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Immenstaad gibt insgesamt 930 000 Euro für Kanäle aus – Arbeiten sollen bereits in diesem Jahr beginnen

Immenstaad / Lesedauer: 2 min

Arbeiten sollen bereits in diesem Jahr beginnen – Hausbesitzer sollen eigenen Anschluss überprüfen
Veröffentlicht:15.06.2018, 17:36

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Den Starkregen der letzten Tage hat die Kanalisation in Immenstaad gut verkraftet. Dennoch müssen die Kanäle der Seegemeinde dringend saniert werden. Der Gemeinderat hat jetzt die ersten Maßnahmen bewilligt. Gut für die Bevölkerung: Es kommen deshalb keine zusätzlichen Kosten auf die Einwohner zu.

Der Sanierungsbedarf des Immenstaader Kanalsystems ist unstrittig: Bei einer Untersuchung des Ingenieurbüros Weber (Pforzheim) wurden 1452 Meter der Kanäle in der Gemeinde mit der Schadensklasse 0 bewertet, die eigentlich Sofortmaßnahmen erfordert. Weiteren 3702 Metern wurde die etwas niedrigere Schadensklasse 1 zugeordnet. Für die Sanierung sollten in den nächsten Jahren 930 000 Euro ausgegeben werden. Grundlage für die Sanierung ist ein „allgemeiner Kanalisationsplan“, der bis Ende September ebenfalls vom Büro Weber Ingenieure erstellt werden soll. Der Gemeinderat beauftragte die Firma mit der Planung, die die Gemeinde rund 57 000 Euro kosten wird.

Ebenfalls beschlossene Sache ist seit der jüngsten Gemeinderatssitzung, dass die Kanalsanierung schon in diesem Jahr im Bereich des Gewerbegebiets Steigwiesen I und der Siedlung beginnen wird. Insgesamt 99 000 Euro bewilligten die Räte dafür einstimmig im laufenden Haushaltsjahr. Die Ingenieurleistungen inklusive Bauleitung dafür wurden ebenfalls an Weber vergeben. Planung, Ausschreibung und Durchführung der Sanierung sollen laut Verwaltung im November abgeschlossen sein.

Vorrang haben laut Hauptamtsleiter Michael Haase bei der Sanierung grundsätzlich die Schmutzwasserkanäle, die das Abwasser zur Kläranlage bringen, vor Kanälen und verdolten Bachläufen, die das Oberflächenwasser zum See transportieren. Im Bereich des Gewerbegebietes Steigwiesen I, wo der Kanal teilweise über Firmengelände läuft, sei aufgrund der hohen Belastung der Straßen (und damit auch der Kanäle) durch LKW-Verkehr der Handlungsbedarf am größten. Eine Verlegung der Kanäle weg von den Grundstücken, deren Prüfung Gemeinderat Hubert Langenstein (Freie Wähler) angeregt hatte, kommt laut der Verwaltung zu teuer.

Die Kosten für die komplette Kanalsanierung wird laut Hauptamtsleiter Haase über die reguläre Wasser- beziehungsweise Abwassergebühr finanziert. Auf die Anwohner kommen im Rahmen dieser Sanierung keine zusätzlichen Gebühren zu. Unabhängig davon könnten auf die Gemeinde aber jederzeit andere Kanalsanierungen zukommen, wie etwa im Bereich der Straße „Frickenwäsele“, wo der Kanal im Zuge einer Gesamtsanierung der Straße erneuert werden soll.

Die Gemeinde empfehle dann den Hausbesitzern, den Zustand des Hausanschlusses überprüfen zu lassen, wie jüngst bei der Sanierung der Meersburger Straße. Neben der Kanalsanierung arbeitet die Gemeindeverwaltung weiter an einem Konzept zum Hochwasserschutz, um Überschwemmungen wie beim Jahrhundertregen im Juni 2015 besser bewältigen zu können.