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Bildungshaus

Pallottiner sind seit 90 Jahren auf dem Hersberg

Immenstaad / Lesedauer: 3 min

Glaubensgemeinschaft feiert Jubiläum mit Vortragsabend am Samstag – Freiburger Erzbischof Stephan Burger zelebriert den Jubiläums-Gottesdienst am Sonntag
Veröffentlicht:17.01.2019, 10:58

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Zum Jubiläum „90 Jahre Pallottiner auf dem Hersberg “ lädt die Glaubensgemeinschaft am Wochenende in ihr Bildungshaus St. Josef Hersberg ein: Am Samstag, 19. Januar, gibt es um 19.30 Uhr einen Vortragsabend mit Umtrunk, am Sonntag, 20. Januar, um 10.45 Uhr feiert der Freiburger Erzbischof Stephan Burger den Jubiläums-Gottesdienst.

Schloss Hersberg in Kippenhausen wurde 1276 erstmals urkundlich erwähnt. Es war die Rede von einem „hölzernen Gebäude, das auf einer steinernen Stütze ruhte“. 1550 errichtete Hans Rudolf von Hersperg den Frontalbau, mit den noch heute weithin sichtbaren gotischen Treppengiebeln.

1621 kaufte Abt Bartholomäus Ehinger von Ochsenhausen Schloss und Rebgut Hersberg. Das Schloss wird erweitert und barockisiert. Nach der Säkularisation erwarb 1838 Fürst Konstantin von Salm-Reifferscheidt-Krautheim das „Rittergut in ausnehmend schöner Lage mit herrlicher Aussicht“. 1846 wurde die württembergische Exklave Herrschberg badisch - im Tausch mit Waggershausen bei Friedrichshafen.

Am 7. Februar 1929 kaufte die „Gesellschaft vom Katholischen Apostolat“ (SAC) Schloss Hersberg von Fürst Franz Josef von Salm Reifferscheidt-Dyck. 1930 eröffneten die Pallottiner das Spätberufenen-Seminar St. Josef-Hersberg.

Während des zweiten Weltkriegs blieb die Schule geschlossen. 1945 wurden 22 Gefangene und deren Bewacher aufgenommen, um sie vor dem Feind in Sicherheit zu bringen. Es handelte sich um Offiziere in „Sippenhaft“, im Zusammenhang mit dem Attentat auf Hitler. Ihr Überleben verdankten sie dem beherzten Auftreten von Pater Leo Kruck.

Ab 1947, bis 1992, wurde der Schulbetrieb wieder aufgenommen – zunächst als Aufbaugymnasium, dann als Gymnasium. Baulich wurde massiv erweitert – der Anbau am Ostflügel, der Bau der Ökonomie und der große Schulneubau. Die wechselvolle Geschichte wird am Samstagabend beim Vortragsabend in der Aula im Mittelpunkt stehen. Pater Konrad Schultis SAC, ehemaliger Internatsschüler, wird auf die Historie zurückblicken.

Blick in die Zukunft

Rektor Pater Hans-Peter Becker SAC stellt die bedeutendsten Personen der Geschichte vor, betrachtet das aktuelle Geschehen und wagt einen Blick in die Zukunft. Pater Thomas Lemp SAC geht auf die Spiritualität der Glaubensgemeinschaft der Pallottiner ein.

„Unter den Gästen sind frühere Rektoren des Gymnasiums“, weiß Rektor Pater Becker. „Wir wollen auch über unser Jubiläumsprojekt, unseren Glockenturm, informieren.“ Die neue Jubiläums-Glocke wird am 7. Februar gegossen (wir berichteten).

Ein Jubiläum im Jubiläum feiere das Bildungshaus, so Becker. Nach der Schließung der Schule auf Schloss Hersberg 1992 strukturierten die Pallottiner das Haus zum Bildungshaus um. Das gut gebuchte „Geistliche Haus für Bildung, Begegnung und Erholung“ feiert damit 2019 sein 25-jähriges Bestehen.

Der Vortragsteil am Samstagabend solle nicht zu lange dauern, betont Pater Becker, damit genügend Zeit zur Begegnung und zum Austausch beim Umtrunk mit Häppchen bleibe. Die „Hersberg-Musikanten“ umrahmen die Veranstaltung musikalisch.

Am Sonntag, um 10.45 Uhr, beginnt der Gottesdienst mit einem besonders prominenten Gast: Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger wird den Jubiläums-Gottesdienst zelebrieren. Er tut dies in alter Verbundenheit, als ehemaliger Schüler im früheren Gymnasium auf dem Hersberg.Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst von einem evangelischen Kirchenchor aus dem Kirchenbezirk Biberach, derzeit Gast im Haus.

Im Laufe des Jahres soll es noch weitere Veranstaltungen geben mit Bezug auf das Jubiläum „90 Jahre Pallottiner auf dem Hersberg“.