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Skulptur

In der Kunst geht es um Kommunikation

Hagnau / Lesedauer: 3 min

Bildhauer Jürgen Knubben stellt Skulpturen in Hagnau aus – Werk thematisiert Seegfrörne
Veröffentlicht:04.04.2018, 10:03

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Sie sind rostbraun, tonnenschwer und in ganz Hagnau verteilt: Vom 8. April bis zum 30. November stellt der Bildhauer Jürgen Knubben unter dem Titel „Skulpturen am See“ einen Teil seiner Werke aus. Im Mittelpunkt steht eine Skulptur, die ein Schiff darstellt, das aufrecht im Wasser steht. Sie soll an die letzte Seegfrörne vor 55 Jahren erinnern, als der Bodensee vollständig zugefroren war. Die Ausstellung wird am kommenden Sonntag, 8. April, um 11 Uhr im Bürger- und Gästehaus eröffnet. Nach dem Empfang ist ein kleiner Rundgang mit dem Künstler zu seinen Werken geplant.

Sämtliche Skulpturen bestehen aus Cortenstahl. Das ist ein spezieller Stahl, der nur an der Oberfläche korrodiert. „Er kann nicht durchrosten“, sagt der aus Rottweil stammende Bildhauer Jürgen Knubben. Von der Idee bis zum fertigen Kunstwerk können mehrere Wochen oder sogar Monate vergehen. Denn zuerst fertigt der Künstler Zeichnungen und Modelle an. Erst dann beginnt er, den Werkstoff zu bearbeiten. Er schneidet den Stahl, schweißt ihn und bearbeitet die Oberfläche.

Skulptur auf der Wilhelmshöhe

„Für die Ausstellung werden insgesamt elf Skulpturen von Jürgen Knubben im Freien aufgestellt“, sagt Isabel Joachim von der Tourist-Information Hagnau. Weitere Werke werden im Rathaus zu sehen sein. Ein Schwerpunkt sei rund um das Rathaus und im Uferpark unterhalb der Minigolfanlage. Doch auch an anderen Plätzen wurden Skulpturen aufgestellt, etwa auf der Wilhelmshöhe oberhalb des Ortes und am Parkplatz West. Auch am Ufer befinden sich Kunstwerke. Einige Skulpturen sind abstrakt, bestehen aus einem Halbkreis oder erinnern an eine Linse. Andere wirken im Uferpark beinahe wie ein Bäumchen und so, als seien sie ein Teil der Bepflanzung.

Einige der Kunstwerke erinnern an Schiffe oder Boote. „Das Schiff ist ein Motiv, das in meiner Arbeit eine Rolle spielt“, sagt Jürgen Knubben. Es findet sich auch bei einer Skulptur wieder, die er extra für die Ausstellung in Hagnau geschaffen hat. „Sie besteht aus zwei gleichen Teilen, die sich ergänzen“, sagt er. Ein Teil wird in Hagnau aufgestellt, der andere Teil im gegenüberliegenden Altnau. Beide Werke sind etwa sechs Meter hoch und werden im Wasser aufgestellt. „Man hat den Eindruck, sie ragen heraus“, sagt der Bildhauer. Einschließlich Sockel wiegen sie jeweils fünf Tonnen, weshalb sie mit einem Kran aufgestellt werden müssen. Das Kunstwerk solle die beiden Orte Hagnau und Altnau symbolisch zusammenführen und so auch an die Seegfrörne erinnern, sagt Knubben. Denn zwischen den beiden Orten bestehe auch durch das Ereignis vor 55 Jahren eine ganz besondere Verbindung.

Tisch und Stühle in der Donau

Für den Bildhauer war es reizvoll, sich mit dem Bodensee und der Seegfrörne auseinanderzusetzen. Es ist nicht seine erste Installation, die er im Wasser aufstellt. In Beuron im Donautal steht bereits eines seiner Kunstwerke im Wasser: ein großer Stahltisch mit zwei Stühlen. „Er steht genau auf der baden-württembergischen Grenze“, sagt er. „Und auch dabei geht es um Kommunikation.“ Somit habe das Kunstwerk ein ganz ähnliches Thema wie die Installation in Hagnau und Altnau.