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Ein Leben für die Feuerwehr

Immenstaad / Lesedauer: 4 min

Claus Mecking als Kommandant der Feuerwehr Immenstaad verabschiedet – Ehrenamt in die Wiege gelegt
Veröffentlicht:17.04.2019, 11:10

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Wenn der Vater 20 Jahre lang Feuerwehrkommandant war, wenn man auch noch ganz in der Nähe des Feuerwehrgerätehauses gewohnt hat und aufgewachsen ist, dann ist natürlich manches schon quasi in die Wiege gelegt, wie Claus Mecking gerne zugibt. Anders gesagt: Das Interesse für die Freiwillige Feuerwehr Immenstaad war bei ihm schon von Kindesbeinen an geweckt – genauso wie bei zwei seiner drei Brüder.

Eine Jugendfeuerwehr gab es damals noch nicht. Also hieß es für Claus Mecking zunächst einmal noch ein bisschen warten. Mit 17 Jahren trat er ein und ein Jahr später war er auch einsatzbereit – das war noch Ende der 1970er. Vieles hat er seither erlebt – bei zahlreichen Einsätzen, die auch manchmal an die Grenze der Belastbarkeit reichten. Als junger Feuerwehrmann wurde er etwa Zeuge des RAF-Anschlags bei Dornier, die ständige Präsenz der Feuerwehr beim Jahrhunderthochwasser des Bodensees im Frühsommer 1999 ist ihm ebenfalls in Erinnerung, genauso wie der furchtbare Traktorunfall, bei dem es im vergangenen Jahr einen Toten zu beklagen gab.

Schon früh hat Claus Mecking in der Immenstaader Feuerwehr Verantwortung übernommen – wurde bereits 1991 Gruppenführer, dann 2. Stellvertreter, 1. Stellvertreter und war ab 2009 zehn Jahr lang Kommandant. Seit Ende der 1990er engagiert er sich darüber hinaus als einer der bestellten Leiter im Katastrophenstab des Landkreises. Auch in beruflicher Hinsicht war und ist er als Polizeibeamter immer voll eingespannt. „Es ging immer alles Hand in Hand“, sagt Claus Mecking dankbar mit Blick auf das gute Miteinander und die Kameradschaft in der Freiwilligen Feuerwehr Immenstaads. Auch die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Bürgermeistern Heinz Finkbeiner, Jürgen Beissweger und Johannes Henne sei immer vorbildlich gewesen.

Wieviel Stunden er in der vergangenen gut vier Jahrzehnten an ehrenamtlicher Arbeit aufgebracht hat? Das weiß der scheidende Kommandant beim besten Willen nicht ganz genau. „Der familiäre Zusammenhalt ist in jedem Fall sehr wichtig“, sagt er, um schmunzelnd hinzuzufügen: „Und eine geduldige Ehefrau.“ Dass einer seiner Söhne ebenfalls der Immenstaader Feuerwehr angehört, auch das freut ihn natürlich besonders. Auch wenn er künftig nicht mehr im allerersten Glied steht, so bleibt Claus Mecking mit seinen 58 Jahren der Einsatzabteilung der Immenstaader Feuerwehr noch ein Weilchen erhalten. Und erst kürzlich wurde er zum Schriftführer im Kreisfeuerwehrverband gewählt. Hauptbrandmeister Claus Mecking und die Feuerwehr – das gehört einfach zusammen. Auch in Zukunft.

Ehre, wem Ehre gebührt: Mit einem Festakt im Bürgersaal des Rathauses – der vom Musikverein Immenstaad musikalisch gestaltet wurde – ist Mecking jetzt als Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Immenstaad offiziell verabschiedet worden. Groß war die Anzahl der Gäste und Gratulanten. Alle Festredner waren sich darin einig, dass sich der scheidende Kommandant für die Gemeinde Immenstaad und ihre Bürger in außerordentlicher Weise verdient gemacht habe. Bürgermeister Johannes Henne überreichte die „Bürgermedaille in Gold“, die Claus Mecking vom Gemeinderat verliehen wurde. Darüber hinaus wurde er von Kreisbrandmeister Henning Nöh mit dem „Ehrenzeichen der Feuerwehren des Bodenseekreises in Gold“ ausgezeichnet. Bereits vor zwei Wochen war Mecking mit dem „Deutschen Feuerwehr Ehrenkreuz in Gold“ geehrt worden.

„Claus Mecking hat seine zahlreichen Ämter immer mit größter Leidenschaft, Engagement und Professionalität ausgeübt“, sagte Henne. Insbesondere sei ihm auch die gewissenhafte Ausbildung der Feuerwehrkameraden immer am Herzen gelegen. Auch die sich auf hohem Niveau befindende technische Ausstattung der Immenstaader Feuerwehr gehöre zu seinen Verdiensten. Vor allem sei es Mecking immer gelungen, sein berufliches und privates Leben mit dem Dienst in der Feuerwehr in Einklang zu bringen.

„Wussten Sie, dass Claus Mecking krank ist?“, fragte der Kreisbrandmeister scherzhaft in die Runde. „Er ist am unheilbaren Feuerwehr-Virus erkrankt. Er hat das Virus aber auch verbreitet und viele andere damit angesteckt.“ Mecking sei in seiner Amtsführung stets ein „Aushängeschild“ gewesen, auch weil er immer die pflegliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Bürgermeistern, Verwaltung, Gemeinde und allen Kameradinnen und Kameraden gesucht habe, so Nöh. Ins gleiche Horn blies der Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzende Günther Laur. „Claus Mecking ist ein Urgestein in der Feuerwehrwelt, der die Kameradschaft immer in vorbildlicher Weise gelebt hat“, sagte er unter starkem Beifall im voll besetzten Saal. „Du hast viel Zeit, Erfahrung, Wissen – aber auch Nerven in deine Amtsführung mit eingebracht“, brachte auch Martin Stett, Meckings Nachfolger als Feuerwehr-Kommandant“, die Stimmungslage auf den Punkt.

Nach vielen Worten war es Zeit für gemütliches Beisammensein und für gute Gespräche. Claus Mecking hatte natürlich zahlreiche Hände zu schütteln. Viele Festgäste ließen es sich nicht nehmen, sich beim scheidenden Kommandanten des Freiwilligen Feuerwehr Immenstaad noch einmal ganz persönlich zu bedanken.