Heimauftritt

Der letzte Heimauftritt

Langenargen / Lesedauer: 3 min

Boxteam Langenargen erwartet am Samstag eine Auswahl aus der Schweiz
Veröffentlicht:21.03.2019, 18:14

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Für den Trainer und Vorsitzenden des Boxteams Langenargen steht fest: Das Duell mit Cupverteidiger Boxgemeinschaft Ostschweiz am Samstag (20 Uhr) in der Festhalle wird der letzte Heimauftritt der verstärkten Staffel der Langenargener im Bodensee-Cup sein. Das Fass zum Überlaufen brachte für Thomas Schuler die 7:10-Niederlage im bisher einzigen Duell des Cups im November gegen das österreichische Leistungszentrum West, das mit Boxern aus München, Wien, Salzburg, Karlsruhe, der Schweiz, Wangen und Innsbruck antrat. Im Vorfeld war es zu leidvollen wie langwierigen Diskussionen um die Fightcard gekommen.

„Mit der Schweiz ist die Zusammenarbeit eine andere“, lässt Thomas Schuler wissen. Und schickte seinem Gegenüber eine Liste mit Namen, auf der nahezu alle Vereine aus der Region vermerkt waren. Jedoch aber auch die Boxer seines Teams, die er gerne dem Heimpublikum präsentiert hätte. Da wären zuvorderst Aushängeschild Kushtrim Mahmuti und Secho Akyüz. Eigentlich auch die rund zwei Meter großen Arion Dautaj und Sascha Kiebler.

Auf der Suche nach einem Gegner

Die letztgenannten drei Faustkämpfer waren auch bei den Baden-Württembergischen A-, B- und C-Nachwuchsmeisterschaften in Ruit im Einsatz, wo der Lindauer Dautaj Gold sowie Kiebler und Akyüz Silber holten. Kiebler zog sich im Finale jedoch eine Verletzung zu und muss gegen die Schweizer ebenso passen wie Dautaj, der einen Todesfall in der Familie beklagt. Für Mahmuti wurde am Donnerstag noch ein Gegner gesucht; der Coach der Eidgenossen, Matthias Luchsinger, suchte in München nach einem Boxer, der dem Langenargener Paroli bieten kann.

Vom VfB Friedrichshafen wird Rasul Rasuli den Gastgeber verstärken (gegen Matheus de Sousa), Gian Luca Papa könnte den BC Singen in Langenargen vertreten. Leon Morena wäre vom BC Wangen eingeplant, 112-Kilo-Schwergewicht Bünjamin Calik und Marco Stach von Champ Boxing Ravensburg. Zwei Hochkaräter hofft Schuler vom BR Karlsruhe-Knielingen einsetzen zu können: Christoph Wunn (gegen Angel Roque) und Nino Kolicic (gegen Ewene Hansen) haben bis dato 22 (in 28 Kämpfen) und 24 Siege (in 30 Kämpfen) feiern können. Vom TLZ Lindenberg käme Nick Volkmer infrage, der Verein aus dem Allgäu macht derzeit vor allem in Hamburg von sich reden, wo sein Schwergewicht Colin Biesenberger für Zweitligist Hamburg Giants in den Ring klettert.

Die Langenargener Fangemeinde wird in erster Linie dem Auftritt von Kushtrim Mahmuti entgegenfiebern. Der fünffache Landesmeister dürfte alles daran setzen, im 73. Kampf seinen 62. Sieg zu feiern. Vor allem deshalb, da sich der 25-Jährige in Wangen gegen Fenerbahce dem türkischen Meister Volkan Gökcek geschlagen geben musste. Schuler hofft auch Urim Veseli, Jacqueline Brugger, Muammer Kucevic oder Fabio Günthör einsetzen zu können. Es wäre das Debüt des 17-jährigen Weltergewichtlers aus Laimnau.

Irritiert hat im Vorfeld des Boxvergleichs allerdings die Tatsache, dass die Schweizer wie schon einmal zeitgleich ein großes Event in der Heimat gegen die Slowakei auf die Beine stellen. Der Box-Ring Zürichsee/Horgen veranstaltet am Samstag die Internationale Boxing Diamond League mit 20 Kämpfen im olympischen Boxen sowie zwei Duellen auf Profiebene. Auch der „Schlussspurt“ im vierten Bodensee-Cup sorgt für Rätselraten: Der vorletzte Kampfabend zwischen den Österreichern und den Schweizern findet am 7. Juni in Prutz/Tirol statt, schon tags darauf erwarten die Eidgenossen das verstärkte Boxteam Langenargen in Schaffhausen zum „Finale“. Da ist es wenig verwunderlich, dass die Teams auf Boxer zahlreicher Vereine, zum Teil auch außerhalb ihres Landes, zurückgreifen müssen.