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Zeppelin

Ziemlich authentisch und dicht ans Original herangekommen

Friedrichshafen / Lesedauer: 2 min

Die Cashbags lassen im GZH Musik des legendären Johnny Cash wieder aufleben
Veröffentlicht:18.02.2018, 15:56

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Johnny Cash, einer der einflussreichsten amerikanischen Country-Sänger und Songschreiber, wäre am 26. Februar 86 Jahre alt geworden. Das Dresdner Quartett Cashbags um Frontmann Robert Tyson hat am Freitag im Graf-Zeppelin-Haus die Legende mit ihrer „Johnny Cash 86. Birthday Tour“ eindrucksvoll aufleben lassen.

Als Gastsängerin mit dabei war auch Valeska Kunath, die kess im Petticoat und mit brillanter Stimme Johnny Cashs große Liebe und Ehefrau June Carter verkörperte. Für die Country- und Rockabilly-Fans, von denen sicherlich noch mehr in den Ludwig-Dürr-Saal reingepasst hätten, wurde der Auftritt der Cashbags zu einem ganz besonderen Abend, denn der Amerikaner Robert Tyson, der als Johnny Cash oder auch „The Man in black“ auftrat, versetzte sie zusammen mit Stephan Ckoekler an der E-Gitarre, Robert „Brenny“ Brenner am Kontrabass und Bassgitarre sowie Tobias Fuchs am Schlagzeug zurück in die 60er- bis 70er-Jahre.

Nicht umsonst gelten die „Cashbags“ aus Dresden als Europas erfolgreichste Johnny Cash Tributeband und das stellten sie von Anfang an eindrucksvoll unter Beweis. Sozusagen als Warm-up legte Robert Tyson mit seinen Mannen mit „Big River“ und „I Walk The Line“ los und animierte dadurch das Publikum gleich zum rhythmischen Mitklatschen. Dabei überzeugte vor allem Frontmann Tyson, der nicht nur, seine Akustik-Gitarre lässig unter dem Arm haltend, mit seiner Stimme überzeugte, die dem Original ziemlich authentisch nahekam, sondern auch mit seiner Gestik, die er sich in zahlreichen Studien über Johnny Cash angeeignet hatte.

Es folgte mit „Ring of Fire“, „Folsom Prison Blues“, „The Man Comes Around“ und natürlich „A Boy Named Sue“, der legendäre Song, den Cash vor Strafgefangenen im kalifornischen Staatsgefängnis San Quentin uraufgeführt hatte. Ein Song folgte dem nächsten, wobei Tyson und seine Band mal melancholische, spannende, heitere aber auch nachdenkliche bis traurige Stimmung verbreiteten.

Kokettes Duett

Begeisternd aufgenommen wurden auch die Auftritte von Valeska Kunath, die Johnny Cashs Ehefrau verkörperte, mit der er zahlreiche Auftritte hatte. Viel Beifall gab es bei den Liedern „If I Were a Carpenter“ und „Jackson“, bei denen sich die Sängerin einen charmanten Austausch mit Robert Tyson lieferte.

Nach frenetisch geforderten Zu-gaben verabschiedete sich Frontmann Robert Tyson ganz alleine auf der Bühne mit dem Song „Hurt“ (zu Deutsch „Verletzt“). Das Lied, 1994 geschrieben von Trent Rezor, wurde von Johnny Cash 2002 gecovert und war sein letzter großer Hit vor seinem Tod ein Jahr später. Dem Publikum, das bei manchen Liedern nachdenklich minutenlang mucksmäuschenstill war, dann aber wiederum anhaltend lang rhythmisch applaudierte, gefiel das Konzert.