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Naturschützer wollen „Zerschneidung der Landschaft vermeiden“

Immenstaad / Lesedauer: 2 min

BUND erklärt bei einer Ortsbegehung den Verlauf einer alternativen Trasse der B 31 – Am Donnerstag ist eine Infoveranstaltung geplant
Veröffentlicht:14.01.2019, 20:35

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Die alte B 31 tiefer legen und mit einem Deckel versehen – diese Variante für den Ausbau der B 31 unterstützt der Ortsverband des BUND. Am Donnerstag, 17. Januar, laden die Naturschützer um 19.30 Uhr zu einer Informationsveranstaltung im Bürgersaal des Rathauses ein.

Um eine „zusätzliche Zerschneidung der wertvollen Bodenseelandschaft zu vermeiden und um Landwirte und Bevölkerung nicht zusätzlich zu belasten“ bevorzuge man diese Ausbauvariante A, erklärte Vorstandsmitglied Klaus Lindemann am Samstag bei einer vom BUND veranstalteten Ortsbegehung zwischen Kippenhausen und Frenkenbach. 20 Bürger waren der Einladung gefolgt, um sich vor Ort den Verlauf der geplanten alternativen Trasse B, die in Richtung Wald Weingarten führen soll, anzuschauen. Die Ausbauvariante der alten B 31 beruhe auf einer Planung des Straßenbauamts Überlingen aus dem Jahr 1988, erklärte Lindemann weiterhin. Die Untertunnelung schütze die heute am meisten lärmbelasteten Wohngebiete entlang der B 31 vom Spiegelberg bis Immenstaad-West. Für die Tieferlegung und lange Einhausungen böten sich die „Immenstaader Berge“ Spiegelberg und Kirchberg eindeutig an. Das Michelsried, ein Niedermoor in einer Senke zwischen Kippenhausen und Frenkenbach, sei ein schützenswertes Biotop, das in den Planungen nicht ausreichend gewürdigt werde.

Die Kippenhauser Landwirte, die bei der Ortsbegehung dabei waren, erklärten, dass ihnen lediglich sieben Euro pro Quadratmeter als Entschädigung für das benötigte Gelände für den Straßenbau angeboten werde. Lindemann appellierte an die Landwirte, sich zu solidarisieren und sich am Verfahren zu beteiligen, wenn die Straßenplanung ihre Existenz gefährde. Der BUND werde sie unterstützen.

Außerdem wiesen die Landwirte darauf hin, dass während der Bauphase eine Schneise von 80 Metern Breite benötigt werde. Es sei nicht korrekt, wenn die Fauna in den Obstgrundstücken von den Gutachtern als verarmt bezeichnet werde. Außerdem regten sie an, die Alternative durch das Naturschutzgebiet am Lipbach detaillierter zu prüfen, da das Gebiet an manchen Stellen nur zehn Meter breit sei. Lindemann kritisierte, dass in der bisherigen Planung Landschaft und Landwirtschaft nicht ausreichend hoch bewertet würden. Die Bodenseeregion werde Jahr für Jahr wichtiger für den Tourismus.

Bei der Informationsveranstaltung am Donnerstagabend will die BUND-Ortsgruppe Immenstaad erneut über die Vor- und Nachteile der Varianten informieren.