StartseiteRegionalBodenseeLangenargenDie Nacht der Sinne besticht durch Vielfalt

Kulturnacht

Die Nacht der Sinne besticht durch Vielfalt

Langenargen / Lesedauer: 3 min

Zweite „Lange Kulturnacht“ in Langenargen und Kressbronn wird gerne angenommen
Veröffentlicht:28.09.2014, 18:42

Artikel teilen:

Zu einem wahren Fest verschiedener Kunstformen haben am Samstagabend die Gemeinden Kressbronn und Langenargen eingeladen. Bei der zweiten „Langen Kulturnacht“ wurde in Kirchen, Bars, Hotels, aber auch auf der Straße sowie in Geschäften, in den Festhallen und in den einschlägigen Kulturstätten beider Gemeinden so ziemlich alles geboten, was das kulturelle Herz begehrte. Eins stand schnell fest: Wer über die vergangene Kulturnacht in Langenargen und Kressbronn berichten will, kann nur Schlaglichter bringen, denn kaum ein Besucher dürfte alle Angebote geschafft haben. Selbst bei Beschränkung auf einen Ort musste man eine ganz persönliche Auswahl treffen.

Als vor zwei Jahren die erste „Lange Kulturnacht“ ins Leben gerufen wurde, passte alles. Nur das Wetter nicht. Diesmal spielte Petrus brav mit und verwöhnte die zahlreichen Besucher dies- und jenseits der Argen mit angenehmen Temperaturen, inklusive Sternenhimmel. Bei der Eröffnung dankte Bürgermeister Achim Krafft allen, die in langen und arbeitsintensiven Vorbereitungen aber auch durch ihr Mitwirken, die zweite „Lange Kulturnacht“ realisierten und unterstützen. „Mit dieser Veranstaltung wollen wir unsere vielfältige Kulturregion mit ihren verschiedenen Mentalitäten und Traditionen feiern und zum Ausdruck bringen. Gewinnen Sie bunte Eindrücke, erleben Sie Kunst in all ihren Facetten und genießen Sie schöne Stunden“, so Krafft.

Recht sollte er behalten. Ob spannende Lesungen, schwäbisches Kabarett, hausgemachtes Theater, flotte Livemusik oder auch Artistik, Ausstellungen und allerlei kulinarische Köstlichkeiten: Wer die Wahl hatte, hatte die Qual. Bereits der Auftakt mit den „Bodensee-Saxophonix“, einem Ensemble aus 14 preisgekrönten Saxofonisten der Jugendmusikschule Langenargen unter der Leitung von Gerd Lanz, beeindruckte mit voluminösen Konzert vor weit über 350 Zuhörern in der rappelvollen Pfarrkirche St. Martin. Organist Martin Beck zelebrierte im Anschluss beim seinem „Drei-Länder-Konzert“ die hohe Kunst des Orgelspiels.

Kabarettist Alois Gscheidle dagegen philosophierte im Münzhof über „Nei’gschmekte“ und ließ auf humorvolle Weise kein gutes Haar an Badenern, Bayern, Westfalen und Co, während Autorin Gabi Hauptmann mit ihrem neuen Buch die Frage stellte: „Liebling kommst Du?“.

Als im Löwen Irisches erklang, ging es auf der Baustelle des Musiksalons Hirscher rockiger zu: Dort trafen Evergreens und Rockabilly-Stücke von Vinylschallplatten auf ein äußerst gut gelauntes Publikum. „Einfach genial, diese Abwechslung in der Kulturnacht“, sagte Besucherin Evelyn Reischmann-Ebersfeld, bevor sie ins illuminierte Museum zog, wo Führungen angeboten wurden.

Erfrischend und lustig

Auch die jüngeren Gäste hatten ihren Spaß. Konnten sie sich doch bei der Graffiti-Aktion am Gondelhafen selbst verwirklichen. Wenn auch die Künstler in der Festhalle unter Besuchermangel zu leiden hatten, gaben sie doch alles. Nachdem das famose „Trio Form me dable“ mit französischer Leichtigkeit nicht nur das schöne Leben an der Seine beschrieb, zeigten die Turner des heimischen TV02 ihre großartige Körperbeherrschung mit teils wagemutiger Akrobatik. Zuvor gab es im Rathausfoyer eine etwas andere Märchenstunde über längst vergangene Zeiten in Langenargen, herrlich erfrischend und lustig mit Christina Agel und Steffen Essigbeck. Am Ende zeigten sich die Besucher zufrieden, wenngleich es auch Kritik gab: „Etwas mehr Aktionen im Freien wie eine Feuerschau und Straßenmusiker würde ich mir wünschen. Ansonsten ist es eine schöne Nacht für alle Sinne“, meinten Daniela und Ernst Gottlieb aus Friedrichshafen.