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Kinderspielstadt

Mit Kindern die Zukunft gestalten

Kressbronn / Lesedauer: 3 min

Isabel Gößwein organisiert seit Jahren die Kinderspielstadt „Bad Kresselnau“
Veröffentlicht:16.09.2019, 13:02

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Ehrenamtliche Helfer bleiben meistens im Hintergrund. Deshalb hat die „ Schwäbische Zeitung “ in den letzten Wochen immer wieder Menschen vorgestellt, die sich in Kressbronn für die Allgemeinheit engagieren. Für den letzten Teil dieser Serie haben wir mit Isabel Gößwein gesprochen, die seit Jahren die Kinderspielstadt „Bad Kresselnau“ organisiert.

Mit der Idee „’Kinderspielstadt“ wurde Isabel Gößwein zum ersten Mal während ihres Studiums in München konfrontiert. „Mini-München“ heißt die dortige Ausgabe, an der bis zu 2500 Kinder und Jugendliche teilnehmen können. Als die studierte Grundschulpädagogin 2008 mit ihrer Familie nach Kressbronn zog, wollte sie bei der lokalen Spielstadt-Ausgabe unbedingt dabei sein. „Beim ehrenamtlichen Engagement geht es ja immer auch darum, etwas für die Gesellschaft zu bewegen – und bei mir sind das immer die Kinder, wo ich denke, da liegt unsere Zukunft, da kann man etwas tun“, sagt Isabel Gößwein. Als sie damals bei der Leiterin Susanne Schaub anrief, konnte sie tatsächlich gleich dabei sein und betreute in ihrem ersten Jahr in „Bad Kresselnau“ die Zeitung der Spielstadt, das Kresselblättle.

In die Aufgabe als Leiterin des gesamten Projekts sei sie danach ein bisschen reingerutscht. Als Susanne Schaub ihr die Nachfolge angeboten hätte, sei ihr viertes Kind gerade mal vier Monate alt gewesen, erinnert sich Gößwein. Sie hätte die Aufgabe nur übernehmen können, weil sie von Christian Radziwill und Andrea Neumann unterstützt worden sei und damals gerade in Elternzeit war.

Seitdem ist die Kinderspielstadt gewachsen, Gößwein hat ihr fünftes Kind bekommen und zu diesem Schuljahr die Leitung der Grundschule Hoyren übernommen. Mit der Familienband „La-Le-Luna“ nimmt sie außerdem gerade Songs für ihre dritte CD auf. „Ich schaffe so viel, weil das alles Dinge sind, die ich mit Liebe mache und weil ich bei allem die Unterstützung meiner Familie habe“, sagt sie. Bei jeder ihrer beruflichen und ehrenamtlichen Verpflichtungen stehe immer ihre Familie im Vordergrund. „Bei allem was wir angehen fragen wir uns: Tut uns das noch gut und trägt unsere Familie das?“.

Bei der Spielstadt ist das bis jetzt der Fall. „Die Kinder hätten gar kein Verständnis dafür, wenn ich das nicht mehr machen würde“, sagt Gößwein und lacht. Gleiches gilt für die Familien-Band: „Niemand wird gezwungen, aber wir haben da einfach Lust drauf und glauben an unsere Idee.“ „La-Le-Luna“ macht Musik für alle Altersgruppen. Eltern mit Babys und Kleinkindern sollen zusammen mit Jugendlichen und den Großeltern die Möglichkeit haben, Musik zu erleben. Familien die Möglichkeit zu geben, gemeinsam Zeit zu verbringen, ist Isabel Gößwein auch bei der Organisation von „Bad Kresselnau“ wichtig. „Gemeinsame Erinnerungen und Erlebnisse können Familien tragen und sie stärker machen“, ist sie überzeugt. Deshalb würden die Stände in „Bad Kresselnau“ auch von Eltern betreut und Jugendliche, die zu alt für die Spielestadt seien, hätten die Möglichkeit, als Jugend-Helfer dabei zu sein.

Besondere Atmosphäre auch zu Hause

Die Atmosphäre von „Bad Kresselnau“ ist besonders. Irgendwo zwischen Villa Kunterbunt und Bullerbü macht sich eine außergewöhnlich gelöste Stimmung breit, die bei den erwachsenen Helfern für Begeisterung sorgt und Kinderaugen zum Strahlen bringt. Ein bisschen „Bad Kresselnau“ herrscht auch bei Isabel Gößwein zu Hause. Die Mülltonnen im Hof sind mit Aufklebern verziert, im Beet vor der Haustür liegen bunt bemalte Steine und schon im Eingangsbereich wird man von Kinderspielzeug und Familienfotos empfangen. „Bad Kresselnau sagt Danke“, steht auf einem Plakat, das im Treppenhaus hängt. Dieser Dank scheint angebracht – denn während bei Isabell Gößwein zu Hause immer ein kleines bisschen „Bad Kresselnau“ zu herrschen scheint, wird klar – ihre besondere Atmosphäre verdankt die Kinderspielstadt zu einem großen Teil der engagierten Leiterin.