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Ortschaftsrat stimmt für Blitzer in Hepbach

Markdorf / Lesedauer: 3 min

Gremium wünscht sich zudem Tempo 70 aus Richtung Stadel – Gemeinderat muss Antrag stellen
Veröffentlicht:24.04.2017, 20:44

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Bei einer Gegenstimme hat der Ortschaftsrat Riedheim sich am Montagabend für einen stationären Blitzer in Hepbach ausgesprochen. Rund 25 Bürger waren zur Sitzung gekommen und ließen es sich am Ende nicht nehmen, ihren Standpunkt zu verdeutlichen.

Fast 200 Unterschriften hatten der Hepbacher Johannes Flachs und seine Mitstreiter von direkten Anwohnern gesammelt, um der Bitte nach einem stationären Blitzer Nachdruck zu verleihen. Deren Eindruck: Die Autofahrer sind viel zu schnell unterwegs, kurzzeitig brachte eine Blitzerattrappe Entlastung, aber nun muss ein richtiges Gerät her. Nachdem sie die Liste übergeben hatten, setzte Ortsvorsteher Hubert Roth den Antrag auf die Tagesordnung. Zu Beginn der Sitzung machte Roth deutlich: „Ich bin dem Blitzer nicht abgeneigt, aber auch kein Freund von einem Überwachungsstaat.“ Er berichtete von einer Messung, die ergeben hat, dass aus Richtung Stadel die Verkehrsteilnehmer im Durchschnitt mit 58 Kilometern pro Stunde fahren würden, aus Richtung Markdorf seien es 53.

Antrag Jetter: Tempo 70 aus Richtung Stadel

Helmut Jetter (FW) stellte sich hinter das Ansinnen der Bürger: „Wenn so viele den Wunsch äußern, dann kann ich mich dem nicht entziehen.“ Er brachte aber die Idee ein, dass von Stadel her kommend zunächst Tempo 70 eingeführt wird. „Dann können wir prüfen, ob das nicht schon Entlastung bringt und dann gegebenenfalls noch um einen Blitzer bitten“, sagte Jetter. Ortsvorsteher Roth erinnerte: „Solch einen Tempotrichter haben wir schon mehrmals beantragt, aber das Landratsamt hat es jedes Mal abgelehnt.“ Markus Heimgartner (FW) stellte sich ebenfalls hinter den Antrag für einen Blitzer aber gab zu bedenken, dass dann auch zum Beispiel aus Leimbach eine entsprechende Anfrage kommen könnte.

Brielmayer vertritt Gegner des Blitzers

Anders sah es Bernd Brielmayer (CDU): „Ich habe mein Problem mit dem Blitzer, davon gibt es auch schon genug. Es gibt auch hier Bürger, die gegen einen Blitzer sind. Wer mit acht Kilometer pro Stunde zu viel unterwegs ist, der ist noch kein Raser. Es sind Einzelne, die zu schnell sind.“ Das traf bei Wiltrud Bolien (UWG) auf Unverständnis. „Wir wollen doch genau die erwischen, die viel zu schnell sind. Ich verstehe nicht, wie man gegen den Blitzer sein kann“, sagte Bolien. Für ihre Äußerung erntete sie Applaus von Zuhörern.

Einstimmig war der Ortschaftsrat für den Antrag auf Tempo 70 zwischen Stadel und Hepbach. Mit der Gegenstimme von Brielmayer war die Mehrheit aber auch für einen stationären Blitzer in Hepbach. Dafür bekam er in der Bürgerfrageviertelstunde Unmut zu spüren. Etwa wollten Einwohner wissen, ob er sein Kind in Hepbach alleine an der Straße laufen lassen würde oder wie er dazu komme, die Interessen der Blitzer-Gegner zu vertreten, wenn es schon so viele Befürworter gebe. Mehrfach musste Ortsvorsteher Roth darauf hinweisen, dass eine Grundsatzdiskussion zum Blitzer nicht vorgesehen sei. „Ich verstehe die Emotionen, aber wir haben mehrheitlich für den Blitzer gestimmt. Es gibt also keinen Anlass, dass das nun Wellen schlägt“, sagte Roth.

Gemeinderat hat letztes Wort

Über die Beschlüsse des Riedheimer Ortschaftsrates muss nun noch der Gemeinderat Markdorf entscheiden, da ein Ortschaftsrat nur einen Empfehlungsbeschluss fassen kann. Laut Roth folge der Gemeinderat aber in der Regel einer Entscheidung aus dem Teilort. Dann kann von der Stadt beim Landratsamt ein Antrag für die stationäre Anlage gestellt werden. Wie bereits von der „Schwäbischen Zeitung“ berichtet, sieht Behördensprecher Robert Schwarz aber in diesem Jahr keine Chance mehr dafür. In diesem Jahr werden bereits an acht anderen Standorten neue stationäre Geschwindigkeitsmessanlagen im Bodenseekreis installiert.