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Waldkindergarten

Bauwagen für Waldkindergarten kostet 58 500 Euro

Markdorf / Lesedauer: 2 min

Gemeinderat Markdorf vergibt Auftrag – Neue Einrichtung soll im März 2019 starten
Veröffentlicht:21.09.2018, 18:37

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Markdorf will bis zum 1. März 2019 einen Natur- und Waldkindergarten einrichten. Nun hat der Gemeinderat die Arbeiten für den Bau eines Wagens in Auftrag gegeben. Den Zuschlag erhielt die Firma Wagenbau Junginger aus Nattheim, die mit rund 58 500 Euro das günstigere von zwei eingeholten Angeboten abgegeben hatte.

Der Wagen soll etwa zehn Meter lang, 2,5 Meter breit und drei Meter hoch werden. Der Aufbau auf das Fahrzeuggestell soll aus Holz gefertigt werden. Außerdem soll der Wagen mit einer Gasheizung, einer Biotoilette einer batteriebetriebenen Lichtanlage, einer zusätzlichen Fluchttür sowie einer kleinen Küchenzeile mit Gaskocher ausgestattet werden. Der Wagen soll im Wald oberhalb der Forsthütte in Möggenweiler aufgestellt werden und als Basisstation für die Kinder und ihre Erzieher dienen, die den Tag aber in erster Linie im Freien verbringen werden. Der Bauwagen soll lediglich als Schutzhütte bei sehr schlechtem Wetter und als Lager dienen, beispielsweise für Spielgeräte und Wechselkleidung.

Verlängerte Öffnungszeiten

Wie Hauptamtsleiter Klaus Schliele berichtete, sollen Kinder ab einem Alter von drei Jahren dort zwischen 7.30 Uhr und 14.30 Uhr betreut werden, also sieben Stunden am Tag. „Das sind die typischen verlängerten Öffnungszeiten“, sagte Schiele. Dies zeichne sich durch die Rückmeldungen ab, die die Stadtverwaltung bisher von Eltern erhalten habe. Im ersten Schritt will die Stadt eine Gruppe mit bis zu 20 Plätzen einrichten. Steige der Bedarf an, könne der Waldkindergarten durch einen zweiten Wagen auf bis zu 40 Plätze erweitert werden. Die sei innerhalb relativ kurzer Zeit umsetzbar.

CDU-Gemeinderat Alfons Viellieber war gemeinsam mit Vertretern der Stadtverwaltung bei der Firma in Nattenheim zu Besuch, um sich ein Bild von dem Angebot zu machen. „Der Wagen hat eine super Qualität, auch was die Dämmung betrifft“, sagt er. „Das ist fast wie bei einem Wohnwagen.“ Aus Sicht von SPD-Fraktionssprecher Uwe Achilles passt ein edler Wagen nicht ins Konzept. „Ein Waldkindergarten ist eher rustikal“, sagte er. Susanne Deiters Wälischmiller, Fraktionsvorsitzende der Umweltgruppe, gab zu Bedenken, dass sich ein Waldkindergarten deutlich von einem Regelkindergarten abzusetzen habe.

Roland Hepting (Umweltgruppe) wollte wissen, wie sich der geplante Waldkindergarten auf die bestehenden Einrichtungen auswirke und ob Eltern ihre Kinder dort beispielsweise schon abmelden. Bürgermeister Georg Riedmann entgegnete, dass die Stadt alle verfügbaren Kindergartenplätze benötige. Das bestehende Angebot werde durch den Waldkindergarten ergänzt. Die Nachfrage nach dieser Betreuungsform sei in Markdorf vorhanden. Der Gemeinderat vergab die Arbeiten einstimmig an die Firma Wagenbau Junginger.