmung signalisierte, sahen dies die Räte mehrheitlich anders.

Wie Amtsleiter Patrick Gohl (Bauordnungsrecht) erläuterte, wird das Baugesuch nach Paragraf 34 Baugesetzbuch beurteilt - es muss sich also einfügen. Mit ihm würde die Zahl der Wohneinheiten um drei auf dann sechs wachsen.

Der Knackpunkt: die Höhenentwicklung. Zwei bis zweieinhalb Geschosse seien in dem Quartier gang und gebe, hieß es. Mit der Umplanung sollte der Anbau nicht mehr als dreigeschossig erkennbar sein. Dafür wurde die Dachterrasse im neuen Antrag nach Süden und Osten hin eingerückt. Was für Bürgermeisterin Elisabeth Kugel „mitausschlaggebend“ für eine positive Beurteilung dieses „Grenzfalls“ war - nämlich dass sich die „Wahrnehmbarkeit“ des Hauses geändert habe.

Kam die Verwaltung daher zum Schluss, das Vorhaben füge sich ein, so knüpfte sie zugleich Bedingungen an eine Billigung. So müsse die notwendige Stellplatzzahl auf dem Grundstück planerisch nachgewiesen sein. Auch seien zu wenig Fahrradabstellplätze vorhanden.

„Wo wollen wir verdichten?“

Bekannt wurde zudem, dass eine Nachbareinwendung vorliegt. Gohl gab wieder, dass sie sich an der Dreigeschossigkeit, den Stellplätzen und der Überlagerung der Abstandsflächen störe. Bei letzterer seien 3,33 Meter vorgeschrieben, aber nur 3,27 Meter vorgesehen. Allesamt Einwände, die - wie immer - die Baurechtsbehörde im Landratsamt prüft.

Wie Ortsbaumeister Axel Beutner aufzeigte, handelt es sich um einen Anbau an ein Satteldachgebäude, der selbst mit einem Flachdach versehen ist. Das neue Gebäude sitze tiefer im Gelände als der Bestand, fügte Beutner hinzu.

Mit dem Anbau anfreunden konnte sich Anita Scheibitz (CDU), die allerdings die Stellplatz-Anordnung als „no go“ bezeichnete. Ihr Appell: eine Tiefgarage zu bauen.

Anders Fraktionskollege Josef Sauter: Das Vorhaben füge sich nicht ein „in ein homogenes Baugebiet“. Die Sorge des CDU-Rats: Andere Hausbesitzer dürften dann ebenso bauen, was zu einer „massiven Verdichtung“ führe und zur Frage: „Wollen wir sie zulassen?“

„Zu massiv“ (Ingrid Sauter, SPD) und „zu hoch“ (Annette Mayer, BUS) war das Projekt weiteren Räten. Hingegen wies Christof Hartmann (Freie Wähler) auf die „Möglichkeiten“ eines Bauherrn hin, wenn sich das Vorhaben nach Paragraf 34 einfügt. Angesichts dessen müsse man die Frage beantworten: „Wo wollen wir verdichten?“