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Warum die B-31-Bauzeit nicht verkürzt werden kann

Friedrichshafen / Lesedauer: 3 min

Die B31 zwischen Friedrichshafen und Kressbronn wird elf Wochen lang saniert und deshalb halbseitig gesperrt. Viele User fragen: Warum dauert das so lange?
Veröffentlicht:23.03.2018, 18:48

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Die Ankündigung, dass die B31 zwischen Friedrichshafen und Kressbronn elf Wochen lang saniert und deshalb halbseitig gesperrt wird, hat vor allem auf der Facebook-Seite der Schwäbischen Zeitung heftige Reaktionen ausgelöst. Eine Frage, die sehr viele SZ-Leser beschäftigt: Warum dauert das so lange? Erklärungen dazu liefert das Regierungspräsidium Tübingen:

Eine davon betrifft den Umfang der Sanierungsarbeiten. In den vergangenen Jahren ist die B31 zwischen Friedrichshafen-Kitzenwiese und Eriskirch zwar mehrfach provisorisch geflickt worden. Nun sei aber eine grundlegende Sanierung unumgänglich, teilt Dirk Abel , Pressesprecher des Regierungspräsidiums, auf Anfrage der SZ mit. Das heißt: Der gesamte Fahrbahnaufbau wird ausgebaut und erneuert – in drei übereinander liegende Schichten Asphalt. Die Arbeiten umfassen auf der B 31 selbst den 3,4 Kilometer langen Abschnitt zwischen Kitzenwiese und Eriskirch sowie die Anschlussstellen mit einer Gesamtlänge von 3,2 Kilometern. Laut Abel ergibt das eine zu sanierende Gesamtfläche von 48 000 Quadratmetern mit rund 30 000 Tonnen Asphalt. Für Abtransport des Asphaltfräsguts und Antransport des Asphaltmischguts seien jeweils rund 1200 Sattelzugfahrten erforderlich.

Diese Zahlen erscheinen zwar durchaus beeindruckend, sind aber für einen Laien, der die Dauer der Bauarbeiten bewerten will, wenig aussagekräftig. Aufschlussreicher sind da schon die Erläuterungen zur Ausführung der Arbeiten. Beginnen sollen diese am 9. April, enden am 15. Juni. Damit der Verkehr während der größeren Messen in beiden Richtungen fließen kann, sind zwei Unterbrechungen geplant. Laut Dirk Abel verbleibt dadurch eine reine Bauzeit von sieben Wochen, die als „ambitioniert“ anzusehen sei. „Die Bauzeit ließe sich halbieren, wenn die B 31 voll gesperrt und der gesamte Bundesstraßenverkehr umgeleitet werden könnte“, sagt Abel. Geeignete Umleitungsstrecken stünden dafür allerdings nicht zur Verfügung.

Um die Bauzeit so kurz wie möglich zu halten, sei vorgesehen, die Bauarbeiten im Schichtbetrieb unter Ausnutzung des Tageslichts und auch samstags auszuführen. Außerdem würden alle in der Region verfügbaren Asphaltmischanlagen zum Einsatz kommen und dabei maximal ausgelastet. Der neue Asphalt werde mit mehreren gestaffelt fahrenden Asphaltfertigern eingebaut, kündigt der RP-Sprecher an, der abschließend betont: „Eine weitere Verringerung der Bauzeit ist unter den gegebenen Umständen nicht möglich.“

Sanierung und Sperrung:

Aufgrund der Sanierungsarbeiten wird die B 31 vom 9. April bis 15. Juni zwischen Eriskirch und Friedrichshafen-Nordost (Kitzenwiese) halbseitig gesperrt. Der Verkehr in Richtung Lindau fließt durchgehend über die jeweils geöffnete Fahrbahnseite der B 31, der Verkehr in Richtung Friedrichshafen wird in Kressbronn auf die B467 ab- und über Tettnang und Lochbrücke umgeleitet. Unterbrochen wird die Sperrung vom 10. bis 13. Mai und vom 19. Mai bis 3. Juni, das heißt, dass die B 31 in diesen Zeiträumen in beiden Richtungen befahrbar sein wird. Hauptgrund für die Unterbrechungen sind Messen und Ferienzeiten.

Dass die B 31 überhaupt saniert werden muss, ist auf das hohe Verkehrsaufkommen und den hohen Anteil an Schwerlastverkehr zurückzuführen. Gemäß der jüngsten amtlichen Straßenverkehrszählung aus dem Jahr 2015 sind auf der B 31 im fraglichen Abschnitt täglich 32 238 Fahrzeuge unterwegs, davon 2623 Lastwagen (entspricht einem Anteil von 8,1 Prozent). Wie hoch dabei der Anteil jener Lastwagen ist, die die Bundesstraße nur deshalb befahren, um die Autobahnmaut zu umgehen, darüber lässt sich nur spekulieren. Erkenntnisse dazu liegen dem Regierungspräsidium Tübingen jedenfalls nicht vor.