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Unterwäsche

Landfrauen sammeln BHs für Afrika

Kressbronn / Lesedauer: 2 min

Spenden bedeuten für Frauen in Slums und Flüchtlingscamps Schutz vor Infektionen und sexuellen Übergriffen
Veröffentlicht:10.09.2019, 19:44

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Die jungen Landfrauen in Kressbronn sammeln Unterwäsche für Afrika. Zusammen mit anderen Landfrauenverbänden aus ganz Deutschland sammeln sie kaum getragene BHs und neue Unterhosen. Die gespendete Unterwäsche wird dann an die Hilfsorganisation „Smalls For All“ (Unterwäsche für alle) geschickt, die die Kleidungsstücke unteranderem in Somalia, Uganda oder Tansania an Frauen verteilt.

„Ich finde die Aktion super, weil sie zeigt, dass wir Landfrauen nicht nur an Haus und Hof denken, sondern einen großen Horizont haben und uns für Frauen im Allgemeinen einsetzen wollen“, sagt Myriam Gessler . Sie ist seit einem Jahr die Ansprechpartnerin für die „jungen Landfrauen“ in Kressbronn.

Mit dieser Gruppe wollen die Landfrauen jüngere Mitglieder für ihre Arbeit begeistern.

„Man soll sehen, dass wir ansprechbar und aufgeschlossen sind und uns über jedes neue Mitglied freuen“, sagt Gessler. Die Idee, BHs für Afrika zu sammeln, stammt eigentlich von einer Gruppe der „jungen Landfrauen“ aus Norddeutschland. Gessler ist über das Netzt auf die Aktion aufmerksam geworden und hat mit den Landfrauen im Norden Kontakt aufgenommen. „Diese Aktion verbindet natürlich auch. Und es ist toll plötzlich mit Landfrauen in Kontakt zu sein, die bei Hamburg oder Berlin wohnen“, sagt sie.

Behälter stehen im Weltladen und im „Lieblingsstück“

In Kressbronn können die BHs im Weltladen oder im „Lieblingsstück“ abgegeben werden. Myriam Gessler musste die aufgestellten Sammelbehälter in den Kressbronner Geschäften schon mehrmals leeren. „Es ist wirklich toll, wie begeistert die Leute von der Aktion sind “, sagt die 26-Jährige. Die Sammelaktion läuft noch bis Ende September. Danach werden die BHs verpackt und an die Hilfsorganisation „Smalls For All“ nach Schottland geschickt. „Smalls For All“ betont die große Bedeutung die Unterwäsche für Frauen in den ärmsten Regionen Afrikas hat. Sie schützt vor allem vor Infektionen und sexuellen Übergriffen. In Afrika sind besonders viele Frauen von Genitalfisteln betroffen. Wenn die Entzündungen im Intimbereich behandelt wurden, brauchen die Frauen saubere Unterwäsche, damit sie sich nicht erneut infizieren. Mit der Hilfe von „Smalls For All“ können die Krankenhäuser den Frauen nach der Behandlung saubere Unterwäsche zur Verfügung stellen. Unterhosen sind auch deshalb wichtig, damit Frauen und Mädchen trotz ihrer Periode am öffentlichen Leben teilnehmen und zur Schule gehen können.

BHs sind für die Frauen in Slums und Flüchtlingscamps nicht nur ein Luxusprodukt, zu dem sie selten Zugang haben, sondern schützen auch vor sexuellen Übergriffen. „Bevor wir das gestartet haben, war mit selbst gar nicht klar, welche Bedeutung Unterwäsche für die Frauen in Afrika teilweise hat“, sagt Myriam Gessler.