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Schwefelsäure

Anhänger mit Batterien kippt um - Schwefelsäure läuft aus

Deggenhausertal / Lesedauer: 2 min

Schwefelsäure läuft am Ortsende von Urnau aus – Feuerwehr im Einsatz – Schulbus kann nicht passieren
Veröffentlicht:17.07.2019, 15:10

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Gefahrgut-Einsatz, etwa 200 bis 300 Liter Schwefelsäure ausgelaufen auf der L 204 zwischen Urnau und Wittenhofen, so lautete die Alarmierung für die Freiwillige Feuerwehr Deggenhausertal am Mittwoch.

Etwa um 11 Uhr war am Ortsende von Urnau bei einem VW-Transporter in einer scharfen Linkskurve der Anhänger umgekippt, auf dem Gefahrgut geladen war. Laut Polizei blieb der Fahrer dabei unverletzt.

Bei Eintreffen der Wehrleute aus dem Deggenhausertal stellte Einsatzleiter Josef Schmidmeister fest, das auf dem Anhänger etwa 18 Batterien, mit insgesamt 90 Liter Schwefelsäure, geladen waren. Von der Säure waren etwa zehn Liter ausgelaufen. Aufgrund der Notrufmeldung hatte die Leitstelle auch den Gefahrgutzug der Feuerwehr Überlingen alarmiert, ebenso wie den Dekontaminierungszug der Feuerwehr Tettnang.

Auch der Stellvertretende Kreisbrandmeister Michael Fischer war vor Ort. Zudem wurden Sonderfahrzeuge der Wehren aus Markdorf und Salem alarmiert. Sie wurden bereits bei der Anfahrt informiert, dass sie nicht gebraucht werden, auch die Tettnanger fuhren wieder heim.

Währenddessen wurde von Wehrleuten die ausgelaufene Säure mit Bindemitteln aufgenommen. Zwei Mitglieder des Gefahrgutzuges aus Überlingen bargen in Schutzanzügen und mit Atemschutz die Batterien und bereiteten sie für den Abtransport vor. Die Wehr aus dem Deggenhausertal war mit vier Fahrzeugen und rund 35 Wehrleuten im Einsatz.

Einsatzkräfte handeln rasch

Auch Bürgermeister Fabian Meschenmoser war vor Ort und informierte sich über die Beseitigung der Unfallfolgen. „Die Alarmierung klang heftig, Gott sei Dank hat sie sich nicht bewahrheitet“, sagte der erleichterte Bürgermeister. Die Wehrleute hätten rasch gehandelt, die ausgelaufene Säure mit Bindemitteln abgedeckt, so dass nur wenig ins Erdreich eingedrungen sei. Auf Anweisung eines Vertreters des Umweltamtes vom Landkreis wurde die Schwefelsäure mit viel Wasser verdünnt, so dass sie ungefährlich wurde.

Nach Einschätzung der Polizei war die Ladung auf dem Anhänger wohl nicht ausreichend gesichert. Er kam aus Richtung Hefigkofen, durch Straßenunebenheiten und die scharfe Kurve sei die Ladung wahrscheinlich ins Rutschen gekommen und durch die Gewichtsverlagerung sei daraufhin der Anhänger umgekippt. Etwa drei Stunden war die L 204 zwischen Roggenbeuren und Urnau vollständig gesperrt.

Etwas zum Schmunzeln am Rande: Da der Schulbus die Unfallstelle nicht passieren konnte, die Kinder wollten aber nach Hause, nach Urnau. Da es Grundschüler waren, durften sie nicht unbegleitet sein, also wanderte ein Feuerwehrmann mit den vier Schülern durch die Wiese, vorbei am Unfallort, Richtung Bushaltestelle in Urnau.