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Frühstückstreffen

Wie man den „kleinen inneren Schweinehund“ überlisten kann

Friedrichshafen / Lesedauer: 2 min

Beim Jubiläumsfrühstückstreffen für Frauen geht’s ums Thema Blockaden – Organisatorin Eva-Maria Mallowist von Anfang an dabei
Veröffentlicht:12.11.2018, 16:24

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Beim 25. Frühstückstreffen für Frauen hat Karin Ackermann-Stoletzky zum Thema „Blockaden – Warum wir manchmal gegen unsere besten Absichten handeln“ referiert. Die gebürtige Solingerin ist Supervisorin und arbeitet mit psychisch erkrankten Menschen. Sie ging nicht nur der Frage auf den Grund, warum Menschen sich oft selbst blockieren, sondern gab auch Tipps, wie man diese Blockaden überlisten kann.

Der Fachbegriff nennt sich „contra intentionelles Verhalten“. „Hört sich toll an, oder“, fragte Karin Ackermann-Stoletzky mit ihrer rheinischen Frohnatur und erklärte, dass sich dahinter die Tatsache verberge, dass Wunsch und Ziel oft nicht übereinstimmen. Äußere man einen Wunsch, sei man innerlich nicht so richtig überzeugt, da habe es der „kleine, innere Schweinehund“ einfach. Anders sei das bei einer konkreten Zielsetzung. „Blockaden sind völlig normal“, erklärte die Referentin. Diese könnten durch ein klares Ziel oder auch Druck überwunden werden. Weiterhin appellierte Ackermann-Stoletzky an die Frauen, ihre individuellen Ausflüchte zu erkennen, diese zu benennen und andere Glaubenssätze dagegen zu setzen. „Wenn sie Hilfe brauchen, dann holen Sie sich diese“, ermunterte sie die Zuhörerinnen.

Das Frühstückstreffen für Frauen gibt es in Friedrichshafen seit mittlerweile 25 Jahren. An je einem Wochenende im Frühjahr und im Herbst soll der Austausch untereinander gefördert werden, außerdem gibt es Vorträge zu ausgewählten Themen, die Fragen des Alltags und der Menschlichkeit berühren und Lebens- und Glaubensfragen in den Mittelpunkt stellen. Mittlerweile hat das Organisationsteam 65 ehrenamtliche Helfer. Die Gäste werden verköstigt, erhalten ein kostenloses Getränk und dürfen sich an musikalischen Beiträgen erfreuen.

Als Eva-Maria Mallow vor 25 Jahren mit rund 40 Helferinnen das erste Treffen in Friedrichshafen organisierte, sei sie im Vorfeld schon nervös gewesen. „Ich hatte den Raum im Graf-Zeppelin-Haus angemietet und war mir nicht sicher, ob sich das trägt“, erinnert sie sich. Es hätten 150 Anmeldungen sein müssen, um nicht auf den Kosten sitzen zu bleiben. Aber gleich beim ersten Treffen waren es 200 Frauen, die sich im GZH einfanden. Bei der jüngsten Auflage waren es rund 500.

In den vergangenen 25 Jahren sind bei den Frühstückstreffen insgesamt knapp 26 000 Gäste bewirtet, 32 000 Tassen Kaffee ausgeschenkt und zu jedem Treffen 380 Einladungen per Post und gut 600 per E-Mail versendet werden. „Die Frühstückstreffen sind für mich so etwas wie mein drittes Kind“, sagt Eva-Maria Mallow. Dankbar ist sie dafür, dass mittlerweile ein engagiertes und junges Nachwuchsteam bereitsteht.