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Auflistung

Klufterns Kinder brauchen Platz

Kluftern / Lesedauer: 4 min

275 neue Wohnungen – Waldkindergarten möglich – Ortsmitte wird saniert
Veröffentlicht:21.04.2017, 19:36

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Kluftern wächst. Nach seiner Auflistung künftiger Wohnungen in Kluftern rechnet Ortsvorsteher Michael Nachbaur für die kommenden drei bis vier Jahre mit einem Zuzug von 600 bis 700 Menschen nach Kluftern. Damit einher gehen aber auch Probleme, zu denen der Ortsvorsteher bei einer Bürgerversammlung im gasthof Gehrenbergblick Stellung nahm. Es geht um Kindergartenplätze, Verkehrssituation oder die Gestaltung der Ortsmitte.

Michael Nachbaur war auf Einladung der SPD gekommen und hatte einen Themenkatalog dabei, zu dem er die anwesenden Bürger mit neusten Nachrichten versorgen wollte. Er bewies dabei Einfühlungsvermögen, nahm Anregungen der Kluftinger gleich in seinen Notizblock auf, hatte aber auch Antworten auf die Fragen der Bürger. Während seine Infos über die Investitionen der Ortschaft auf dem Friedhof für gute Laune sorgten, taten die Klagen über kaputte Poller am Kreisverkehr Scharfes Eck das Gegenteil. Michael Nachbaur konnte kein Verständnis für Lkw-Fahrer aufbringen, die nicht sauber durch den Kreisverkehr fahren, sondern die Pfosten ummähen würden. Er schlug Kipp-Pfähle vor – nicht ohne Schmunzeln.

275 Wohnungen: Positiv gestimmt war er auch bei der Bekanntgabe der Neubau-Entwicklung im Ort. Rechne man die Neubauten im Winkel in Efrizweiler und die geplanten Bebauungsn in Kluftern und Lipbach zusammen, so werde es in den kommenden drei bis vier Jahren etwa 275 neue Wohznungen in Kluftern geben. Hochgerechnet bedeute das einen Einwohnerzuwachs von 600 bis 700 Neubürgern in den kommenden Jahren. Derzeit hat Kluftern rund 3600 Einwohner. Die neuen Wohnungen entstehen einerseits in Neubaugebieten wie dem Lachenäcker, bei dem es zur Zeit um die Entsorgung des Oberflächenwassers geht, und dessen Fortgang sich daher etwas verzögert. Michael Nachbaur hofft vor der Sommerpause mit einem Entwurfsbeschluss, damit nächstes Jahr gebaut werden könne.

Kindergartenplätze nötig: Mehr Neubürger, das bedeutet auch mehr Kinder. Da der Kindergarten in kluftern jetzt schon aus allen Nähten platzt, suchen Ortsverwaltung, Elternvertreter und die Stadt nach Lösungen. Der Kindergartenbedarfsplan wird ohnehin im Mai fortgeschrieben und dann sollte es auch für Kluftern und Efrizweiler Entscheidungen geben. Stand heute haben Klufterner Eltern bereits Absagen für ihre Kinder erhalten. Daher hat der Ortschaftsrat die Stadt beauftragt, zusätzliche Plätze zu schaffen. Der Kindergartenbedarfsplan wird am 11. Mai in der Ortschaftsratssitzung diskutiert und Ende Mai im Gemeinderat behandelt. „Dann fallen Entscheidungen für neue Plätze und mehr Personal“, sagt Michael Nachbaur, der auch eine Container-Zwischenlösung für möglich hält.

Waldkindergarten möglich: Alternativen sind in Kluftern auch in Form eines Waldkindergartens denkbar. Eine Umfrage dazu in Klufterns Ortsteilen sowie in Schnetzenhausen und Spaltenstein habe große Resonanz gehabt und Informationsveranstaltungen mit dem Waldkindergarten in Ailingen seien geplant, erzählte der Ortsvorsteher. Für einige Eltern in der Bürgerversammlung war der Standort interessant, an dem ein solcher Waldkindergarten entstehen könnte. Pläne dazu, so Nachbaur, gebe es noch keine. Bernd Caesar brachte den Standplatz der Klufterner Grillhütte ins Spiel. Die aber sei privat entstanden und darüber müsse mit den Bürgern gesprochen werden. Die Grillhütte sei zwar noch ein Sorgenkind, weil es dort immer wieder zu Vandalismus komme, sie sei aber Bestandteil des Ortes.

Meinung ist gefragt: Strittiges Thema indes war die Bebauung des Traube-Areals. Bernd Caesar und Wolfgang Sigg machten als Ortschaftsräte darauf aufmerksam, das die Mehrheit des Ortschaftsrates die derzeit geplante Bebaung der SWG nicht akzeptieren könnte. Auch dieses Baugesuch soll im Mai behandelt werden. Michael Nachbaur sieht sich in dieser Frage in dem Spannungsbogen zwischen baurechtlicher Zulassung durch die Stadt und dem Willen des Ortschaftsrates.

An anderer Stelle hatte sich Kluftern bereits gegen die Stadt durchgesetzt. Dort, wo in Efrizweiler gerade ein neuer Wohnpark an der Durchfahrtsstraße entsteht, hatte Kluftern eine Querungshilfe auf der Straße gewünscht. Die Stadt hatte zunächst abgelehnt, jetzt wird dort eine Mittelinsel gebaut.