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Elternangebot

Auch im zehnten Jahr voller Elan

Markdorf / Lesedauer: 3 min

Elternangebote an Gretserschule feiern Geburtstag – 1000 Anmeldungen im Halbjahr
Veröffentlicht:10.06.2013, 19:05

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Was für eine Erfolgsgeschichte: Zwischen 600 und 700 Plätze bietet Elan, der Arbeitskreis „Elternangebote für aktive Nachmittage“, jedes Halbjahr für die Kinder der Jakob-Gretser-Grundschule an. Rund 34 Angebote gibt es dieses Semester. Die sind so unterschiedlich wie die Vereine, Gruppen oder Menschen, die sie anbieten. So gibt es Möglichkeiten zum Schnuppern in Sportarten wie Hockey, Judo, Taekwondo und Tischtennis, aber auch Stadtführungen mit Hermann Zitzlsperger oder mit Pfarrer Hund, der die Heiligenfiguren der Sankt Nikolaus-Kirche erklärt. Blumenpressen, Toben auf dem Trimm-Dich-Pfad, Actionpainting und Ponytrekking sind nur eine weitere zufällige Auswahl. In diesem Jahr feiert das Angebot seinen zehnten Geburtstag. Im Jahr 2003 waren die Eltern mit vier Angeboten gestartet.

Das Vorstandsteam von Elan achtet darauf, dass stark nachgefragte Angebote auch von möglichst vielen Kindern besucht werden können. Backen und Basteln sind solche Renner. So wollten vor Weihnachten 120 Kinder Adventsgebäck anfertigen. Weitere Mütter wurden rekrutiert, um entsprechend viele Kurse machen zu können. Manche Eltern bieten seit Jahren Kurse an, für andere ist es eine einmalige Sache. „Jeder kann sich so einbringen, wie er mag“, sagt Elke Bernhardt vom Elan-Vorstand.

Kinder sollen Impulse bekommen

Die ursprüngliche Idee hinter diesem Konzept war es, Kindern sinnvolle Möglichkeiten zur Nachmittagsgestaltung aufzuzeigen und damit vor allem jene Grundschüler zu erreichen, die ihre freie Zeit vor dem Fernsehen verbringen. „Unser Ziel ist es nicht, die Kinder zu versorgen, sondern ihnen Impulse zu geben“, sagt Bernhardt. Zumal zwischenzeitlich die Ganztagesschule eingeführt wurde und auch der Grundschulhort in Räumen der Gretserschule stattfindet. Elan ist dennoch ständig gewachsen, das Miteinander der Angebote funktioniere wunderbar. Im Schnitt gibt es an zwei Nachmittagen der Woche einen Elan-Termin.

Elke Bernhardt hat durch ihr Engagement auch den eigenen Blickwinkel verändert, wie sie sagt. „Ich laufe mittlerweile mit Elan-Augen durch die Stadt. So fallen mir immer wieder Dinge auf, die man anbieten könnte.“ Das Tolle an Markdorf sei, dass man kaum jemals ein Nein zur Antwort bekomme, wenn man Menschen anspreche und um Hilfe bitte. Die Elan-Angebote laufen bis auf wenige Ausnahmen alle übers Ehrenamt. In der Regel sind die Angebote kostenlos, bezuschusst werden sie seit Jahren vom Regierungspräsidium Tübingen als flexible Nachmittagsbetreuung. 1500 Euro gibt es laut Martina Stokhammer , Vorsitzende von Elan, dafür jedes Jahr.

Wie wählt man die Kinder aus? Stokhammer schüttelt energisch den Kopf. „Vitamin B hilft bei uns nicht weiter“, sagt sie. Falls ein Kurs stark überzeichnet ist, wird genau geprüft, welches Kind auf der Anmeldeliste bereits in einem anderen Schuljahr dabei war und wie oft es sich überhaupt angemeldet hat. „Es gibt Kinder, die machen nur ein Kreuz bei einem Kurs, andere wollen bei 15 dabei sein.“ Auch das wird berücksichtigt.

Schade finden es Bernhardt und Stokhammer, wenn am eigentlichen Termin von den zehn Kindern drei unentschuldigt fehlen und diese damit anderen den Platz wegnehmen. Hier appellieren sie an die Eltern, ein Auge darauf zu haben, dass die Anmeldungen verbindlich sind – auch dann, wenn die Sonne scheint und der Schlosssee ruft.

Zum zehnten Elan-Geburtstag gibt es am Samstag, 13. Juni, ein Fest im Zunfthaus Obertor. Die Kosten dafür übernimmt die Stadt Markdorf. Das Elan-Team besteht aus Müttern und Vätern der Grundschulkinder, in der Regel endet deren Engagement mit dem Schulwechsel ihrer Kinder. Deshalb braucht es regelmäßig „Nachwuchs“ für den Arbeitskreis. Elan ist eine Initiative des Grundschulfördervereins der Gretserschule. Pro Halbjahr gibt es rund 1000 Anmeldungen für die Angebote.