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Fototermin

Markdorfer organisieren Klima-Demo

Markdorf / Lesedauer: 3 min

Jung und Alt gehen weltweit am 20. September gemeinsam auf die Straße für die Zukunft der Erde
Veröffentlicht:21.08.2019, 09:03

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Etwa 60 Menschen sind der Einladung der neugegründeten Gruppe „Markdorf for Future“ oder: „Parents for Future Markdorf“ gefolgt und haben sich am frühen Montagabend ganz kurzfristig zu einem Fototermin getroffen. Drei Leute spannten das handgeschriebene Transparent mit dem Namen, andere reckten an Stäben befestigte, druckfrische Plakate in die Höhe, die zur Klimademo aufrufen. Sie findet am Freitag, 20. September, weltweit und eben auch in Markdorf statt.

Sie sind gekommen, weil sie sagen: „Leute, uns steht das Wasser bis zum Hals, wir müssen was tun!“ Der Impuls zur Initiative ging von Dietmar Mogwitz aus. „Lange Zeit beobachtet man die Fridays-for-Future-Streiks der Schüler und plötzlich merkt man: eigentlich stecke ich mitten drin.“ Seine Mitinitiatoren Reinhard Baumgärtner und Frank Thorenz stimmen ihm zu. Auch sie sehen mit großer Besorgnis, dass von politischer Seite bislang zu wenig gemacht worden sei, um die 2015 in Paris von der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen vereinbarten Ziele zur Begrenzung der menschengemachten Erderwärmung noch zu erreichen, sagen sie. Die einzige Chance für eine Umsetzung sehen sie darin, gesellschaftlichen Druck aufzubauen mit der Botschaft an die Politiker: „Entscheide richtig, sonst wirst du nicht mehr gewählt.“

Erster offener Austausch

Hinter der Ortsgruppe steht keine Organisation. Die Strukturen sind im Aufbau und momentan ist das wichtigste Instrument zur Vernetzung eine Facebook-Seite und deren „Gefällt-mir“-Button. Für Dietmar Mogwitz fühlte es sich an, wie ein Bogen, der immer stärker gespannt wird, bis der Pfeil schließlich losschnellt. Bei ihm hieß das, dass er vor einer Woche kurzerhand alle seine Whats-App-Kontakte in einer Gruppe des Messengerdienstes versammelte und zum konstituierenden Treffen einlud. Nur wenige reagierten ablehnend, die meisten fanden es gut, endlich ein überparteiliches, generationenübergreifendes Forum für das gemeinsame Ziel zu erhalten. Mitte vergangener Woche gab es im Wirtshaus am Gehrenberg den ersten für alle Interessierten offenen Austausch, bei dem Aufgaben verteilt, die Erstellung von Flyern beauftragt und der Fototermin am Montagabend festgelegt wurde.

Noch läuft alles nebenher. „Ich hoffe, die Politik reagiert, bevor wir Strukturen geschaffen haben“, spaßt einer. Dietmar Mogwitz hat die Facebook-Seite „Parents for Future Markorf“ erstellt und den Internetauftritt über eine Webseite gestaltet. Reinhard Baumgärtner hat die Demonstration beim Landratsamt angemeldet. Vernetzungen mit anderen Ortsgruppen über eine gemeinsame Internetplattform hinaus werden angestrebt. In der Nähe gebe es bereits in Konstanz, Singen und Lindau Ortsgruppen, sowie kleinere in Überlingen und Friedrichshafen, sagt Mogwitz. Die Markdorfer sind dabei zu koordinieren, alle in ihrer Stadt zur Demo zusammenzubringen. Sie würden sich wünschen, dass alle Parteien Abordnungen schicken, die Kirchenvertreter teilnehmen und der Bürgermeister bei der Schlusskundgebung vor dem Rathaus eine Rede hält. Sie betonen, nicht im Namen einer Partei zu sprechen, sondern als Markdorfer Stimme für den weltweiten Klimaschutz.

Die Demonstration am Freitag, 20. September, findet von 11 bis 13 Uhr statt. Beginn ist an der Kreuzung Hauptstraße/Kreuzgasse. Von dort geht es über Stopps an Proma und Latschebrunnen bis zum Abschluss am Rathaus.