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Höhenmeter

Carl erfüllt sich einen Traum in den USA

Langenargen / Lesedauer: 3 min

Langstreckenläuferin der LG Welfen gewinnt in den Rocky Mountains
Veröffentlicht:20.08.2019, 12:21

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Monica Carl von der LG Welfen hat nach knapp 100 Kilometern und 2600 Höhenmetern den legendären Under-Armour-Transrockies-Run im US-Bundesstaat Colorado gewonnen. Damit hat sich die Langenargenerin nach dem zweiten Platz 2016 einen Traum erfüllt. Bereits zum dritten Mal reiste Monica Carl mit ihrer Familie in die unendlichen Weiten der Rocky Mountains , um an dem dreitägigen Wettbewerb teilzunehmen.

Der Transrockies-Run ist Amerikas führendes Trailrunning-Etappenrennen, bei dem außer dem dreitägigen Wettkampf noch ein Lauf über sechs Tage solo oder im Team stattfindet. Die Organisatoren haben eine jahrzehntelange Erfahrung, unter anderem richteten sie einst das erste Weltcup-Mountainbike-Rennens aus. Dass der Wettkampf in den Rocky Mountains sehr beliebt ist, bekam auch die Läuferin der LG Welfen zu spüren. „Die Teilnehmer und die Veranstalter sind sowas von gut drauf, sehr freundlich, man fühlt sich einfach sofort wohl“, freute sich Carl. Bereits in der Vorbereitung auf diesen Lauf hatte Carl starke Ergebnisse erzielt.

Über mehrere Wochen trainierte die Athletin an drei aufeinanderfolgenden Tagen zwischen 60 und 80 Kilometern. Dazu kamen noch unzählige Höhenmeter, Berglaufsprints und schnelle Einheiten im Stadion. Schon die erste Etappe von Buena Vista zur Railroad Bridge hatte es in sich: 36 Kilometer, 900 Höhenmeter, und der Start auf 2500 Höhenmeter. „Bei den steileren Bergpassagen hat mir die Höhe ganz schön zu schaffen gemacht, ich musste immer wieder kurz anhalten und trinken, weil mir die Luft weg blieb. Nach ein paar Schluck Wasser ging es schnell besser“, sagte die vierfache Mutter. Dennoch gewann die einzige Deutsche die erste Etappe als Start-Ziel-Sieg in 3:23,14 Stunden an die einzige Läuferin aus Deutschland. Auf Kate McLaughlin aus den USA hatte Carl 4:30 Minuten Vorsprung.

26 Minuten schneller als 2016

Bei der zweiten Etappe ging es mit 21 Kilometern und 975 Höhenmetern von Vicksburg zu den Twin Lakes. Der höchste Punkt war auf 3800 Metern Höhe. Bis Kilometer 16 blieb die Läuferin vom Bodensee in Führung. Doch auf den letzten Kilometern bergab verlor sie die Führung an McLaughlin (2:42,00 Stunden) mit einem Zeitverlust von knapp zwei Minuten (2:43,55). Die Drittplatzierte Robin Vieira hatte sich bereits am ersten Tag einen gewaltigen Rückstand eingehandelt und konnte auf der letzten Etappe nicht mehr entscheidend eingreifen.

Mit einem Unterschied von 823 Höhenmetern, aber einer Streckenlänge von 40 Kilometern und schon müden Beinen ging es am letzten Tag von Leadville durch wilde und fantastische Landschaften zum Camp Hale. Die deutsche Meisterin im Treppenlaufen erreichte trotz eines Sturzes mit ein paar Kratzern das Ziel im Camp Hale nach 3:56,19 Stunden vor McLaughlin (4:06,24). Überglücklich wurde die neue Trans-Rockies-Siegerin mit einer Gesamtzeit von 10:03,30 Stunden – 26 Minuten schneller als 2016 – von ihrem Ehemann Christian und den Kindern Niklas, Robin und Vanessa emfangen.