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Obertor

Bitzenhofers letzte Fasnet als Büttel

Markdorf / Lesedauer: 3 min

Martini-Sitzung der Historischen Narrenzunft Markdorf – Fasnetsmotto: „Warmer Sommer – heiße Fasnet“
Veröffentlicht:11.11.2018, 14:29

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Mit vielen launigen Worten ist das Geschehen rund um’s Obertor und Rathaus in der Martini-Sitzung der Historischen Narrenzunft Markdorf am Sonntag kommentiert worden. Dabei fehlten nicht das Rathaus im Schloss und der Bürgerentscheid. Vize-Zunftmeister Dietmar Bitzenhofer gab bekannt, dass er in der nächsten Fasnet zum letzten Male als Büttel springt und als Moderator beim Dreckkübel-Geschwätz agiert.

Eine Änderung gibt es bei den Bällen, Zunft- und Bürgerball werden zum neuen Ball „FUN-Firlefanz und Narrentanz“ zusammengelegt. Das Motto für die anstehende Fasnet lautet: „Warmer Sommer – heiße Fasnet“. Beim kurzen Rückblick berichtete Zunftmeisterin Birgit Beck von den abgeschlossenen Umbauarbeiten im Obertor. Es wurde ein Lastaufzug eingebaut sowie ein neuer Küchenherd und der große Saal wurde besser Schall gedämmt.

Bei der Begrüßung der Gäste nannte sie keine Namen, der Datenschutz-Grundverordnung sei Dank. Zum anonymen Fotografieren gab es der Funktion oder dem Amt entsprechende „Fotoblätter“. In gereimten Worten erklärte Bürgermeister Georg Riedmann, dass heute das Thema Bischofschloss tabu sei. Er beschäftigte sich lieber mit dem Rotlicht am Bahnübergang und der Blauen Zone. Blau sei auch das Trikot der Fußballer, die nicht so erfolgreich seien. Der Marktplatz als Open-Air-Bühne sei ein Supererfolg gewesen und eine Wiederholung im nächsten Jahr würden viele gerne sehen.

Vizezunftmeister Dietmar Bitzenhofer hatte es mit den Daten, er erinnerte, als nach dem Ersten Weltkrieg 1919 die Narren das Ende der Bauern- und Soldatenräte wünschten. Die neue Maske der Hänseler entstand 1939 und neun Jahre später wurde aus dem Narrenverein die Narrenzunft. In dem Jahr gab es auch die erste humoristische Platte, später die Bunte Platte. Damals gab es bereits mit Maria Leichtle eine Narrenrätin bei der Zunft, deren Enkel ist seit vielen Jahren in der Zunft aktiv.

Otto Gäng kleinlaut

Etwas kleinlaut war Ehren-Zunftmeister Otto Gäng , hatte er doch für diese Martini-Sitzung einen besonderen Ehrengast angekündigt, doch dieser hat abgesagt. Vielleicht kommt Hermann Dietrich, Abteilungsleiter im Landesinnenministerium, im nächsten Jahr, wenn die versprochenen Erleichterungen bei den Genehmigungen und bei Sicherheitsvorgaben tatsächlich umgesetzt werden. Davon würden auch Musik- und Sportvereine profitieren, erklärte Gäng.

Zunft-Paladin und Landrat Lothar Wölfle hatte keine Zeit zum Dichten, aber seine Mundharmonika mitgebracht. Seinen Anmerkungen zur Blauen Zone, Bodenseegürtelbahn und Sanierung BZM, folgte der von allen gesungene Satz „Allen geht es gut, aber allen geht es schlecht, keiner weiß Bescheid, aber alle haben Recht.“ Das Wort zum Tage von Clemens Scheidweiler war dieses Mal recht kurz, dabei ging es natürlich rund ums Bischofsschloss. Auch bei Diana Amann, Rektorin des Gymnasiums, ging es um das Thema. Zum Abschluss spielte der Musikschulrektor Gerhard Eberl den Markdorfer Narrenmarsch auf dem Xylophon.

Als neue Narrenräte wurden vorgestellt: Aurelia Zollner, Christian Altstädter, Benjamin Michael, Lisa Jäger, Inge Schupp.