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Gartenarbeit

Villa Wahl: Gemeinde geht Gartenarbeit an

Langenargen / Lesedauer: 3 min

Pläne für die neue Außenanlage der Seniorenbegegnungsstätte stehen – Kostenpunkt: 325 000 Euro
Veröffentlicht:16.10.2018, 18:07

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Erst der Garten, dann die Villa: Im kommenden Jahr steht die Neugestaltung der Außenanlage der Seniorenbegegnungsstätte (SBS) an. Der Langenargener Gemeinderat hat die Pläne und die Kosten in Höhe von 325 000 Euro bereits abgesegnet. Die Sanierung des Hauses, die offensichtlich ebenfalls nötig ist, soll zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Eine Reihenfolge, die nicht allen einleuchtet.

„Warum sanieren wir den Garten so aufwändig und kümmern uns nicht ums Haus?“, wollte Gertrud Reiß ( SPD ) in der vergangenen Gemeinderatssitzung wissen. Sie verstehe nicht, warum der zweite vor dem ersten Schritt gemacht und nicht ein Gesamtkonzept erstellt werde. Als Folge enthielt sich die Gemeinderätin bei der Abstimmung.

Bürgermeister Achim Kraffts Antwort: Die Sanierung der Villa, von der die neue Gartenanlage unberührt bleibe, sei eine Aufgabe für die nächsten Jahre. Der Zustand des Schmuckstücks solle in Teilprojekten verbessert werden. Die Schwierigkeit: Die Arbeiten dürften nicht nur aufwändig, sondern vor allem auch teuer werden – zumal das 1872 erbaute Haus, das der Gemeinde gehört und seit 25 Jahren Heimat der SBS ist, mit seinem Wintergarten von 1894 unter Denkmalschutz steht.

In einem ersten Schritt sollen die Außenpläne umgesetzt werden, die nach einer Vorstellung im Gemeinderat im Februar, in Zusammenarbeit mit Landschaftsarchitekt Siegfried Janisch, Architekt Albrecht Weber, dem Landesamt für Denkmalpflege und dem Beirat der SBS weiterentwickelt wurden. Das Ergebnis: Von der Klosterstraße her soll eine Hofdurchfahrt geschaffen werden, im vorderen Bereich entstehen links zwei barrierefreie und rechts vier breitere Stellplätze. Ein Anheben der Durchfahrt bewirkt der Planung zufolge, dass die Anzahl der Stufen ins Gebäude reduziert und der Zugang über den Wintergarten barrierefrei wird. Die Rasenfläche gegenüber dem Eingang wird ebenfalls erhöht, ebenso wie das Gelände im Bereich des Nussbaums, der erhalten bleibt.

„Verunstaltet“ gegen „schön“

Außerdem werden der bestehende Schuppen und die Fertiggaragen durch einen Carport mit begrüntem Dach ersetzt, in dem Stellplätze für den neuen SBS-Bus und die Wohnung im ersten Obergeschoss vorgesehen sind. Weiterer Eckpunkt: Entlang der Oberdorfer und der Klosterstraße ist um Gebäude und Garten eine niedrige Hecke vorgesehen, die den ortsbildprägenden und teilöffentlichen Charakter betonen soll.

Für die Entscheidung, die Rundumerneuerung der Villa Wahl im Garten zu beginnen, gab es dem Bürgermeister zufolge einen Auslöser. Und zwar den Beschluss, eine neue Feuerwache am alten Standort, also direkt neben der SBS, zu bauen. Denn als Folge des Neubaus müssten vier Alarm-Parkplätze auf dem Außengelände der Villa untergebracht werden. Ein Argument, das Grünen-Gemeinderätin Silke Falch nicht gelten lassen wollte: „Das Feuerwehrhaus ist noch nicht einmal geplant, aber die Parkplätze sind schon eingerichtet.“ Es sei sehr schade, „dass der Außenbereich der Villa Wahl so verunstaltet werden soll“.

Andreas Vögele empfand das Wort „verunstaltet“ dagegen als völlig unpassend. Der CDU-Gemeinderat empfahl vielmehr einen Lichtplaner hinzuzuziehen und betonte: „Die Anlage wird schön.“