
Mit dem 24-Stunden-Rennen in Dubai sowie dem Sechs-Stunden-Rennen in Abu Dhabi hat Mitte Januar die diesjährige Rennsportsaison begonnen. Bei den international hochkarätig besetzten Wettkämpfen ging auch Fidel Leib aus Kressbronn an den Start. Der 32-Jährige, der für das Team von Leipert Motorsport aus dem nordrhein-westfälischen Wegberg antritt, belegte in der GTX-Klasse in Dubai den ersten Platz, in Abu Dhabi fuhr Leib in der Gesamtwertung auf Rang zwei.
Pünktlich um 12 Uhr mitteleuropäischer Zeit fiel am 15. Januar der Startschuss für das anspruchsvolle 24-Stunden-Rennen von Dubai, ausgetragen im Autodrome mit einer Streckenlänge von 5,37 Kilometern. 558 Runden galt es laut Mitteilung also zu absolvieren – schon in der Qualifikation lief es stark für den Kressbronner, für den es das erste 24-Stunden-Rennen in einem Lamborghini Huracán Super Trofeo war. „Da habe ich direkt meine schnellste Rundenzeit, die ich je in Dubai gefahren bin, hingelegt“, teilte der 32-Jährige mit. „Beim Rennen ging ich als Erster an den Start und konnte das Auto nach zwei Stunden auf Platz eins an den nächsten Fahrer übergeben.“
Lange Zeit konnte der Vorsprung von zwei Runden auf die Verfolger gehalten werden, bis sich Leibs Teamkollege mit dem Lamborghini auf der Strecke drehte. „Das kann jedem passieren“, meinte Leib. Allerdings konnte das Auto nach dem Dreher nicht mehr gestartet werden. „Nach dem Boxenstopp lief es jedoch gut weiter, und in meinem ersten Nacht-Stint fuhr ich die schnellsten Nachtzeiten in unserer Klasse“, sagte Leib. „Da kam mir auch meine Erfahrung von den 24-Stunden-Rennen am Nürburgring zugute.“ Die sogenannten Code-60-Phasen wurden für Boxenstopp, Fahrerwechsel und Tanken optimal genutzt, sodass das Team von Leipert Motorsport am Ende den Klassensieg einfahren konnte. „Dieser Sieg in der GTX-Klasse ist ein Megaerfolg, und Platz 13 in der Gesamtwertung ist für ein Nicht-GT3-Auto in Dubai auch klasse“, freute sich der baden-württembergische Rennfahrer, der bereits zum sechsten Mal an diesem Rennen teilnahm. Insgesamt waren in Dubai 54 Fahrzeuge und mehr als 250 Fahrer aus 33 Nationen am Start. Aus Deutschland traten 17 Teams an.
Nach einigen Tagen Regenerationspause und den obligatorischen Corona-Tests ging es für Fidel Leib und seine Kollegen weiter nach Abu Dhabi, wo am 23. Januar von 12 bis 18 Uhr Ortszeit das Sechs-Stunden-Rennen ausgetragen wurde. Auf der 5,55 Kilometer langen Strecke des Yas Marina Circuit traten 15 Autos gegeneinander an – das Team von Leipert Motorsport schickte auch hier wieder einen Huracán Super Trofeo an den Start. „Unsere Prognose war Platz vier, denn das Bremsverhalten in den engen, verwinkelten Passagen und die Aerodynamik in den schnellen Ecken machen hier schon einen enormen Unterschied zu den GT3-Wagen“, sagte Fidel Leib.
Doch aufgrund von „taktischen Finessen“, wie es in der Mitteilung heißt, und einer durchgehend guten Geschwindigkeit kämpfte sich Leibs Team schließlich sogar auf Platz zwei vor und holte die Silbermedaille an den Bodensee. „Das war das erste Mal, dass ich bei einem Langstreckenrennen so weit vorne in der Gesamtwertung mitfahren konnte. Teilweise war ich bei den Runden zwei Sekunden schneller als die GT3-Fahrer“, freute sich Fidel Leib. „Ich bin meinem Team von Leipert Motorsport und meinem Sponsor wahnsinnig dankbar, dass sie das ermöglicht haben.“
Natürlich gab es aufgrund der Corona-Pandemie auch einige Besonderheiten bei den Rennen. So wurde beispielsweise die Fahrerbesprechung auf YouTube durchgeführt, um Kontakte zu reduzieren. Auch die Papierabnahme und die Kontrolle der Fahrerausrüstung erfolgte digital. Regelmäßige PCR-Tests waren obligatorisch. „Angesichts all dieser Umstände hätte ich mir keinen besseren Saisonauftakt wünschen können“, zog Fidel Leib Bilanz. „Jetzt hoffe ich, dass wir wie geplant auch die 24-Stunden-Serie im Lamborghini Huracán GT3 EVO fahren können.“ Ob die Rennen alle planmäßig stattfinden können, steht allerdings noch nicht fest. „Wir müssen einfach abwarten, wie sich alles weiter entwickelt.“