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Halteverbot

Dem Bodenseekreis gehen die Schilder aus

Kressbronn / Lesedauer: 3 min

Landkreis muss passende Verkehrszeichen erst bestellen – Neue Regelung soll Chaos in Gohren beenden
Veröffentlicht:14.08.2018, 18:37

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Besser spät als nie: Seit Montag zeigen in Gohren drei neue Schilder an, dass für einen Teil der Ortsdurchfahrt absolutes Halteverbot besteht. Eigentlich sollte die Regelung bereits Mitte Juli in Kraft treten, doch der Bodenseekreis hatte die entsprechenden Verkehrszeichen nicht auf Lager. Das Ziel der Vorgabe: das gefährliche Chaos zu beenden, zu dem es zuletzt immer öfters kam, weil immer mehr Autos auf der Langenargener Straße parkten und damit im Weg standen.

Offenbar zeigt das Halteverbot, das in Richtung Langenargen auf der rechten Seite von der letzten Hofverkaufsstelle bis zum letzten Haus gilt, direkt Wirkung. Ein Anwohner stellt jedenfalls am Dienstag fest: „Seit die Schilder da sind, geht es bei uns schon ruhiger zu“ – und zwar in Sachen Verkehrsfluss und Lautstärke. Was der Mann meint: Die Autos, – die vor allem im Sommer nach Gohren fahren, weil sie in den großen Yachthafen wollen, oder den Kressbronner Teilort auf dem Weg nach Langenargen passieren beziehungsweise umgekehrt, – müssen nicht mehr wegen parkender Fahrzeuge anhalten, um wieder Gas zu geben, sobald gerade kein Gegenverkehr kommt. „Viele haben gehupt, weil sie dachten, in dem Auto, das vor ihnen auf der Straße steht, sitzt jemand drin – und das leider auch nachts.“

Wer seinen Wagen auf der Landstraße 334, für die das Landratsamt beziehungsweise die Straßenverkehrsbehörde des Bodenseekreises zuständig ist, abgestellt hat, dazu sagt der Kressbronner: immer mehr Leute – angefangen bei Bewohnern bis hin zu Gästen des Yachthafens, die sich die Parkgebühr dort sparen wollten, und das ganze Wochenende über auf der Ortsdurchfahrt parkten. Sein Wunsch: „Tempo 30, damit Gohren weiter zur Ruhe kommt.“

Eine Geschwindigkeitsbegrenzung war bei der Verkehrsschau, zu der sich Anfang Juli Vertreter der Straßenverkehrsbehörde, der Polizei, der Gemeindeverwaltung und des Straßenbauamtes Kressbronn vor Ort umgesehen haben, allerdings kein Thema. Die Erkenntnis des Treffens: Die Situation in besagtem Straßenabschnitt habe sich deutlich verschärft, hieß es in einer Pressemitteilung des Landratsamtes. Wiederholt parkende Fahrzeuge in Richtung Langenargen führten regelmäßig dazu, „dass im Begegnungsverkehr keine geeigneten Ausweichstellen mehr zur Verfügung stehen und der Verkehrsablauf behindert wird“. Nahezu mittendrin: Fahrradfahrer.

Stoppschilder auf Vorrat

Die Folge: das absolute Halteverbot, das jetzt probeweise für sechs Monate eingerichtet worden ist und nach dem Zeitraum geprüft wird. Zur einmonatigen Verspätung teilt Robert Schwarz, Pressesprecher des Bodenseekreises, mit, dass die entsprechenden Schilder mit Richtungspfeilen erst bestellt werden mussten: „Es würde die Kapazitäten sprengen, wenn jedes denkbare Verkehrszeichen vorgehalten werden müsste.“ Kritische Zeichen, wie Stopp- oder Vorfahrtsschilder habe der Kreis immer parat, um diese beispielsweise nach einem Unfall sofort ersetzen zu können. Diese würden dann auch zeitgleich nachbestellt.

Üblicherweise werden die Aufträge dem Pressesprecher zufolge ausgeschrieben. Ein großer Hersteller sitze in Hamburg, der habe auch das Material für Gohren geliefert. Die Lieferzeit betrage etwa zwei Wochen. Dass der Kressbronner Teilort doppelt so lange auf das Halteverbot warten musste, liege daran, dass der zuständige Kollege stark eingebunden gewesen und die Bestellung erst Ende Juli rausgegangen sei. Robert Schwarz: „Für die Verzögerung können wir nur um Verständnis bitten. Auch wenn es den konkret Betroffenen selten schnell genug geht, können wir solche Projekte in der Regel doch zeitnah abarbeiten.“