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Marienschlucht seit 2015 gesperrt - Verbot wird immer wieder ignoriert

Allensbach / Lesedauer: 2 min

Trotz Warnschildern sind erneut Wanderer in der Marienschlucht am Bodensee gesehen worden. Dabei herrscht in der gesperrten Schlucht Lebensgefahr.
Veröffentlicht:23.05.2018, 06:47

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Die Marienschlucht am Überlinger See ist seit einem tödlichen Unfall im Jahr 2015 gesperrt - dennoch haben Zeugen jetzt erneut Personen beim Verlassen der Schlucht beobachtet. Laut Polizei Konstanz handelt es sich im aktuellen Fall um eine Familie mit Kindern, die die Verbotsschilder ignorierten und die Schlucht am Bodensee trotzdem betraten. Die Beamten erklärten auf Facebook, der Vorgang habe sie sprachlos gemacht.

Auf dem Gelände herrscht nach Polizeiangaben seit einigen Jahren akute Lebensgefahr. 2015 war es nach tagelangen starken Regenfällen zu einem Erdrutsch gekommen, 100 Tonnen Erde, Gestein und Bäume stürzten dabei auf einen gesichterten Steg und begruben einen Mann und eine Frau unter sich. Die Frau starb, der Mann konnte sich retten. Das Unglück sei laut den Experten nicht vorhersehbar gewesen.

Seitdem ist die Schlucht gesperrt, große Schilder weisen auf das Verbot hin, sie zu betreteten - in großen, roten Buchstaben prangt das Wort "Lebensgefahr" darauf. Und dennoch, so die Polizei weiter, würden diese Hinweise immer wieder ignoriert.

Unklar sei, ob die Marienschlucht jemals wieder passierbar sein werde. Denn die Schlucht sei in einem sehr schlechten Zustand. Auch für die Rettungskräfte sei es immer sehr gefährlich, Einsätze in der Schlucht zu absolvieren, um Menschen zu befreien. Zuletzt mussten die Einsatzkräfte am Pfingststonntag ausrücken, um einen Mann aus dem Bachbett zu bergen.

Auf Facebook appellierte die Polizei nun an Touristen, Besucher und Einheimische, die Schlucht zu meiden. Die meisten User äußerten ihr Unverständnis über das Verhalten der Menschen, einer brachte sogar einen Wachdienst für die gesperrte Schlucht ins Gespräch.