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Henne: B-31-Trasse soll möglichst weit nach Norden

Immenstaad / Lesedauer: 4 min

Immenstaads Bürgermeister Johannes Henne spricht sich beim Neujahrsempfang gegen Ausbauvariante aus – Jubliäumsjahr eingeläutet
Veröffentlicht:20.01.2019, 17:22

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Eine ausgebaute Bundestraße 31 soll aus Immenstaader Sicht möglichst weit im Norden der Seegemeinde verlaufen. Das war die klare Botschaft von Bürgermeister Johannes Henne am Sonntag beim Neujahrsempfang 2019 im Bürgersaal des Rathauses. Der Empfang bildete außerdem den Auftakt für das 925-jährige Jubiläum, dass in diesem Jahr mit vielen Veranstaltungen gefeiert wird.

Seit knapp einem Jahr ist Johannes Henne in Amt und Würden, es war seine erste Neujahrsansprache als Bürgermeister von Immenstaad . Der Bürgersaal platzte aus allen Nähten, viele Gäste hatten keinen Sitzplatz gefunden und hörten sich die Rede im Stehen an. Gespannt waren viele, was Henne zum Thema B 31 sagen würde. „Klar und deutlich spreche ich mich für eine Trassenvariante mit Verlauf im nördlichen Bereich unserer Gemarkung aus“, sagte Henne gegen Ende seiner Ansprache. „Verbunden mit der Überzeugung, dass dadurch eine verträgliche und plausible Lösung in der Abwägung zwischen Mensch, Natur und Umwelt gefunden werden kann.“ Dafür gab es viel Applaus von Gästen.

Neue Trassen überraschen

Vieles in Immenstaad werde künftig von diesem zentralen Thema abhängen. Henne drückte noch einmal seine Überraschung darüber aus, dass das Regierungspräsidium Tübingen Ende 2018 neue Trassenvarianten ins Spiel gebracht hatte: „neue, nie zuvor diskutierte Varianten, die eine einschneidende und kaum vertretbare Zerpflügung unserer Gemeinde forcieren“. Eine Ausbauvariante entlang der Siedlungsbereiche des Hauptortes mit allen negativen Konsequenzen für Leben, Wohnen, Naherholung und Tourismus halte er nach wie vor für nicht vertretbar.

Das Gleiche gelte für die Varianten, die sich durch die Naherholungsgebiete im Einzugsgebiet von Hauptort, Siedlung und Kippenhausen schlängeln und dabei die wohl wertvollsten Obstanbauflächen in Immenstaad und wesentliche Bereiche des Ferienwohnens tangierten. „Ein solches Straßenbauvorhaben wäre sowohl in der Bauphase, als auch in der Nachwirkung des laufenden Betriebs für viele, prägende Bereiche des Lebens und Arbeitens in unserer Gemeinde schädlich.“

Beim Neujahrsempfang gab Henne außerdem den Startschuss für das „Festjahr 2019“, bei dem Immen-staads erstmalige schriftliche Erwähnung vor 925 Jahren gefeiert wird. „Mit dem Blick zurück nach vorn!“ laute das Motto, so Henne. Dank des Engagements vieler Vereine sei es gelungen, ein buntes Programm auf die Beine zu stellen. Höhepunkt werde das Jubiläumswochenende vom 28. bis 30. Juni werden. Kommunalpolitisch werde 2019 zunächst die Erarbeitung eines städtebaulichen Rahmenplans für die Haupt- und Bachstraße anstehen. Ziel sei es, sagte Henne, die Vorstellungen der Gemeinde in Sachen Bebauung, Gestaltung und Verkehr zu definieren. Auch die Bürger sollen eingebunden werden. Anschließend soll eine Gemeindeentwicklungskonzept erstellt werden als Handlungsfaden für die nächsten Jahre. Wichtige Themen für 2019 sind laut Henne die Optimierung des Hochwasserschutzes, das Installieren von Ladestationen für Elektroautos und E-Bikes und die Erweiterung und Verbesserung der 20 Spielplätze in der Gemeinde. Dazu kommt der Umbau des Rathauses mit einer neuen Touristinformation und einem servicefreundlichen Bürgerbüro.

Henne kündigte an, dass der Neubau des Bauhofs im März beginnen wird. Aufgrund von noch laufenden Ausschreibungen könnten die Bauarbeiten für die Kindertagesstätte Seegaddel erst im Mai und damit später als geplant beginnen. Was Erweiterung und Sanierung der Schule betrifft, soll mit allen Beteiligten an der Konzeption und an der Raumplanung weitergearbeitet werden.

Für die Linzgauhalle kündigte der Bürgermeister ein „leichtgewichtiges Sanierungskonzept“ an, „damit soll auch in den nächsten Jahren noch ein möglichst angenehmer und reibungsloser Sport und Veranstaltungsbetrieb ermöglicht werden“, sagte Henne. Für den Neubau einer Sporthalle will der Bürgermeister die Standortfrage neu aufwerfen.

Zentral sei für Immenstaad, weitere Flächen für die Wohnbebauung zu gewinnen. Immenstaad bleibe Zuzugsgemeinde, insbesondere für junge Familien. Verträgliche und behutsame Nahverdichtung brauche es deshalb, um der enormen Nachfrage nach Wohnbauflächen einigermaßen gerecht zu werden.

Die Immenstaader A-Capella-Formation „Voice It“ umrahmte den Neujahrsempfang humorvoll und stimmgewaltig. Kabarettist Bernhard Bitterwolf präsentierte bei seinem Programm schwäbische Tipps für „d’Xondheit“ und unterhielt die Gäste glänzend.