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Bauhofareal

Gemeinde greift für Bauhof-Areal tief in die Tasche

Langenargen / Lesedauer: 3 min

Räte in Langenargen vergeben Aufträge – Kosten steigen
Veröffentlicht:19.07.2019, 13:08

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Für sein Bauhofareal hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung verschiedene Arbeiten vergeben und dabei kaum unter mehreren Angeboten entscheiden können. Grund: Für die öffentlich ausgeschriebenen Gewerke Stahlbau- und Verglasungsarbeiten Kunststofffenster gingen keine Angebote ein, so dass sie nochmals – diesmal beschränkt – ausgeschrieben werden mussten. Für Architekt Redle eine schwierige Situation und der Überaktivität auf dem Baumarkt geschuldet. Besonders schwierig deshalb, weil es sich beim Stahlbau um ein Schlüsselgewerk handelt. Nachdem das Büro anschließend versucht hat, verschiedene bekannte Firmen zu einem Angebot zu überreden, klappte es mit drei Abgaben.

Die Verputzarbeiten für den Bauhofneubau gehen für knapp 85 000 Euro an die Firma Helmut Baum aus Fronreute, die Beschichtungsarbeiten der Fundamente für das Feuerwehrprovisorium (Neubau Fahrzeughalle Bauhof) für mehr als 8000 Euro an die Firma Weber aus Mietingen und die Dach- und Wandbekleidung an die Firma Friedrich Burk aus Ravensburg. Die Kosten betragen für den Bauhofneubau 99 000 Euro, für das Feuerwehrprovisorium 67 000 Euro und für die bestehende Halle knapp 10 000 Euro.

Womit es mit dem notwendigen tiefen Griff in die Gemeindekasse noch nicht getan ist. Tore für den Bauhofneubau, für das Feuerwehrprovisorium und für die bestehende Bauhofhalle schlagen mit 93 000 Euro zu Buche. Sie werden von der Firma ITB-Industrietorbau in Fischach geliefert und montiert. Das Gewerk Stahlbau geht nach dem zweiten Anlauf für das Angebot über 77 000 Euro an die Firma Biedenkapp aus Wangen, und die Verglasungsarbeiten Kunststofffenster für 47 000 Euro an die Firma Illerplastic Fensterbau aus Illertissen.

Architekt Redle sprach von „schwergewichtigen Vergaben“ und hofft, das Budget halten zu können, die jetzigen Zahlen ins Ziel zu bringen und weitere Kostenüberschreitungen nicht mehr diskutieren zu müssen. Daran solle man „gemeinsam arbeiten“ und nicht mit zusätzlichen Wünschen die Projekte verteuern. Die Hoffnung, beim Innenausbau Kosten hereinholen zu können, habe er nicht. Auch Bürgermeister Achim Krafft gestand, zu optimistisch gewesen zu sein. Gleichwohl seien die jetzigen Investitionen nicht falsch. Gertrud Reiß (SPD) nannte die Kostensteigerungen eine „ordentliche Dimension“, Joachim Zodel (FWV) erinnerte aber auch an das Alter des Bauhofs und seine Qualität, da habe man sich in früheren Jahren einen Neubau erspart.

Die Abwasser-, Tiefbau- und Straßenbauarbeiten im Bauhof wurden für knapp 520 000 Euro an die Tettnanger Firma Zwisler vergeben. Das Unternehmen hatte als einziges von sechs angeschriebenen ein Angebot abgegeben. Im Oktober vergangenen Jahres hatte die Fassnacht Ingenieure GmbH ein Entwässerungskonzept für den Bauhof vorgelegt, das die Entwässerung für das neue Bauhofhauptgebäude, die Fahrzeughalle/Feuerwehrprovisorium sowie die Oberflächenentwässerung mit der Einleitung in die Argen und den Notüberlauf darstellt. Die Kosten waren mit brutto 350 000 Euro dargestellt worden.

Im Zuge des Verfahrens zur wasserrechtlichen Genehmigung wurde das Konzept weiterentwickelt – und damit wesentlich teurer. Die Gesamtkosten Entwässerung Bauhof beliefen sich nach einer Kostenaufstellung vom Mai dieses Jahres auf fast 560 000 Euro, zuzüglich Baunebenkosten ergibt sich eine Summe von 615 000 Euro.